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E-Mail an Tim Cook: Manche App-Entwickler gegen Einschränkung der Ortungsdienste

Datenschutz wird immer wichtiger – und dazu gehört auch das Bewegungsprofil von Nutzern. In der Vergangenheit wurde mit diesen Daten eine Menge Unsinn angestellt: Apps und eingebundene Werbe-Frameworks in Apps fragten den Nutzer nach Erlaubnis, ob dieser geortet werden darf. Einige Nutzer setzen sich nicht mit dieser Thematik auseinander und drücken instinktiv auf "Immer erlauben" – somit kann eine App ein komplettes Bewegungsprofil erstellen.


Dies ist Apple ein Dorn im Auge – und der Konzern ändert mit iOS 13 diese Praxis maßgeblich. Fragt eine App zukünftig um Erlaubnis zur Standortbestimmung, steht die Option "Immer erlauben" nicht mehr zur Verfügung. Es gibt nur noch die Auswahlmöglichkeit "Während der Nutzung der App", "Einmal erlauben" oder "Nicht erlauben". In der Einstellungs-App kann der Nutzer zwar weiterhin auswählen, dass eine App immer die Erlaubnis zur Ortung hat – die wenigsten Nutzer kennen aber diese Möglichkeit.


In wenigen Fällen sinnvoll
Die ständige Ortung wurde oftmals von Apps im App Store missbraucht – allerdings gibt es auch einige wenige Fälle, in denen eine immer aktive Ortung im Sinne des Nutzers ist. Dazu gehört zum Beispiel die App "Tile" des bekannten Herstellers von smarten Etiketten für Gegenstände, die man nicht verlieren möchte. Hier ist eine kontinuierliche Standortbestimmung des Nutzers sinnvoll, um die Funktionen der App zu gewährleisten – doch durch die Änderung muss der Nutzer nun erst die Einstellungs-App öffnen und die ständige Ortung erlauben.

Brief an Tim Cook
Einige Firmen, darunter Arity, Life360, Zenly, Twenty und Happn, schrieben Tim Cook eine E-Mail, in der die Firmen einige sinnvolle Fälle darlegen, in denen die stetige Ortung des Nutzers in dessem Sinne ist. Ein Sprecher von Apple antwortete auf die E-Mail und hebt den Stellenwert des Datenschutzes hervor und dass Apple das Vertrauen der Nutzer nicht enttäuschen darf:
We take responsibility for ensuring that apps are held to a high standard for privacy, security and content because nothing is more important than maintaining the trust of our users. Users trust Apple--and that trust is critical to how we operate a fair, competitive store for developer app distribution. Any changes we make to hardware, software or system level apps is in service to the user, their privacy and providing them the best products and ecosystem in the world.

Apple sagt ferner, dass man schon mit einigen der auf der Liste stehenden Firmen zusammenarbeite, um die Funktionalität der Apps weiterhin zu gewährleisten und trotzdem die Privatsphäre der Nutzer zu achten.

Wahrscheinlich kein Zurückrudern
Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Apple die Änderung aus iOS 13 rückgängig machen wird – zu viele Firmen und Werbeanbieter haben die Funktionalität in der Vergangenheit aktiv und wissentlich ausgenutzt, um Bewegungsprofile der Nutzer zu erstellen. Die Entscheidung von Apple, die Option "Immer Erlauben" tief in den Einstellungen zu verstecken ist insofern richtig, als dass für die wenigen validen Fälle immer noch der Nutzer aktiv die Funktionalität für eine App anschalten kann – auch wenn dies umständlicher als zuvor ist.

