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ELAC AM 200: Der nächste gelungene Streich in Sachen Desktop-Lautsprecher

Kompakt
Marke ELAC
Bezeichnung AM 200
Art Digital-Aktiv-Lautsprecher
Empf. Preis (€) 599 (Stück)
Verfügbarkeit November
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist möglicherweise kein Zufall. Nur wenige Tage nachdem der britische Hersteller KEF mit der LS50 Wireless (siehe hier) ein echtes Juwel für die Freunde edler Aktiv-Kompaktlautsprecher präsentiert hat, schickt nun auch ELAC einen hochwertigen Schallwandler dieser Kategorie ins Rennen. Allerdings etwa zum halben Preis im Vergleich zur KEF.



Die AM 200 genannte Box wurde bereits im Mai auf der High End hinter den Kulissen als Prototyp gezeigt (siehe Messebericht). Optisch seit dem nahezu unverändert sollen die Speaker ab November in den Handel kommen. Die auch einzeln erhältlichen AM 200 kosten pro Stück 599 Euro, also 1.198 Euro das Paar. Und damit fast die Hälfte der KEF LS50 Wireless.


Auf der technischen Seite haben sich die Kieler aber nicht lumpen lassen. Als Schallwandler kommen beispielsweise der vielgerühmte JET Hochtöner in der neuesten Generation (die fünfte) und eine Aluminium-Sandwich-Membran für den Tief-Mittelton zum Einsatz. Das Chassis ist ohne sichtbare Schrauben in der Front eingelassen. Das Gehäuse selbst ist zweifarbig ausgeführt (weiße Seitenteile und schwarzes Hauptgehäuse) und besitzt stark abgerundete Kanten. Kein spektakulärer Look, aber bei meinem ersten Kontakt mit den AM 200 Prototypen im Mai hinterließen die Boxen optisch wie haptisch einen sehr hochwertigen Eindruck.


Im Inneren sind pro Lautsprecher zwei Class-A/B Verstärker mit einer Gesamtleistung von 80 W und eine analoge Aktivweiche verbaut. Hier zeigt sich ein weiterer konzeptioneller Unterschied zur besagten Konkurrenz: Die AM 200 haben zwar Digitaleingänge, sind aber nicht "durchgängig" digital, haben also keine digitale Frequenzweiche und keinen DSP. Die ebenfalls vorhandenen Ortsfilter zur Anpassung an die Aufstellung sind analog ausgeführt. Analoge Eingangssignale (via Cinch oder XLR/Klinke Kombibuchse) werden rein analog verarbeitet. – Ohne Zwangs-Digitalisierung.


Verzichtet hat ELAC auf drahtlose Quellenoptionen via WLAN oder Bluetooth. Musik gelangt nur per Kabel oder mit extern angeschlossenen Drahtlos-Empfängern in die Boxen. Das spart Kosten und ist in den meisten Situationen zu verschmerzen. Schade ist hingegen das Fehlen einer (asynchronen) USB-Schnittstelle. Digital erfolgt der Anschluss mittels S/PDIF optisch (TosLink) oder elektrisch (Coax). Der Slave-Lautsprecher wird in dem Fall per Coax-Digitalkabel verbunden. Darüber ist auch Daisy-Chaining möglich. Ein DAC von Cirrus Logic verarbeitet eingehende Daten mit bis zu 24 Bit / 192 kHz.

Rückblick: Modellbezeichnung, Preis und technische Daten der AM200 lassen eigentlich nur den Schluss zu, dass es sich hierbei um die direkten Nachfolger der in Rewind Ausgabe 342 (in 2012) getesteten AM180 handelt. Die Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen, insbesondere bei einem Blick auf die Rückseite. Das Grundkonzept wurde beibehalten, aber es gibt ein paar kleine Änderungen, wie den Wegfall des digitalen Eingangs per AES/EBU. Dafür hat die AM200 jetzt vernünftige, mit der Hand bedienbare Drehregler/Schalter statt der versenkten Schrauben und Schiebeschalter für Eingangspegel und Ortsfilter, sowie eine automatische On/Standby-Funktion.


