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EU-Kommission verhängt Rekord-Bußgeld gegen Microsoft

Die EU-Kommission hat tatsächlich ein Rekord-Bußgeld gegen Microsoft in Höhe von 497 Millionen Euro verhängt. Der Grund liegt in wettbewerbswidrigem Verhalten des Konzerns, speziell der Ausnutzung seiner marktbeherrschenden Stellung, was nach EU-Recht verboten ist. Außerdem muss Microsoft den PC-Herstellern eine Windows-Version ohne Media-Player anbieten. Ob das ein Hersteller in Anspruch nehmen wird, sei dahingestellt. Die Ermittlungen in diesem Fall dauerten tatsächlich fünf Jahre, die Kosten dafür kommen durch das Bußgeld zum Glück wieder in die Kasse der EU. Die komplette Pressemitteilung in deutscher Sprache finden Sie unter dem Link.

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Kommentare

MacAndy24.03.04 11:49
:-):-):-):-) Geschieht ihnen Recht.:-G
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer24.03.04 11:58


Hehe find ich gut!
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djapple2
djapple224.03.04 12:03
die 497Millionen machen M$ auch nichts aus. Das stecken die locker weg...
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uli 0724.03.04 12:12
@djapple2
sicher richtig,
aber lies mal den Text ab:
"Um wieder faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen, hat die Kommission folgende Abhilfemaßnahmen angeordert:"

Für Microsoft sicher die eigentliche Strafe und langfristig viel wichtiger.
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djapple2
djapple224.03.04 12:17
ich hab den Text schon gelesen, aber trotzdem werden die WinUser den MediaPlayer zu ihrem System installieren und verwenden. Und das die die sogenannten "Schnittstellen" offen legen müssen, ist ja nicht so tragisch für M$
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DEFF
DEFF24.03.04 12:23
andererseits ist der mediaplayer (ausser natürlich für musik!!!) viel besser als apples quicktime geschwür.

wär so schön wenn apple endlich mal einen anständigen movieplayer basteln würde.
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ck24.03.04 12:34
na da kann man doch froh sein das apple kein (fast) monopol hat - sonst dürften sie sicherlich auch blechen...vieles was bei ms kritisiert wird, macht apple nicht (viel) anders. sie haben halt nur einen sehr viel kleineren marktanteil.
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Rob
Rob24.03.04 12:35
hoffentlich kann M$ sich da nicht wieder rausreden....es ist schon eine Schweinerei was die in letzter Zeit gemacht haben: angeblich um alles sicherer zu machen haben sie mal kurz unter windows die Plugin Schnittstellen geändert: folge davon alle in Webseiten integrierten AVI & WMA Filme liefen prima, und alle Webseiten mit QT Filmen, etc mußten angepaßt werden und laufen jetzt nur noch mit ner warnmeldung bei den meisten Usern: 'Wollen Sie dem Content auf dieser Webseite das das Plugin Quicktime von apple.com vertrauen?'

Monti hat das schon richtig erkannt....ich hoffe nur er schafft es das ganze auch zum Vollzug zu bringen!

Schweinerei!
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Rob
Rob24.03.04 12:36
ck: aber das ist ja genau der entscheidene Unterschied!!!
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uli 0724.03.04 12:40
@ djapple2
Über die Bewertung der Auflagen wird man sicher in Kürze ausführlicher berichten oder auch spekulieren.
Es sind schon einige Sachen dabei, die Microsoft überhaupt nicht gefallen werden und für viele sehr sehr wichtig werden können.

z.B. praktisch die Offenlegung von Exchange.

Und natürlich, dass die EU sagt: Bis hier hin und nicht weiter - bei ähnlichen Vergehen ähnliche Strafen.
Das wird sicher Microsofts Stategien deutlich beeinflussen.

Und man sollte nicht vergessen, dass sobald Microsoft einen Markt betritt, sich die Konkurrenten sofort massiv zurückziehen - nicht zuletzt, weil sie von Investoren kein Geld mehr bekommen. Auch das könnte sich mit diesen Urteil in den einen oder anderen Markt ändern.
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Apfelholgi
Apfelholgi24.03.04 12:41
rob
ck

naja, aber mal abgesehen von der üblichen (gerechtfertigten) M$-Dresche finde ich die Sache schon seltsam. Warum darf ein Hersteller nicht alle seine Technologien in ein OS-Release packen?

