Dritter Versuch: Google kündigt “Android XR” mit Samsung-Prototyp für 2025 an
In einer Pressemitteilung kündigt Google sein neues Betriebssystem namens „Android XR“ an. XR steht für „Extended Reality“, damit fasst der Konzern künstliche, verbesserte und gemischte Realität (AR, AR, MR) zusammen. Das Ziel ist ein System für unterschiedlichste Kombinationen von Ein- und Ausgabemethoden: Android XR soll funktionieren, wenn ein geschlossener Bildschirm (VR-Brille), eine transparente Brille (AR-Glasses) oder gar kein Display angeschlossen ist – dann läuft die Interaktion über Kamera, Mikrofon und Kopfhörer. Um dies zu erreichen, komme künstliche Intelligenz zum Einsatz – das konzerneigene LLM Gemini übernehme zentrale Aufgaben für Aufbereitung und Wiedergabe relevanter Informationen, erklärt ein aktueller
Blog-Eintrag.
Google erwähnt dabei mehrere Hardware-Hersteller, mit denen aktiv an Hardware gearbeitet wird. Der Prozessorhersteller Qualcomm findet herausgehobene Erwähnung, zudem deren Partner Lynx, Sony und XREAL. Auch mit Magic Leap kooperiere man. Auf Software-Seite sei man dabei, beliebte Google-Apps für VR-Brillen anzupassen, namentlich YouTube, Google Maps, Chrome sowie Google Photos. Android-Apps für Smartphone und Tablet sollen ohne weitere Anpassungen laufen. „Circle to Search“ versetzt Anwender in die Lage, Gegenstände in der wirklichen Welt mit einer Geste zu markieren, um nach ihnen im Netz zu suchen.
Entwickler-Vorschau und erstes HeadsetGleichzeitig zur Pressemitteilung veröffentlichte Google eine erste Vorabversion von Android XR für Entwickler. Samsung stellt unter der Bezeichnung „Project Moohan“ ein VR-Headset her, das die erste unterstützte Hardware darstellt. Im Jahr 2025 soll es in den freien Verkauf gehen. Ausgewählte Journalisten durften es bereits in einer 30-minütigen geführten Demonstration
ausprobieren.
Ein Video zeigt, was mit Android XR möglich sein soll. (Automatisch generierte deutsche Tonspur, möglichst auf Englisch umschalten)
Anleihen an Apple Vision ProBei „Project Moohan“ handelt sich um ein geschlossenes Headset mit schwarzer Vorderseite, das angenehm leicht ausfällt. Der Akku ist mit einem USB-C-Kabel verbunden und wird separat verstaut, etwa in Brust- oder Jackentasche. Auf der rechten Seite des Headsets befindet sich ein Trackpad. Externe Controller gibt es nicht, Android XR setzt auf Augen-Tracking sowie Gesten – etwa das von visionOS bekannte „Pinch“ mit zwei Fingern, um das aktuell Betrachtete anzuklicken.
Erneuter Versuch, sich auf dem AR-Markt zu etablierenDie Einführung von Google Glass liegt mehr als elf Jahre in der Vergangenheit, das Heads-Up-Display war allerdings bis Frühjahr 2023 erhältlich, zum Schluss jedoch nur noch für Firmenkunden. Ein zweiter Anlauf startete im Jahr 2016 mit Daydream, welches allerdings nur bis 2019 durchhielt. Diesmal liegt die Hoffnung auf Künstlicher Intelligenz, speziell auf einem KI-Assistenten, den Google unter dem Namen „Project Astra“ entwickelt.