Doppeltest: ELAC AIR-X 203 und Wavemaster Cube Aktivlautsprecher
Installation und Praxis ELAC AIR-X 203Die Installation der ELACs zusammen mit der AIR-X Base erweist sich als selbsterklärend. Wie üblich verzichte ich bei solchen Aktionen erst mal darauf, einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen. Benutzerfreundlich ist, wenn man keine Anleitung braucht. Bei den 203 war das der Fall, wobei technisch weniger versierte Anwender möglicherweise vor die eine oder andere Frage gestellt werden, was die Einstellungen an den Lautsprechern betrifft. Aber im Prinzip ist alles ganz simpel:
Zunächst wählt man einen klanggünstigen Aufstellungsort aus – in meinem Fall zunächst freistehend auf zwei soliden Standfüßen im Stereodreieck zu meinem Hörplatz ausgerichtet. Ich bevorzuge eine nicht allzu wandnahe Aufstellung, weshalb die DIP-Schalter Nummer 7 und 8 an beiden Lautsprechern auf der Werkseinstellung „Free“ verbleiben. Auch alle anderen DIP-Schalter belasse ich erst mal in der Werkseinstellung. Als nächstes wird die Kanalzuordnung kontrolliert: „Mode“-Schalter auf der Rückseite also auf „L“ (Links) bzw. „R“ (Rechts) eingestellt. „Wireless“-Schalter bei beiden Lautsprechern auf „On“, „Room“-Schalter beide auf „1“. Netzkabel einstecken und Einschalten. Damit sind die Lautsprecher betriebsbereit.
Beispiel für eine Stereoaufstellung in einem rechteckigen Hörraum. Die Lautsprecher möglichst mit etwas Abstand zu den Wänden auf stabilen Standfüßen aufstellen. Den Hörplatz nicht zu nah an eine Rückwand legen. Je näher an der Rückwand, desto unpräziser der Bass. Die ideale Positionierung von Lautsprechern und Hörplatz, sowie die Einwinkelung der Lautsprecher, müssen für jeden Raum individuell ermittelt werden.Nun muss noch die AIR-X Base angeschlossen werden. Ich entscheide mich für eine USB-Verbindung mit meinem Mac, sowie Toslink von meinem Fernseher. Nach dem Anschließen des USB-Kabels schaltet sich die Base ein und wird im Audio-MIDI-Setup oder in den Systemeinstellungen > Ton als „ELAC USB AUDIO“ angezeigt, wo man es als Ausgabegerät auswählt. Auf der Fernbedienung muss jetzt noch der richtige Eingang der Base ausgewählt werden, im Falle USB-Audio also „Source 4“, für meinen Fernseher „Source 3“ – entsprechend der Eingangsbeschriftung an der Rückseite der Base. Jetzt kann’s losgehen. Eine weitere Funk-Konfiguration oder ein „Pairing“ wie bei Bluetooth ist nicht notwendig.
iTunes starten, Play drücken und… WAAAAAHHH! SCHOCK! – Die ELACs brüllen mich mit Maximalpegel an, so dass ich fast vom Stuhl falle und hektisch den Ton wieder abzuschalten versuche. Puhh! Was für ein Schreck. Das passiert allerdings nur, wenn man eine Hochpegelquelle mit Fixed-Level-Ausgang (z.B. einen CD-Player) anschließt, oder – wie in meinem Fall – die Lautstärke am Mac voll aufgedreht hat, was einer Quelle wie dem besagten CD-Player gleichkommt. Bei der ersten Inbetriebnahme sollte man also entweder die Lautstärke an der Quelle herunterregeln, oder daran denken, die Lautstärke der ELACs über die mitgelieferte Fernbedienung abzusenken. Nichtsdestotrotz offenbart der Vorfall eine kleine funktionale Schwäche der ELACs: Es gibt keinen Pegelindikator, wie beispielsweise die LED-Lichterkette der Dynaudio Xeo, anhand derer man die eingestellte Lautstärke sehen kann.
Die unauffällig rechts neben den Hochtönern angebrachten weißen LEDs leuchten als Betriebsanzeige permanent und blinken beim Empfang von IR-Signalen. Wie schon gesagt, kann das Dauerleuchten aber zum Glück abgestellt werden. Dann gibt es nur noch kurze Blinksignale beim Regeln der Lautstärke oder anderen Aktionen mit der Fernbedienung. Übrigens: Die Stumm-Taste schaltet den Ton nicht komplett aus, sondern regelt ihn nur schlagartig auf ganz leise.
Interessant wird es noch mal mit der Loudness-Taste, mit der unabhängig von der DIP-Schalterstellung auf der Rückseite die adaptive gehörrichtige Frequenzgangkorrektur ein und ausgeschaltet werden kann. Der DIP-Schalter legt nur fest, ob die Loudness nach dem Einschalten der Lautsprecher aktiviert sein soll, oder nicht.
Mit all den vielen Verbindungsarten an der Base und den Lautsprechern kann so ziemlich jedes Audiogerät mit den ELAC AIR-X genutzt werden. Mit einer Ausnahme: Von iDevices kann die Musik nicht direkt in die Base oder die Lautsprecher gestreamt werden. Wer eine AirPort Express oder -Extreme hat, kann diese natürlich an die Base anschließen und bei Bedarf auch einen Bluetooth Receiver, wie den kürzlich getesteten
Oehlbach BTX 1000. ELAC selbst wird demnächst auch wieder einen Bluetooth-Empfänger anbieten, den man an das System anschließen kann, aber externe BT-Empfänger oder eine AirPort bedeuten natürlich nochmals zusätzliche Kosten. Außerdem wird bei Anschluss eines BT-Empfängers wie dem Oehlbach das Signal mehrfach hin und her gewandelt. Erst digital/analog im BT-Empfänger, dann analog/digital in der Base und in den Lautsprechern wieder zurück von digital nach analog. Auch wenn die klanglichen Verluste gering sein dürften: besser wird die Qualität dadurch jedenfalls nicht. Ein aptX-fähiger Bluetooth-Chip in der Base wäre schön gewesen – insbesondere bei dem vergleichsweise hohen Anschaffungspreis der Base. Bei Dynaudio sieht’s diesbezüglich aber nicht anders aus. Vielleicht ist es technisch einfach zu aufwendig, in das wahrscheinlich zugekaufte Funkmodul einen zusätzlichen BT-Chip in den digitalen Signalweg zu implementieren.
Die Funkverbindung mit der Base ist übrigens weitgehend frei von Signalverzögerungen. Wer seinen Fernseher anschließt oder Videos auf dem Mac betrachtet, muss also nicht mit asynchronen Lippenbewegungen rechnen.