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EU App Store: Anschrift und Telefonnummer sind nun Pflicht für Entwickler

Am 17. Oktober kündigte Apple im Entwicklerportal eine wichtige Änderung an, die alle Entwickler betrifft, welche ihre Apps in der EU anbieten. Zukünftig ist zwingend erforderlich, eine Kontaktadresse und Telefonnummer zu hinterlegen, unter denen Entwickler geschäftlich erreichbar sind. Fehle diese Information, sei es zukünftig nicht mehr möglich, eine App zur Überprüfung einzureichen. Ohne diese Informationen können Entwickler also weder Aktualisierungen hochladen noch neue Apps veröffentlichen. In vier Monaten wird Apple auch bei Bestands-Apps durchgreifen: Apps ohne valide Kontaktinformationen werden am 17. Februar aus dem EU-weiten App Store entfernt.


Diese Änderung wurde langfristig angekündigt. Bereits im April dieses Jahres kündigte Apple an, dass zukünftig diese Daten notwendig sind und App Stores diese auch anzeigen werden. Vor zwei Monaten teilte Apple dann den Zeitplan mit; seit gestern setzt Apple die Regel durch. Wer aus seiner Privatwohnung heraus Apps entwickelt, kann sich beispielsweise über die Anmietung eines Postfachs davor bewahren, die Heimadresse im Internet zu publizieren.

Anscheinend ohne Ausnahme
Mit dieser Regelung drangsaliert Apple App-Entwickler keineswegs nach Gutdünken, sondern setzt lediglich das Digitale-Dienste-Gesetz um. Dieses sieht vor, dass Handelstreibende entsprechende Kontaktinformationen hinterlegen müssen. Dabei spielt keine Rolle, ob App-Entwickler Einnahmen über den Kauferlös, In-App-Käufe oder Werbung innerhalb der App erzeugen. Offenbar verzichtet Apple allerdings auf eine Ausnahme für diejenigen, die ohne gewerbliches Interesse Apps anbieten wollen. Das ist ohnehin schwer zu beurteilen: Der ursprüngliche Gesetzestext des Digital Services Act legt keine eindeutigen Grenzwerte fest, ab wann ein Anbieter als Gewerbetreibender gilt. Das ist den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen.

Umsetzung läuft schleppend an
Obwohl der Digital Services Act am 17. Februar 2024 EU-weit in Kraft getreten ist, war das deutsche Begleitgesetz zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollendet. Erst gut einen Monat später verabschiedete der Bundestag das Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EU) 2022/2065 (Titel gekürzt). Darin wird unter anderem ein Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft einberufen. Dieser hatte am 18. September seine konstituierende Sitzung.

Kommentare

rafi18.10.24 22:06
Wer Frank noch nicht kennt: https://digitalcourage.de/frank-geht-ran
+1
Zacks
Zacks19.10.24 01:59
Genau so überflüssig und idiotisch wie die Impressumspflicht für Webseiten. Typisch EU.
Ware wa messiah nari!
-13
Der Mike
Der Mike19.10.24 07:46
rafi
Wer Frank noch nicht kennt: https://digitalcourage.de/frank-geht-ran

Wird in so einem Fall rechtlich gesehen wohl keine all zu gute Idee sein...

Im Privatbereich ist Frank natürlich manchmal praktisch.

Die Impressumspflicht finde ich übrigens sehr sinnvoll, die "EU-Cookie-Richtlinie" ist da in der jetzigen Form schon viel eher Stuss - à la Weiterweiterweiter-Installer-Requester unter Windows, nervt und liest eh fast niemand. Die DSGVO sowieso in der jetzigen Umsetzung, an sich aber durchaus ebenso sinnvoll.
+5
Brunhilde_von_der_Leyen19.10.24 10:54
rafi
Wer Frank noch nicht kennt: https://digitalcourage.de/frank-geht-ran

Dürfte nicht klappen, da man von Apple einen Verifizierungscode erhält den man eingeben muss.
+1
claudiusw
claudiusw19.10.24 12:13
Na dann gibt es noch mehr Spam und Werbeanrufe. Daten im Internet zu publizieren ist immer ein zweischneidiges Schwert.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
-3
Robby55519.10.24 12:41
claudiusw
Na dann gibt es noch mehr Spam und Werbeanrufe. Daten im Internet zu publizieren ist immer ein zweischneidiges Schwert.

Wo liegt das Problem? 08/15 Prepaid Nummer extra für solche Anmeldungen verwenden, man muss ja nicht seine private Handynummer überall verteilen. Alternativ dazu kostenlose VoIP Nummer suchen und passenden Client nur bei Bedarf nutzen (wenn die Verifizierung auch über Rückruf möglich ist).
+2
claudiusw
claudiusw19.10.24 18:14
Robby555
claudiusw
Na dann gibt es noch mehr Spam und Werbeanrufe. Daten im Internet zu publizieren ist immer ein zweischneidiges Schwert.

Wo liegt das Problem? 08/15 Prepaid Nummer extra für solche Anmeldungen verwenden, man muss ja nicht seine private Handynummer überall verteilen. Alternativ dazu kostenlose VoIP Nummer suchen und passenden Client nur bei Bedarf nutzen (wenn die Verifizierung auch über Rückruf möglich ist).
Ob privat oder geschäftlich, das Spam-Aufkommen hört da nicht auf. Da kann ich ein Lied von singen. Firmen, mit denen ich zu tun habe, klagen schon ewig über Spam. Bei einigen kostenlosen Mail Diensten reicht es allein schon einem Mail-Adresse anzulegen, in einigen Wochen oder Monaten beginnt das Drama dann mit dem Spam.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
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