Das würde doch beu "uns" bedeuten, das wir in einer vergleichbaren Situation kein iTunes (da wir es nämlich richtil lustig, weil das Programm ja auch noch Einkaufswagen ist), sibst kjeinerlei iApps, kein iChat, QT etc. kriegen würden. Müsste man alles nachträglich runterladen.

Also klar, M$ sucks, aber so richtig verstehen kann ich die Logik des Urteils nicht.
if it looks like it works and it feels like it works than it works!
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itoc24.03.04 12:49
an Apfelholgi

der feine unterschied liegt darin, das microsoft meint das ihr system nur mit dem mediaplayer laufen kann und deshalb dem user nicht das recht gibt den mediaplayer zu löschen, bei apple ist itunes jedoch nicht im syste eingepackt, wenn er dir nicht gefällt dann schmeisst du itunes raus, das geht bei microsoft nicht und das ist der hacken, das gleiche beim internet exploder, bei windos fest integriert bei apple, kannst du damit machen was du willst.
es geht somit nicht darum das microsoft nicht seine technologie mit dem os mitliefern darf, sondern wie er diese mitliefert,
beim player gehts sogar soweit, so habe ich mal gelesen, das andere software also alternative software dann einfach nicht richtig läuft und das ist eben nicht nett gegenüber den anderen herstellern.

gruss itoc

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ck24.03.04 13:05
itoc
vorgeworfen wird ms ja auch, dass sie keinen raum für konkurrenten zu lassen, weil sie alle mittel (kostenlos) an bord klatschen.

selbst wenn man diese teile gefahrlos löschen kann - das problem ist doch, dass der user keinen bedarf sieht, sich andere software zu installieren, wenn er alles schon auf dem rechner hat - und das umsonst.
und genau das macht apple doch auch. itunes hat sämtliche konkurrenz platt gemacht. safari "bedroht" opera icab etc.


und wie ist das mit der findervorschau? basiert die nicht auf quicktime? wenn ja ist qt doch auch nicht ohne weiteres vom system zu entfernen?




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Apfelholgi
Apfelholgi24.03.04 13:07
itoc

gut. Danke f. die Erklärung.

Ich denke aber auch, das die Schnittstellen-Offenlegung viel happiger wird als die reine Geldstrafe. Exchange-Kompatibilität in Mac OS 10.4 Server?

Yippieh!
if it looks like it works and it feels like it works than it works!
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Bernd
Bernd24.03.04 13:21
die hams doch
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hope13
hope1324.03.04 13:23
man sieht mal wieder das AppleUser nur schadenfreude zeigt besonders dann wenn es gegen MS geht. Schon komisch dann bin ich mal gespannt wann die EU gegen Apple geht weil dort ja QuickTime schon bei der Installation dabei ist.

Mal ehrlich, ich finde es komisch eine Firma zu bestrafen weil sie kostenlos eine Software dazu gibt, wenn wenn ich Quicktime oder Realplayer verwenden will mit allen funktionen dann muß ich diesen kaufen.

Man wird also jetzt schon bestraft dafür das ich etwas kosten loß mit her gebe...mhhhhhh...

Noch was, ich glaube ich bin selber im stande zu entscheiden ob ich MDP oder QT verwende und brauche dazu nicht die EU, die sich lieber um wichtigere dinge sich kümmern soll.
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Rolf Kievits24.03.04 13:26
Ich finde das alles den reinsten Bloedsinn. Was fuer eine Kapital vernichtung und Zeitverschwendung, was wir auch gegen M$ haben. Diese EU leute brauchen da 5 Jahre um einen Medien-player als monopolistisch zu bezeichnen ?? Die ganze EU nach Hause schicken muesste man....bringt VIEL mehr als 500 Millionen. Pro Jahr!
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Jörn Dyck (Mac-TV.de)24.03.04 13:28
Wo ist der Unterschied zu Apple? Diese Frage klang hier mehrmals an.

Der Unterschied ist, dass Apple den Wettbewerb nicht behindert. Das können sie gar nicht, weil sie dazu nicht die nötige Marktmacht haben. Das Urteil der Kommission hat nicht als Grundlage, dass da irgendwas mit dem System verknüpft wurde -- das tut Apple mit Quicktime ja auch. Sondern die Grundlage für das Urteil ist, dass dadurch der Markt gefährdet wird, weil Microsoft auf fast allen Desktops präsent ist. Ansonsten hätte die Kommission gar nichts dagegen.

