Dropbox stellt Mailbox-App und Carousel ein
Überraschend hat der Online-Speicherdienst Dropbox angekündigt, zwei Jahre nach deren Übernahme die iOS-App Mailbox einzustellen. Ebenfalls ein Ende findet die Fotoverwaltung Carousel, welche Dropbox im vergangenen Jahr vorgestellt hatte. Dropbox zieht damit Konsequenzen aus der erfolgreichen
Kooperation mit Adobe und Microsoft bei der App-Integration von Dropbox. Zukünftig will Dropbox die Integration in Dritthersteller-Apps vorantreiben und auf eigene Apps verzichten. Die Entwickler-Teams der beiden Lösungen sollen zukünftig unter anderem bei Dropbox Paper mitarbeiten, einer Cloud-basierten Textverarbeitung zum gemeinsamen Bearbeiten von Texten. Angesichts des Strategiewechsels erscheint es jedoch fraglich, ob Dropbox Paper tatsächlich eine langfristige Zukunft hat.
Umstellung in wenigen MonatenFür Nutzer von Mailbox und Carousel müssen sich jetzt in kurzer Zeit nach Alternativen umsehen, denn für den Wechsel sind nur wenige Monate eingeplant. Mailbox soll nur noch bis zum 26. Februar 2016 unterstützt werden und die Unterstützung für Dropbox Carousel endet am 31. März 2016. Dropbox stellt für wichtige Daten eine Export-Funktion bereit. Mit dem Ende von Mailbox wird auch deutlich, welchen Nachteil Cloud-gestützte E-Mail-Lösungen aufweisen. Auch wenn man noch das E-Mail-Konto besitzt, lassen sich die zugehörigen Apps nicht mehr weiterverwenden, wenn der dazwischen befindliche Cloud-Dienst abgeschaltet wird.
Situation bei anderen Cloud-Apps ähnlichIn einer ähnlichen Situation befinden sich beispielsweise Nutzer von Outlook für iOS und des Sunrise-Kalenders. In diesem Fall sind im Hintergrund Microsoft-Server zwischengeschaltet. Nicht nur in Bezug auf die Zuverlässigkeit ist dies eine fragile Konstruktion. So hat das EU-Parlament wegen Datenschutzbedenken kurzerhand die Apps im Parlamentsnetz blockiert, um den Transfer sensiblen Schriftverkehrs in die USA zu verhindern.
Alternativen ohne iCloud-ZwangDabei haben iOS-Nutzer durchaus Alternativen, wenn die in iOS enthaltenen Apps nicht ausreichend sind. Bei Kalender-Apps erfreut sich Fantastical (
) großer Beliebtheit und im Fall von E-Mai-Apps gibt es für große Anbieter wie Gmail (
), GMX (
), Web.de (
) und Yahoo (
) spezielle Apps. Noch vor Weihnachten können sich Nutzer außerdem über eine universelle E-Mail-App aus Deutschland freuen, die trotz eines neuen Bedienungsansatzes ebenfalls ohne Cloud-Anbindung auskommt. Es bleibt also spannend.
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