Donald Trump: Tim Cook hat sich bei ihm über EU-Strafen beschwert – Trump verspricht Abhilfe
Seit geraumer Zeit nehmen Wettbewerbshüter vor allem große IT-Konzerne wie Apple verstärkt ins Visier: Hintergrund vieler neuer Reglements sind Befürchtungen, dass diese Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen und beispielsweise App-Anbietern den Verkauf ihrer Produkte lediglich über die hauseigenen Plattformen anbieten – selbstverständlich mit einer Umsatzbeteiligung. In der EU wurde dieser Praxis in mancherlei Hinsicht bereits Einhalt geboten, indem Apple etwa auf dem iPhone und iPad alternative „App-Marktplätze“ zulassen muss. Ein langanhaltender Rechtsstreit wegen einer Steuerersparnis in Irland ging ebenfalls zuungunsten Apples aus. Tim Cook soll sich deshalb an Donald Trump gewandt haben.
Trump: Cook sprach mit ihm über EU-StrafenDer US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump äußerte sich im PBD Podcast (ab ca. Minute
46:13) zu einem Gespräch mit Tim Cook. Cook habe Trump wenige Stunden vor der Aufnahme angerufen, um ihm mitzuteilen, dass die EU Apple eine Strafe in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar auferlegt habe. Darüber hinaus habe es eine Strafe über zwei Milliarden Dollar gegeben. Dabei geht es um zwei unterschiedliche Sachverhalte: Der Europäische Gerichtshof urteilte im September dieses Jahres, dass Irland Apple über einige Jahre
unerlaubte Steuervorteile gewährte und Cupertino 13 Milliarden Euro zurückzahlen muss. Die andere Strafe geht auf eine Beschwerde von
Spotify zurück: Apple schaffe einen Wettbewerbsnachteil, indem Apple Music Abonnements verkauft, welche keiner Umsatzbeteiligung unterliegen. Spotify sei es indes nicht erlaubt, Abos über die im App Store angebotene App selbst abzurechnen.
Trump gibt Versprechen abTrump geht etwas vage auf das Telefonat ein: Cook habe ihm mitgeteilt, die EU nutze die Strafen, „um ihr Unternehmen zu betreiben – was bedeutet, dass Europa ihr Unternehmen ist“. Der Politiker habe daraufhin gemeint, dass es sich um eine Menge Geld handle. Er müsse zunächst gewählt werden und lasse es dann nicht zu, dass US-Unternehmen ausgenutzt würden.
The Verge bat Apple um eine Stellungnahme in dieser Sache, bislang kommentierte das Unternehmen diese nicht.