Gebaut wird die AM 200 überwiegend in China, wobei einige entscheidende Bauteile, wie der JET 5 Hochtöner mit seiner fragilen, ziehharmonikaförmig gefalteten Membran, Made in Germany sind. Wie die Fertigung eines solchen Hochtöners abläuft, werde ich demnächst in einer kleinen Reportage über ELAC zeigen. Und ein Test der AM 200 steht natürlich ebenfalls auf dem Plan.


Übrigens: ELAC hat kürzlich die Übernahme des US-Herstellers Audio Alchemy bekanntgegeben, der sich mit seiner Digitalelektronik in der HiFi-Szene einen guten Ruf erworben hat. ELAC baut damit seine Kompetenzen weiter aus und entwickelt sich langsam aber sicher zu einem echten Vollsortimenter.

Kommentare

AppleUser2013
AppleUser201323.10.16 12:43
Ich komme mit dieser Abwandlung von Bändchenhochtöner nicht wirklich klar...Das war für mich schon bei den ADAM Monitoren mit A.R.T Hochtöner schon so... Aber ansonsten ein sehr schöner kleiner Lautsprecher mit vielen Anschlüssen...
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Krispo9923.10.16 12:43
Hmm,

also wenn du einen Vergleich ELAC AM200 (ca. 1200,- Euro) und KEF LS50 Aktiv (ca. 2400,- Euro) machst, kannst du gleich die Reihe mit doppeltem Preis fortsetzen und die Devialet Phantom Gold (ca. 5000,-) daneben stellen
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sonorman
sonorman23.10.16 12:56
krispo99

Die Erwähnung der KEF ist nur eine konzeptionelle Gegenüberstellung zweier ganz aktuell vorgestellter Aktivlautsprecher. Kein Klang- oder Leistungsvergleich.
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piik
piik23.10.16 13:10
Artikel
Verzichtet hat ELAC auf drahtlose Quellenoptionen via WLAN oder Bluetooth. Musik gelangt nur per Kabel oder mit extern angeschlossenen Drahtlos-Empfängern in die Boxen. Das spart Kosten...