Wir alle wissen, dass niemand eine Firma wie Microsoft stoppen wird. Man muss dabei bedenken, dass die Kommission es nicht verboten hat, dass MS ein Monopol rund um den Mediaplayer aufbaut. Wenn Microsoft die Auflagen beachtet und trotzdem ein Monopol erreicht, ist alles legal.

Ich frage mich auch, ob es EINEN EINZIGEN PC-Hersteller geben wird, der den Mediaplayer nicht mitliefert. Was soll das? Man könnte höchstens darauf spekulieren, dass ein Hersteller einen kompatiblen Player entwickelt, der den User dann stets auf den Content eines Onlinedienstes leitet, um diesen zu promoten. Sony hätte da einen Download-Service für Videos im Angebot...

Trotzdem wird das die Verbreitung des WMA-Formats nicht aufhalten, und das kontrolliert nach wie vor alleine Microsoft.
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Jörn Dyck (Mac-TV.de)24.03.04 13:37
Weiter oben heisst es, es sei nicht richtig, das Verschenken von Software zu verbieten. Ist es legal, Software zu verschenken?

Eigentlich nicht. Das Wettbewerbsrecht untersagt es, Güter zu verschenken, die woanders kostenpflichtig erworben werden müssen. Das ist nur eine ganz kurze Darstellung einer längeren Regelung, für die es viele Ausnahmen gibt. Der Sinn ist jedoch klar: Es soll verhindert werden, dass eine Firma A das Geschäft einer anderen Firma B an sich reisst, indem sie gleichwertige Waren verschenkt, bis die Firma B pleite ist, um dann den Markt alleine bedienen und die Preise diktieren zu können.

Microsoft hat mit dem Internet Explorer und dem Konkurrenten Netscape exakt das gemacht, und sie haben schon damals zugegeben, dass sie Netscape damit fertig machen wollen.

Es ist nicht immer alles so einfach. Beispielsweise könnte man eine Software verschenken, um einen kostenpflichtigen Dienst erreichbar zu machen (iTunes). Aber es ist klar, was das Gesetz im Sinn hat und es ist eine gute Regelung.
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arekhon
arekhon24.03.04 13:45
Jörn: Eben, das Monopol ist der Unterschied. Daher wird hier auch nicht mit zweierlei Maß gemessen. wenn apple den gleichen Marktanteil wie M$ hätte und so vorgehen würde, würden sie genauso behandelt.

Das entscheidende an diesem Urteil ist nicht das Bußgeld sondern das M$ verurteilt wurde. Weiterhin ist die Offenlegung der Schnittstellen wichtig um zu verhindern das proprietäre Protokolle im Servermarkt verhindern das andere Systeme mit M$-Systemen vernünftig kommunizieren können.

Ich befürchte allerdings nicht wirklich, daß wmv sich gegenüber anderen Formaten komplett durchsetzen wird, dafür ist divx bereits zu erfolgreich und noch ist auch wma/wmv nicht sicher in der nächsten HDTV/HD-DVD-Spezifikation enthalten. Formate wie divx und später noch H.264 werden auch in Zukunft als Alternative mit nicht geringem Marktanteil erhalten bleiben. Die Content-Provider haben trotz des hohen Einflusses von M$ kein großes Bestreben wma/wmv das Feld zu überlassen.

Fast alle meiner Beaknnten die den Media-Player verwenden, benutzen ihn in erster Linie um divx und nicht um wmv/wma damit abzuspielen wenn es um Filme geht.
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Luivision24.03.04 13:50
was fuer moeglichkeiten hatt den monti bzw die eu wen m$ nicht mitspielt?
also sich weigert die zahlungen bzw die einschraenkungen zu leisten?

koennen die eine art strafzoll verhaengen?
koennten sie die software gar verbitten und die einfuhr unterbinden?


mfg Luivision

p.s.: nein ich denke nicht das es soweit kommt. aber ich finde es ist eine interessante "was waere wen" frage.
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uli 0724.03.04 13:55
@ Luivision
"Die Kommission ist befugt, Unternehmen zu einer Änderung ihres Verhalten zu zwingen .."
Verkaufverbot z.B.
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oliver
oliver24.03.04 14:00
Luivision
weiter unten heißt es: "Gegen die Entscheidungen der Kommission kann beim Europäischen Gericht erster Instanz in Luxemburg Widerspruch eingelegt werden."
das werden sie wohl auch tun…
multiple exclamation marks are a sure sign of a diseased mind. -- terry pratchett
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Rotfuxx24.03.04 14:03
Der Vergleich von Apples und Mircrosofts Politik ist nicht gerade überzeugend.

