Doppeltest: ELAC AIR-X 203 und Wavemaster Cube Aktivlautsprecher
Quervergleich: „billig“ gegen „teuer“
Was ist denn nun dran an der (sinngemäßen) Behauptung, dass Lautsprecher für 2.000 Euro oder mehr Humbug sind, weil man für einen Bruchteil dieses Preises „genau so gute“ Lautsprecher bekommen kann? Nun, kurz gesagt: Nichts! Und doch steckt ein Fünkchen Wahrheit darin. Die Kunst ist – wie so oft im Leben – die Welt nicht in Schwarz oder Weiß zu „schubladisieren“, sondern das riesige Spektrum dazwischen wahrzunehmen und zu begreifen.
Ein so preisgünstiges Lautsprechersystem wie die Wavemaster Cube kann einen durchaus zum gewünschten (Klang-) Ziel bringen. So wie man auch mit einem Trabbi oder einem Smart von Kiel nach München kommt.
Um wieder zu unseren Lautsprecher-Testkandidaten zurückzukommen: Im Vergleich mit der ELAC AIR-X 203 wirkt die Wavemaster Cube wie besagter Trabbi zu einer gut ausgestatteten Oberklasse-Reiselimousine. Klanglich liegen Welten zwischen den beiden. Wo die ELAC eine wirklich realistische Klangbühne mit dreidimensionaler Ausdehnung erzeugen können, wirkt die selbe Musik über die Cube flach und mit einem gewissen Konserven-Aroma versehen. Keine Spur von strahlenden, flirrenden Höhen und klar umrissenen Instrumenten. Auch Bass ist nicht gleich Bass, nur weil ein Frequenzgangschrieb behauptet, Lautsprecher A reicht ähnlich tief hinab wie Lautsprecher B.
Letztendlich entscheidet aber immer der Hörer (und sein Geldbeutel) darüber, wie viel ihm eine möglichst naturgetreue Wiedergabe wert ist.
Hier die 200 Euro „billigen“ Wavemaster Cube, dort die 2.380 Euro „teuren“ ELAC AIR-X 203. Beide Produkte bedienen vollkommen unterschiedliche Ansprüche, die beide ihre Berechtigung haben. Was dabei auch nicht vergessen werden darf: Ansprüche haben die Angewohnheit, mit der Zeit zu wachsen. Wer heute mit einer Wavemaster Cube rundum glücklich ist, könnte innerhalb von nicht allzu langer Zeit zu einem potenziellen Kunden für eine ELAC AIR-X 203 werden. Sag niemals nie!