Naja, was hat das schon gespart, wenn eh ein Digitaklteil integriert ist? 10 €/Box oder vielleicht doch 20 €? Bei so Hochpreisigem ist das einfach ein Manko.
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nornje
nornje23.10.16 13:50
Ideal wäre natürlich die Wahl eines neuen Higlights. Zwei aktive KEF stehen inzwischen ja einigen getesteten Aktivboxen gegenüber. Welche klingt jetzt subjektiv am besten?
Time Flies Like an Arrow; Fruit Flies Like a Banana (Groucho Marx)
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rentman147623.10.16 14:47
Leider hatte ich mit den kleineren Vorgängern (AM 150) richtig große Probleme. Die Lautsprecher hatten kurz vor Ablauf der Garantie Probleme mit dem Elektrik, beim Anschalten ertönte ein lautes Klappern und Rasseln, was mehrere Minuten anhielt. Mehr als dreimal musste das Paar zur Reparatur und jedesmal kam das Modell mit dem gleichen Fehler zurück. Mit dem Händler stehe ich heute noch auf "Kriegsfuß". Am Ende stehen auf dem Schreibtisch jetzt ein Paar Neumann KH 120. Die Entscheidung zu den Neumännern habe ich nach einen Jahr nicht bereut, dass Hörvermögen wurde extrem erweitert. Jeder, der in dieser Preisklasse nach korrekten Monitoren sucht, sollte sich die Berliner anhören. Ich möchte somit ELAC grundsätzlich nicht abwerten, nur darauf hinweisen, dass der Markt auch andere schöne Kinder besitzt.
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struffsky
struffsky23.10.16 14:57
Habe noch die AM 180 im Wohnzimmer. Finde sie nach wie vor sensationell gut.
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ilig
ilig23.10.16 18:29
O.k. Selbstbau ist nicht etwas für jeden. Aber wenn ich mir vorstelle, was ich für einen Preis von 1.200 € selbst bauen könnte. Der Wahnsinn.
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TorstenW23.10.16 18:48
@ilig: dabei aber beachten, dass das Aktiv-Lautsprecher sind.
Ich hatte auch schon die Idee mir was selbst zu bauen, aber im Grunde brauchst du dann auch wieder nen vernünftigen 500€+ Amp um die anzutreiben..
.. und dann sieht das mit dem Finanziellen schon wieder anders aus.
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Cupertimo23.10.16 19:10
ilig
O.k. Selbstbau ist nicht etwas für jeden. Aber wenn ich mir vorstelle, was ich für einen Preis von 1.200 € selbst bauen könnte. Der Wahnsinn.
Dann tu das doch, McGyver.
Was soll man von solchen "kann ich selbst besser machen"-Kommentaren nur halten?
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TorstenW23.10.16 19:33
Prinzipiell hat er ja nicht unrecht.
Wenn man selbst baut kann man viel sparen. Man spart die ganzen Kosten für Marketing, am Gehäuse kann man viel sparen, wenn man will und es gibt auch viele Bausätze/Bauanleitungen etc für kleines Geld zu kaufen, so dass man nix selbst entwickeln muss, wenn man das nicht kann.
Hier ist eher das Problem, dass die Elac aktiv sind. Eigene Aktivboxen zu bauen ist dann doch eher kompliziert und wenn man Passivboxen baut, muss man eben noch den Preis für nen Verstärker mit einrechnen.. und das macht dann im Bereich 1000€ leider doch recht viel aus.
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robiv8
robiv824.10.16 00:12
Was hat das mit Mactechews zu tun?
Immer diese unnütze Infos von völlig Überteuerten Lautsprecher.
Das gehört in ein Audio Blog rein.

n.m.m
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ronny332
ronny33224.10.16 09:00
Einspruch. Weitermachen mit solchen News!
robiv8
Was hat das mit Mactechews zu tun?
Immer diese unnütze Infos von völlig Überteuerten Lautsprecher.
Das gehört in ein Audio Blog rein.

n.m.m
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kerouak24.10.16 10:22
Ich freue mich auch jedes Mal über die Audio-Berichte. Weiter so!

Und was überteuert ist, ist Ansichtssache - wie bei Apple auch.
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ilig
ilig24.10.16 11:29
Cupertimo
Was soll man von solchen "kann ich selbst besser machen"-Kommentaren nur halten?
Davon halte ich gar nichts. Lies bitte nochmal meinen Kommentar. Ich habe nicht behauptet, dass ich es besser mache.

Ich habe auch nicht von billiger oder preisgünstiger gesprochen. Ich habe nur von meiner Vorstellung gesprochen, die sonormans Artikel bei mir als ewiger Selbstbauer auslöst. Ich habe noch nie Fertigboxen gekauft. Mit 16 habe ich – damals wirklich aus Kostengründen – meine ersten Lautsprecher gebaut. Danach aber einfach aus Spaß – am Erlernen der Lautsprechertechnik, an den eigenen Designmöglichkeiten und -ideen etcetera. Und das tatsächlich Ersparte habe ich in gute Stereoverstärker, Plattenspieler – und mit 24 in ein für mich damals sauteueres, noch heute funktionierendes, Revox A 77 gesteckt.
ronny332
Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Also sonorman – weiter so.
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Weia
Weia24.10.16 15:23
sonorman
USB fehlt leider
Das kriegt jetzt langsam etwas Absurdes. Willst Du jetzt bei jedem digitalen Aktivlautsprecher ausgerechnet bemängeln, dass USB – die für hochwertiges Audio ungeeignetste aller Digitalschnittstellen – fehlt? Eine Idee, auf die mit gutem Grund meines Wissens noch kein einziger Hersteller hochwertiger Lautsprecher kam (oder?), nur Du. Warum bist Du so besessen von USB-Audio?