1) Apple hat in keinster Weise so eine Marktmacht wie Microsoft. Auch wenn sie "Monopolist" auf ihrem Markt sind, hat das gesamtwirtschaflich wenig Auswirkung. Die Wettbewerbsbehörden sind eben dazu dar, damit der freie Markt aufrechterhalten werden kann und Computertechnologie es eben eine Schlüsselbranche.

2) Apple bündelt seine Software mit dem Hardware-Kauf. iLive 2004 gibt's zum Mac-Kauf gratis dazu, aber nicht zum Panther-Kauf. Dann müsste jeder Aldi-PC verboten werden, weil er OEM-Software beilegt.

3) Die iApps lassen sich ohne weiteres löschen. Das Betriebssystem kann auch ohne sie leben. Einzig Safari ist hier ein Zwitter, denn neben dem eigentlichen Programm (das gelöscht werden kann) gibt es noch ein ins System integrierte WebKit, das allerdings offen ist (siehe OmniWeb, DEVONthink).

4) Nagut, es gibt noch den Quicktime-Player. Auch der ist ein bisschen mehr als nur ein normales Programm. Aber will man den vollen Funktionsumfang muss man sich schon die kostenpflichtige Pro-Version und am besten noch das MPEG-Plugin gönnen. Gerade das sorgt für eine Vielfalt an Player (VLC und mplayer sind ja nur unsere beliebtesten) sowie Encodern (ffmpeg und Konsorten).
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ssb
ssb24.03.04 14:20
Entscheidend ist auch, dass MS mit ihrer Vormachtstellung definierte Standards oder Produkte anderer Unternehmen um proprietäre Bestandteile erweitert.
So gab es den Streit um die JavaScript-VM, die MS mit MSIE (Win) mitgeliefert hat. Diese VM hatte Erweiterungen, die nicht von Sun kamen und damit in anderen Browsern nicht funktioniert haben. Somit wurde ein deFacto Standard erzeugt, der sich über offengelegte Standards anderer Urheber hinweggesetzt hat.
Erst eine Klage von Sun gegen Microsoft konnte dem Einhalt gebieten. Sonst wäre JavaScript von MS so sehr verwässert worden, dass die meisten Sites nur noch mit MSIE hätten betrachten werden können. Dann hätte sich niemand mehr für Suns JavaScript interessiert und Microsoft hätte nebenbei noch alle anderen Browser und Plattformen (Mac OS, Linux, etc.) ins Abseits verdrängt.

