Downgrade: Apple streicht still und heimlich eine GPU-Einheit beim iPad Air M2
Am 15. Mai präsentierte Apple das neue iPad Pro M4 mit beeindruckendem Display – doch eine merkwürdige Kommunikationspolitik bezüglich der technischen Spezifikationen hinterlässt einen faden Beigeschmack: Apple informierte den Käufer nur in Fußnoten, dass bei Kauf geringerer Speichergrößen auch die CPU langsamer wird. Statt vier Performance-Kernen muss man bei 256- und 512-GB-Modellen mit drei auskommen. Während des Bestellprozesses verzichtet Apple sogar auf die Aufklärung des Kunden bezüglich der langsameren CPU.
Neun statt ZehnNun gibt es eine weitere Kuriosität bezüglich der Ausstattungsangaben: Zusammen mit dem iPad Pro M4 stellte Apple auch ein neues iPad Air mit M2-Chip vor – erstmals optional mit 13"-Bildschirm. In der damaligen Pressemitteilung und auf der Seite bezüglich technischen Spezifikationen war eindeutig zu lesen, dass das iPad Air M2 insgesamt zehn GPU-Kerne mitbringt. Merkwürdigerweise änderte Apple in den letzten Tagen die Tech-Specs-Seite: Nun ist hier zu lesen, dass der M2 des iPad Air 2024 nur über neun GPU-Kerne verfügt.
Interne Fehlkommunikation?Es ist sehr auffällig, dass das gesamte Marketingmaterial von Apple von zehn GPU-Kernen spricht – und der Konzern bislang nur die Seite mit technischen Spezifikationen auf der US-Homepage anpasste. Die deutsche Tech-Specs-Seite spricht weiterhin von 10 GPU-Kernen:
Es ist möglich, dass es sich um ein Versehen handelt und dass möglicherweise eine Entscheidung in letzter Minute, welche wohl nicht an das Marketing-Team kommuniziert wurde, zu dieser fehlerhaften Produktbeschreibung führte.
Auswirkungen in der Praxis geringNatürlich ist es sehr ärgerlich, dass Apple ein Produkt mit falscher Beschreibung bewirbt und verkauft – jedoch sind die Auswirkungen in der Praxis wahrscheinlich nur in Benchmarks nachzuweisen. Es ist anzunehmen, dass Apple besonders in den USA schnell mit einigen Klagen und wahrscheinlich auch mit einer Ausgleichszahlungen an betroffene Kunden rechnen muss.
Ausschuss verringernBereits beim MacBook Air stehen zwei unterschiedliche Varianten des M2 zum Kauf bereit – nämlich mit 8 oder 10 GPU-Kernen. Hersteller wollen auf diese Weise den Ausschuss bei der Herstellung von Prozessoren verringern: Oftmals sind nur einzelne Teilbereiche eines Chips defekt – und dieser müsste normalerweise komplett entsorgt werden, obwohl andere Komponenten korrekt arbeiten. Doch Hersteller haben die Möglichkeit, einzelne defekte Komponenten gezielt zu deaktivieren, so dass der Chip mit etwas geringerer Leistung weiterhin verkauft werden kann.