ELAC ist ein guter Audio-Hersteller – die wissen schon, was sie tun (nämlich: in Lautsprecher die genau für diesen Zweck vorgesehene S/PDIF-Schnittstelle einbauen).
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Weia
Weia24.10.16 15:34
robiv8
Was hat das mit Mactechews zu tun?
Macs sind Multimedia-Maschinen, und es ergibt wenig Sinn, in seinem iMac einen der besten erhältlichen Bildschirme zu nutzen, sich, was Audio betrifft, aber mit den dort verbauten Lautsprechern zufrieden zu geben, deren Qualität aus physikalisch zwingenden Gründen von der Art ist, dass man besser den Mantel des Schweigens darüber ausbreitet.

Für jeden, der seinen Mac auch für Multimedia nutzt, sind Lautsprecher also so mit die wichtigste Zusatzanschaffung an Peripherie. Ein Drucker ist heutzutage nach meiner Erfahrung weit weniger wichtig – würdest Du fragen, was die Besprechung eines guten Farblaserdruckers mit MacTechNews zu tun hat?
Immer diese unnütze Infos von völlig Überteuerten Lautsprecher.
Aus meiner Perspektive ist das meiste, was sonorman in der Rewind an Audio-Gerätschaften bespricht, unseriös überteuertes HiFi-Voodoo. Aber einem guten digitalen Aktivlautsprecher für ganze 600 € kann man nun alles Mögliche vorwerfen, aber ganz sicher keine Überteuerung.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Weia
Weia24.10.16 15:47
AppleUser2013
Ich komme mit dieser Abwandlung von Bändchenhochtöner nicht wirklich klar...Das war für mich schon bei den ADAM Monitoren mit A.R.T Hochtöner schon so...
Kannst Du näher ausführen, was Du damit meinst?

Ich frage aus Interesse, weil es mir genau umgekehrt geht – ich bin dem A.R.T-Hochtöner das erste Mal im Jahre 1977 begegnet, und kann seitdem nicht mehr verstehen, wie man überhaupt noch Lautsprecher ohne diese Hochtöner bauen kann. Alle meine Lautsprecher seitdem, so unterschiedlich sie sonst auch waren, hatten diese Hochtöner. Und die leider viel zu kurz gebauten ADAM-ART-Monitore mit gefrästem („Unibody“) Vollaluminium-Gehäuse sind für mich noch heute das schönste optische Zubehör zu allen meinen Macs – jedes Mac-Display wird umrahmt von einem Pärchen.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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sonorman
sonorman24.10.16 23:17
Weia
… Eine Idee, auf die mit gutem Grund meines Wissens noch kein einziger Hersteller hochwertiger Lautsprecher kam (oder?)
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Weia
Weia24.10.16 23:59
sonorman
Weia
… Eine Idee, auf die mit gutem Grund meines Wissens noch kein einziger Hersteller hochwertiger Lautsprecher kam (oder?)
Gut, die werden zwar erst erscheinen, aber OK, es wird also zumindest ein Exemplar geben. Auch noch mit WLAN und Bluetooth, noch zwei solche „hochqualitativen“ Audioverbindungen. Ich kann da nur den Kopf schütteln, aber wenn’s einen Markt dafür gibt … Mit dem Mobilitätsfetisch des letzten Jahrzehnts ist ja offenbar oft die Klangkultur der Handhabung geopfert worden.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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ghostlord25.10.16 18:35
Mich würde der Vergleich zu der Yamaha HS5 / 7 / 8 Serie interessieren.
Die kosten die Hälfte sind gut verarbeitet, und laut User berichten sehr gut.
Optisch passen Sie auch wenn man z.b. die weißen nimmt.
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iKurt
iKurt25.10.16 19:44
ist der Jet Hochtöner ein Heil Air Motion System?
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Weia
Weia25.10.16 19:51
iKurt
ist der Jet Hochtöner ein Heil Air Motion System?
Yep.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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