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EU: Apple Music verstößt gegen Wettbewerbsrecht – Millionenstrafe droht

Apples Dienstesparte, welche Milliarden in die Kassen des kalifornischen Konzerns spült, umfasst unter anderem Apple Music. Die EU-Kommission hegt in diesem Zusammenhang schon seit mehreren Jahren den Verdacht, dass Apple bei Musikstreaming-Apps eine marktbeherrschende Stellung einnimmt und Mitbewerber wie beispielsweise Spotify behindert. Das schwedische Unternehmen reichte schon 2019 eine entsprechende Beschwerde in Brüssel ein, seit Juni 2020 läuft ein wettbewerbsrechtliches Verfahren. Die EU-Kommission präzisierte jetzt in einem formellen Schritt ihre bereits vor einiger Zeit geäußerten vorläufigen Bedenken und forderte Apple zu einer Stellungnahme auf.


EU: Marktbeherrschende Stellung bei Musikstreaming-Apps
Die Brüsseler Behörde war bislang der Auffassung, dass Apple seine marktbeherrschende Stellung bei Musikstreaming-Apps gleich in zweifacher Hinsicht missbraucht hat. Das Unternehmen zwinge Drittentwicklern solcher Anwendungen seine eigene Zahlungstechnologie für In-App-Käufe auf, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission. Darüber hinaus schränke der kalifornische Konzern die Möglichkeiten von App-Entwicklern ein, iPhone- und iPad-Nutzer über alternative Musikstreaming-Abonnements zu informieren. Letzteres stelle einen Verstoß gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union dar. Die Kommission wird sich im laufenden Verfahren daher ausschließlich auf diese nach ihrer Meinung unrechtmäßigen vertraglichen Beschränkungen für App-Entwickler konzentrieren. Der erste Vorwurf wird nicht weiter verfolgt, Gründe dafür nennt die EU nicht.

Wettbewerbshüter: Apple benachteiligt iPhone- und iPad-Nutzer
Apples Einschränkung der Informationsmöglichkeiten ist der EU-Kommission zufolge für die Bereitstellung des iOS App Store „weder erforderlich noch angemessen“. Sie laufe außerdem den Interessen der Entwickler zuwider, weil Apple dadurch die Auswahl der Verbraucher effektiv beschränke. Zudem benachteilige das Unternehmen die Nutzer von Musikstreamingdiensten auf iPhone und iPad, diese müssten nämlich letztlich möglicherweise mehr zahlen, heißt es in der Mitteilung. Die Brüsseler Behörde hat Apple eine entsprechende förmliche Mitteilung der Beschwerdepunkte zukommen lassen. Der Konzern hat nun Gelegenheit, hierzu Stellung zu nehmen. Sollte die EU-Kommission anschließend feststellen, dass es hinreichende Beweise für einen Wettbewerbsverstoß gibt, kann sie eine Geldstrafe in Höhe von bis zu zehn Prozent von Apples Jahresumsatz verhängen.

Kommentare

annonuem
annonuem28.02.23 16:38
Ich kenne so viele, die Spotify auf dem iPhone haben und durch die Musik die sie hören den Schlager subventionieren!
Zumindest beteiligt Apple die Musiker (hoffentlich) besser!

Beitrag bei arte:
+15
Mecki
Mecki28.02.23 17:40
Also ich kenne keinen iPhone Nutzer, der sich im Bezug auf Spotify benachteiligt fühlt. Jeder, der das nutzen will, kann das nutzen bzw. tut es auch.
+10
MikeMuc28.02.23 17:46
Ninja, so ist das nun mal wenn man Hardware für die eigenen Dienste produziert erst gibt es die Hardware und um die mit Leben zu füllen werden eigene Programme und „Dienste“ dafür geschrieben. Konnte doch keiner ahnen (Apole natürlich auch nicht) das das alles dermaßen folgreich wird und man aus versehen zum Quasimonopolisten aufgestiegen ist davon kann man zwar träumen, aber wie oft klappt sowas tatsächlich?
Nun sollte man irgendwie einen vernünftigen Weg finden der allen Seiten gerecht wird. Denn die Hardware und Dienste aus einer Hand haben das so erfolgreich gemacht. Beides allein… wer weiß
+2
anaximander28.02.23 18:31
Würde Apple über Lobbyarbeit erwirken, daß gesetzlich höhere Mindestvergütungen für die Künstler festgelegt wäre und vorgeschrieben wäre, die von einem spezifischen Kunden gezahlten Gebühren ausschließlich an die von den jeweiligen Kunden tatsächlich gehörten Künstler auszuzahlen, dann wäre Spotify schnell pleite.
+11
aMacUser
aMacUser28.02.23 18:41
Leute, das eigentlich Problem besteht doch darin, dass Apple von Spotify & Co fröhlich die 30/15 Prozent vom Umsatz einbehält, ihnen aber selbst bei Apple Music natürlich keine Einnahmen flöten gehen. Außerdem zwingen sie Spotify & Co dazu, dass die Preise im App Store nicht höher sein dürfen, als anderswo. Wenn jetzt sehr viele Nutzer ihr Spotify-Abo über die iOS-App abschließen, entgehen Spotify eine Menge Einnahmen, die sie brauchen, um sich selbst und die Musiker zu bezahlen. Am Ende werden dann entweder die Musiker noch schlechter bezahlt, oder Spotify muss seine Preise für jeden erhöhen, egal wie das Abo abgeschlossen wurde. Apple hat aber natürlich keine Probleme, da hier 100% des Umsatzes auch als Einnahmen verbucht werden können.
+9
frodo200728.02.23 20:40
In der Mitteilung der Kommission steht: "Mit der heutigen Mitteilung der Beschwerdepunkte wird klargestellt, dass die Kommission sich im Rahmen dieser kartellrechtlichen Untersuchung nicht mehr mit der Prüfung der Rechtmäßigkeit der Verpflichtung in Bezug auf In-App-Käufe befassen wird, ..."

Ihr schreibt: "Das Unternehmen zwinge Drittentwicklern solcher Anwendungen seine eigene Zahlungstechnologie für In-App-Käufe auf ..."

@mactechnews: Vielleicht den Artikel korrigieren?
+4
marm28.02.23 21:49
Es gab zwei Beschwerdepunkte:
Das In-App-Purchase-System mit Provision auf Abonnements wird nicht weiter geprüft.
Den zweiten Vorwurf erhält die Kommission dagegen aufrecht, dass Apple es Streaminganbietern erschwere, die Nutzer über alternative Kaufmöglichkeiten außerhalb der Apps zu informieren.
Das ist ein Teilerfolg für Apple.
+1
Dupondt28.02.23 22:09
frodo2007:

Danke für den Hinweis, ich habe den entsprechenden Absatz klarer formuliert.
+1
flyingangel01.03.23 16:04
Danke EU, dass Du mir mein Leben so erleichterst, denn ich kann dank meiner Scheuklappen nicht nach links und rechts schauen! Ich würde gerne, aber ich kann es einfach nicht!

Vielleicht hält die EU die Bürger aber auch einfach für Idioten! Na ja, dank unserem Bildungssystem ist sie auch auf einem sehr guten Weg…
-3
molly7802.03.23 14:34
Ich fände es nicht schlecht wenn andere Dienste (Tidal) mal nahtlos auf dem HomePod ermöglichen werden würden.
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