EU-Kommission fordert weiterhin Änderungen bei der Google-Suche und droht mit Verfahren
Während sich die Wettbewerbshüter in den USA überraschend gütig mit Google über Änderungen bei einigen Aspekten der Google-Dienste geeinigt haben, will die EU-Kommission an ihren
Forderungen zur Überarbeitung der Google-Suche festhalten. In den USA wurden Google bei der Suche selbst keine Auflagen gemacht, sondern stattdessen Bedingungen bei standardrelevanten FRAND-Patenten, bei der Verwertung fremder Zusatzinhalte sowie bei der exklusiven Integration der Google-Suche aufgestellt. Die bevorzugte Integration von Google-Diensten in der Google-Suche war zum Ärger von Microsoft hingegen kein Bestandteil der Auflagen.
Gegenüber der Financial Times hat sich der in Europa zuständige Kommissionschef Joaquín Almunia bei der Google-Suche unversöhnlich gezeigt und
Änderungen bei der Integration von Google-Diensten gefordert. Den Vergleich mit den USA hält er für unangebracht, da Google in Europa mit einem Marktanteil von 90 Prozent eine deutlich stärkere Position einnimmt als in den USA, wo Google durch die Konkurrenz rundum Microsoft Bing und Yahoo nur auf einen Marktanteil von 67 Prozent kommt. Zudem sieht es Almunia nach den bisherigen Untersuchungsergebnissen als erwiesen an, dass Google mithilfe der Suche die Zugriffe auf eigene Dienste leitet.
Problematisch ist seiner Ansicht nach die Art der Präsentation, wodurch Nutzer von den besten Treffern abgelenkt werden, die auf konkurrierende Dienste verweisen. Joaquín Almunia betont, dass es der EU-Kommission hierbei
nicht um eine Änderung von Googles Such-Algorithmus geht, der mindestens einmal am Tag geändert wird. Google hat noch bis Ende des Monats Zeit, sich mit der EU-Kommission zu einigen, um ein Wettbewerbsverfahren wegen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung abzuwenden. Die bisherigen Gespräche sind konstruktiv verlaufen, doch ist nun für Google die Zeit gekommen, Ergebnisse zu präsentieren.
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