Die Produkthighlights der Woche – Drahtloses HDMI, göttlicher Kopfhörer, praktische Starthilfe, ein futuristischer Arbeitsplatz und mehr
Sennheiser Orpheus: Betört Götter, Menschen, Tiere, Pflanzen und SteineDer Sage nach war Orpheus ein griechischer Göttersohn, dessen musikalisches Talent alle anderen überflügelte und der sogar leblose Gegenstände wie Steine mit seiner Kunst betören konnte. Unter dem Namen Orpheus hat Sennheiser bereits Anfang der 90er Jahren einen Kopfhörer der Superlative geschaffen, der in kleinen Stückzahlen und zu unerhörtem Preis inzwischen wie sein Namensvetter eine Legende ist. Diese Legende will Sennheiser ab kommendem Jahr mit dem im August angekündigten Nachfolger (
siehe Rewind) wieder auferstehen lassen.
Soviel vorweg: Mit einem Preis von 50.000 Euro wird der neue Orpheus mehr noch als sein Urahn für die meisten unter uns Sterblichen eine Sagengestalt bleiben.
Für diese stattliche Summe bekommen Gutbetuchte aber nicht nur einen schnöden Kopfhörer, sondern zusätzlich eine Art Kopfhörer-Olymp in Gestalt eines Röhrenverstärkers mit DAC und integrierter Glasvitrine für den Kopfhörer. Erweckt man diesen zum Leben, fahren erst die Bedienelemente, dann die acht langsam aufglühenden Vakuum-Röhren aus dem Carrara-Marmor-Gehäuse heraus und zuletzt öffnet sich wie zur Vollendung einer Apotheose der Glasdeckel und gibt den Orpheus frei. – Göttlich, aber auch ziemlich theatralisch. Die Schaltung soll die Vorzüge von Röhren- und Transistorverstärkern kombinieren, also beste Impulstreue bei zugleich minimalen Verzerrungen bieten. Zusätzlich zu analogen Signalen verarbeitet ein aufwendiger DAC mit ESS SABRE ES9018 Chip digitale Daten mit 32 Bit und bis zu 384 kHz Samplingrate.
Wie sein Vorgänger ist auch der neue Orpheus ein elektrostatischer Kopfhörer. Seine Folienmembranen sind gerade mal 2,4 µm dünn und kaum schwerer (wenn überhaupt) als die ihn umgebende Luft. Dadurch soll die Membran praktisch vollkommen frei von Eigenresonanzen sein.
Natürlich kommen nur feinste Materialien für die aus mehr als 6.000 Teilen handgefertigte Orpheus-Kombi in Frage, wie zum Beispiel goldbedampfte Keramik-Elektroden und platinbedampfte Membranen. Und zumindest beim Design des Kopfhörers hat Sennheiser ebenfalls ein geschicktes Händchen bewiesen. Die Verstärkereinheit wirkt auf mich persönlich ein wenig zu verspielt und überheblich, aber das gehört bei griechischen Gottheiten oder Halbgöttern wohl auch ein wenig zum guten Ton.
Wer mehr über den neuen Orpheus erfahren will, für den hat Sennheiser eine ebenfalls recht theatralische
Webpräsentation in petto.