Um genau solche Vorgänge zu verhindern ist MS jetzt veruteilt worden. Wie weit die Strafe auch vollzogen wird, steht noch aus.
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uli 0724.03.04 14:27
@ ssb
Es ist nicht JavaScript - sondern Java.
Java ist von Sun und es ist auch kein offerer Standard. Sie besitzen alle Rechte darauf, daher auch die erfogreiche Klage.
Java-Script ist von Netscape und auch erst später vom W3C zum Standard erkärt.
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BvK24.03.04 16:19
Eigentlich kommt das ganze um Jahre zu spät. Wenn ihr euch erinnert gab es in USA bereits gegen IBM zu dos Zeiten ein Kartellverfahren wegen des widerrechtlichen Verhaltens im Zusammenhang mit dem Betriebsystem MSDos. IBM war damals im Bereich PC im Firmenumfeld absoluter Platzhirsch, weil fast alle anderen Computer auch von IBM geliefert waren, ebenso wie eine ganze Reihe anderer damals relativ intelligenter Büromaschinen.
Offensichtlich war es damals kaum noch möglich um BigBlue herumzukommen. Die konnten mit ihrem Kapital und ihrer Kundenbasis alles vom Markt fegen und haben auch das beschissene MS dos reingepresst. Dass es nicht zur Zerschlagung kam, lag am wirtschaftlichen Abstieg und an der Trennung von Microsoft. MS konnte sich also ins gemachte Nest setzen, weil es mit Ausnahme der paar Macs und Ataris, gar keine anderen ausser IBM kompatiblen mehr gab. Atari hat sich vollends selbst vernichtet,und Apple beinahe auch.
Seit einigen Jahren versucht MS jetzt die Serverszene aufzurollen und zwar durch die verwendung proprietärer und geheimgehaltener Schnittstellen, welche nur mit anderer MS Technik in vollem Umfang funktionieren.
Wenn ein Unternehmen auf einem Teilmarkt einen derartigen Marktanteil hat und versucht aus dieser Situation einen anderen Teilmarkt (Server) zu erobern ist es natürlich leichtes Spiel die anderen Abieter in diesem Markt zu unterjochen. Und genau das ist strafbar. Genau diese Rechtsgrundlage hat auch schon bei vielen anderen Firmen zu hohen Geldstrafen und Auflagen geführt.
Besonders ist eigentlich nur die Höhe der Geldbusse, die sich an dem unrechtmässigen Gewinn aus dem Verstoss gegen Kartellgesetze orientiert, und natürlich auch am Umsatz des Unternehmens.
BvK
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Mac-Devil
Mac-Devil24.03.04 16:22
hehe
In Dog Year's I'm Dead
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arekhon
arekhon24.03.04 17:36
BvK: Angenehm zu lesende Beschreibung der Sachlage mit Hintergrund. Thx dafür und *daumenhoch*
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Merzer25.03.04 08:39
Ein Betriebssystem enthält nun mal bestimmte Zusatzprogramme - wenn die Tools von Drittanbietern besser sind, verkaufen sie sich dennoch, falls nicht, bleibt der Kunde halt bei den integrierten Programmen. Wenn ihm die integrierten Programme nicht gefallen, verwendet er sie halt nicht - es wird ja auch niemand gezwungen, mit Safari zu arbeiten, wenn er lieber Firefox verwendet. Genauso gut könnte doch die OmniGroup argumentieren, der Markt für kommerzielle Browser für MacOS X sei zusammengebrochen, seitdem Safari im Betriebssystem enthalten ist.

Außerdem zahlt der Kunde ja für das Betriebssystem einen gewissen Preis (zumindest im Falle von Windows und MacOS X) und kann daher auch erwarten, daß er eine gewisse Grundausstattung an Software erhält.

Microsoft könnte ja einfach den Mediaplayer für 10 Euro zum Download anbieten und im Gegenzug Windows um 10 Euro billiger anbieten. Wäre das ein großer Unterschied?

Anderes Beispiel:

Sun kauft für viele Millionen Dollar eine Closed Source-Software wie StarOffice (ebenfalls für viele Millionen D-Mark entwickelt) und verschenkt sie anschließend in Form von OpenOffice. Das schadet bislang MS Office als Quasi-Standard kaum, wohl aber kleinen Firmen wie Softmaker und Co. Wäre das nicht auch eine Klage wegen Wettbewerbsverzerrung wert bzw. ist es zulässig, kommerziell entwickelte Software zu verschenken?

"Seit einigen Jahren versucht MS jetzt die Serverszene aufzurollen und zwar durch die verwendung proprietärer und geheimgehaltener Schnittstellen, welche nur mit anderer MS Technik in vollem Umfang funktionieren."

Es ist normal, sich mit proprietären Technologien Vorteile auf dem Markt zu verschaffen. Genauso könnte ich behaupten, seit dem Ende der Lizenzierung der Apple-Hardwaretechnologie würde Apple geheimgehaltene Komponenten wie ROM und ASICs in seiner Hardware verwenden, die nur mit anderer Apple-Technik funktionieren. Mußte sich damals nicht Be mit seinem Betriebssystem aus dem PowerPC-Markt zurückziehen, weil Apple seiine Hardware nicht mehr ausreichend dokumentierte? Und Apple tut auch gut daran, so zu verfahren - sonst hätten wir nämlich innerhalb kürzester Zeit Konkurrenzprodukte mit PowerPC-Prozessor und kompatiblem Chipsatz für einen Bruchteil der Kosten der heutigen Apple-Hardware.

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