Kommentare

MikeMuc19.08.19 08:50
98% der Apps erhalten von mit auch nur „bei Verwenden“ Erlaubnisse, ebenso bei der Aktualisierung.
Ergo sollte „immer erlauben“ besser ein einfach nur „auch im Hintergrund“ heißen und es wäre eindeutig geklärt, das die App immer tranken darf.
Meinetwegen kann Apple bei der Einreichung ja nen extra Feld machen, do begründet werden muß, warum eine App das will. Letztendlich sollte und in Abhängigkeit davon wird dann der Button „immer“ schon beim ersten Start mit angeboten oder nur ein Hinweis eingeblendet, das man „für immer“ halt selber in die Einstellungen wechseln muß.
+4
Frank Drebin
Frank Drebin19.08.19 09:14
Das Wort „Ortungsdienste“ wird zusammengeschrieben und nicht mit einem Bindestrich getrennt…
+2
massi
massi19.08.19 09:37
...und Klugscheisser kriegen Klassenkeile.
-2
tobias.reichert19.08.19 09:39
Wenn Deine Geschäftsgrundlage die Daten Deiner User sind, hast Du halt was falsch gemacht...

Gott sei Dank wird der Kram mit iOS 13 weiter dicht gemacht.
+8
intex19.08.19 09:48
Es gibt aber nun wirklich sinnvolle Anwendungen ... etwa

- Fahrtenbücher
- Fitness-Tracker
- Inventur

Vor lauter Sicherheit können wir irgendwann mit unseren eigenen Geräten nicht mehr arbeiten ... die ständigen "Wollen Sie das wirklich" Abfragen werden zudem von den meisten Anwendern irgendwann einfach nur noch weggeklickert. Erinnert mich irgendwie an Windows Vista.
-5
Frank Drebin
Frank Drebin19.08.19 09:53
@intex: Hast du nicht den ganzen Text gelesen? Es geht nicht darum, dass die Funtkion für die Ortungsdienste abgeschaltet wird, sondern, dass diese nicht mehr direkt aus dem Apps heraus sich einschalten lassen. Der Benutzer muss sich in die Einstellungen > Ortungsdienste bemühen, dort kann er dann diese Funktion gezielt für eine App erlauben.
+6
intex19.08.19 09:54
@Frank Drebin:

a) musst Du nicht ständig andere belehren ... ich kann schon lesen ...
b) wird der DAU diese Einstellungen dann nicht mehr finden und ein Support-Fall
-6
Perlensucher
Perlensucher19.08.19 09:55
Ganz ehrlich? Sehr gut!
Der Todesstoß für das zufällige Abgreifen von Positionsdaten.
+7
ratti
ratti19.08.19 12:50
Dumme Idee. Ich lasse mich permanent Tracken und packe das bei OpenStreetMap rein, geotagge DSLR-fotos nachträglich und schicke meine Outdoor-Aktivität an Komoot.

Gut, dass ich ein OS nutze, in dem ICH die Entscheidungen treffe.
-5
Kovu
Kovu19.08.19 13:37
ratti
Gut, dass ich ein OS nutze, in dem ICH die Entscheidungen treffe.
Selten so gelacht.
+2
Jeronimo
Jeronimo19.08.19 13:48
tobias.reichert
Wenn Deine Geschäftsgrundlage die Daten Deiner User sind, hast Du halt was falsch gemacht...

Zuckerberg und Pichai weinen jeden Morgen in ihr Müsli, ob der vielen Dinge, die sie falsch gemacht haben. Hättest Du ihnen das mal eher gesagt.
+2
redbear19.08.19 14:43
Jeronimo
tobias.reichert
Wenn Deine Geschäftsgrundlage die Daten Deiner User sind, hast Du halt was falsch gemacht...

Zuckerberg und Pichai weinen jeden Morgen in ihr Müsli, ob der vielen Dinge, die sie falsch gemacht haben. Hättest Du ihnen das mal eher gesagt.

Gedankenübertragung. Sowas Ähnliches wollte ich gerade auch schreiben
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Radetzky19.08.19 15:07
massi
...und Klugscheisser kriegen Klassenkeile.
Aber nicht Frank Drebin. Der hat Entzugserscheinungen weil er schon so lange keinen Unverdächtigen mehr erschossen hat.
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