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EU: Technologie-Unternehmen sollen grenzübergreifend Daten rausrücken

Die Europäische Union plant laut Bericht einen Gesetzentwurf, der auch für Apple und den Umgang mit Kundendaten des Unternehmens relevant werden könnte. In der EU wirtschaftende Technologie-Unternehmen sollen dazu verpflichtet werden, bei entsprechenden Verfügungen grenzübergreifend Nutzerdaten zum Zwecke der Strafverfolgung auszuhändigen. Dies würde nicht nur die 28 EU-Mitgliedsstaaten betreffen, sondern auch Daten beinhalten, die außerhalb der EU – zum Beispiel auf Servern in den USA – gespeichert werden.


Grenzübergreifender Datenzugriff für Behörden
Die bisherigen Mutual Legal Assistance Treaties (MLAT) zum Nutzerdaten-Austausch zwischen Behörden von zwei oder mehr Ländern reichen in einer Zeit des globalen Cloud-Computing nach Ansicht der Europäischen Union für die Verfolgung von Kriminellen nicht mehr aus.

Věra Jourová, die sich als EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung mit dem Thema befasst, sieht die aktuellen Methoden zur grenzübergreifenden Beweiserfassung als „sehr langsam und ineffizient“ an. Viel mehr müsse die Strafverfolgung schneller als Verbrecher agieren, so Jourová. Das geplante Gesetz würde dies für Verbrechen, die eine Mindeststrafe von drei Jahren Gefängnis nach sich ziehen, ermöglichen.

Konflikt mit bestehenden Datenschutzbestimmungen
Allerdings gibt es reichlich Konfliktpotenzial mit bestehenden Regelungen und Datenschutzbestimmungen. Quellen zufolge geht es nicht nur um die Daten von EU-Bürgern, sondern von Menschen aller Nationalitäten, die im Zusammenhang mit europäischen Ermittlungen stehen. Mit den USA etwa ist dem Bericht zufolge ein diesbezügliches bilaterales Abkommen angedacht, wobei die Erfolgsaussichten unsicher sind.

Der Gesetzentwurf soll Ende März abgeschlossen sein. Ab dann kann es mehrere Jahre dauern, bis das Gesetz beschlossen wird. John Frank, Vice President für EU-Angelegenheiten bei Microsoft, hat sich bereits kritisch zu den Plänen der Europäischen Union geäußert: „Ich denke, das internationale Gesetz ist ziemlich klar.“ Das Vorhaben sei ein Verstoß gegen die Souveränität anderer Staaten, so Frank. Es bestehe die Gefahr, dass schlussendlich jedes Land von jedem anderen alle Daten bekommt.

Kommentare

nane
nane26.02.18 19:49
Man will/kann offensichtlich mit der Begründung "Strafverfolgung" nahezu alles durchsetzen.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+7
Alex.S
Alex.S26.02.18 20:27
Das heisst aber auch das Länder ausserhalb der EU auch auf Daten in der EU zugreifen können. Ausser Britannien die haben sonder Rechte.
Not so good in German but I do know English and Spanish fluently. Warum ich es mit dem Deutsch überhaupt versuche? Weil ich in Deutschland arbeite! Lechón >:-]
+4
Sam
Sam26.02.18 23:06
wer, der wirklich was zu verbergen hat, wird diese kanäle denn noch nutzen?
wohin wird ausgewichen?
wer ist tatsächlich davon betroffen?
wohin führen uns diese pseudosicherheitsregulierungen?
werden dadurch probleme gelöst?
sind die entscheidungsträger mit der materie und den konsequenzen vertraut?
welche auswirkungen hat dies auf andere politische und gesellschaftliche lösungsansätze?
Kein Slogan angegeben.
+4
MikeMuc26.02.18 23:13
@Sam
Das sind die feuchten Träume von Politikern oder Lobbyisten die von Zungen und blasen keine Ahnung haben, aber erstmal Dünnschiß in die Weilt blubbern
0
Bitsurfer27.02.18 00:31
Was wollen die da. Nachrichtenaufzeichnung. Da wird man nie fertig.
Abwechslungsweise Messenger nutzen.
Ich frage mit SMS, Antwort mit Threma, ich Antworte mit WA, Antwort mit Signal.

Ist doch unmöglich das zusammenzufriemeln.

Aber das ist ja irrelevant.
+1
bublik
bublik27.02.18 10:26
nane
Man will/kann offensichtlich mit der Begründung "Strafverfolgung" nahezu alles durchsetzen.
Oder Schutz von Terroranschlägen
+2
sierkb27.02.18 15:47
Gleichzeitig hat in gleicher Angelegenheit heute das der oberste US-Gerichtshof, der US Supreme Court, begonnen, sich der Sache anzunehmen zwischen Microsofts Auseinandersetzung gegen die US Justizbehörde in gleicher Angelegenheit – ein Urteil wird im Juni 2018 erwartet. Wir dürfen gespannt sein.

Reuters (27.02.2018): Microsoft clashes with Justice Department at U.S. Supreme Court

heise (27.02.2018): Datenschutz in der Cloud: US-Gerichtshof urteilt über Zugriff auf europäische Daten
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit muss in den USA nun der Supreme Court entscheiden, ob Microsoft US-Ermittlern Daten aus einem Rechenzentrum in Irland übergeben muss. Das Urteil könnte weitreichende Folgen für die Cloud-Branche haben.
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