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EU plant europäische Filmquote für Streaming-Angebote

Gegen den Widerstand einiger Mitgliedsstaaten hat der EU-Rat eine Filmquote für Streaming-Angebote beschlossen. Mit der geplanten Richtlinie will man die Produktion europäischer Filme fördern, die durch die vermehrten Eigenproduktionen der US-amerikanischen Streaming-Dienste wie Amazon und Netflix zunehmend ins Hintertreffen geraten.


Während zu Beginn der Verhandlungen vor einem Jahr noch eine Filmquote von 20 Prozent im Gespräch war, also 20 Prozent des Filmangebots aus Europa stammen müsse, war die Zielsetzung im weiteren Verlauf auf 30 Prozent gestiegen. Dies geschah laut dem Bericht des New Europe vor allem auf Betreiben von Frankreich, Griechenland, Litauen, Rumänien und Spanien, die teilweise noch höhere Quoten gefordert hatten. Grundsätzlich gegen Quoten hatten sich vor allem Englisch-affine Staaten wie Dänemark, Finnland, Großbritannien, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Schweden und Tschechien ausgesprochen.

Damit die Filmquote von 30 Prozent tatsächlich umgesetzt wird, muss das EU-Parlament dem Kompromiss noch zustimmen. Eine Änderung der Richtlinie durch das Parlament ist nicht möglich. Sofern die Richtlinie vom EU-Parlament bestätigt wird, geht diese mit Umsetzungsfristen an die jeweiligen Mitgliedsstaaten, wo sie in die nationale Gesetzgebung einfließt. In einigen Ländern wie Frankreich gibt es bereits Vorgaben, um nationale Filmproduktionen zu fördern, sodass in diesen Fällen voraussichtlich nur geringe Anpassungen notwendig sein werden.

Kommentare

Tomboman24.05.17 11:31
Hilfe, verpflichtend, dass ich mehr schlechte Inhalte bekomme. Super
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kijuba
kijuba24.05.17 11:46
Schlimm ist, dass man sich nach Meinung der Gesellschaft heute noch immer für "schämen" muss, wenn man zum Beispiel arte schaut und solchen Sachen wie "Verklag mich doch" kein Interesse schenkt. Leider beides europäsche Produktionen, wobei sich zweiteres durchaus von amerikanischem Vorbild inspirieren lässt. ... Kultur (auch TV-Kultur) wird eben arg unterschiedlich interpretiert.
+2
dark-hawk24.05.17 12:09
klassisches beispiel der EU Überregulierung. wären die inhalte gut (was man ja durchaus zb bei französischen filmen häufig sieht) finden die sachen auch ihren weg in die portale. jetzt netflix und co zu zwingen ihr angebot mit 30% murks aufzufüllen ist einfach quatsch, kuckt ja deswegen trotzdem keiner.
+6
sonorman
sonorman24.05.17 12:10
Quotenregelungen sind keine Lösung.
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mayo8124.05.17 12:22
Wer Qualität liefert, braucht auch keine Quoten. Wenn deutsche/europäische Produktionen nicht über die Qualität von "Alarm für Natter 13" hinauskommen, müssen wir uns darüber auch nicht zwingend unterhalten.
+3
Aulicus
Aulicus24.05.17 12:40
Dafür haben wir doch unsere tollen ÖR...
Alarm an der Hafenkante für Bergdoktor 13 auf dem Land
+1
tobias.reichert24.05.17 12:40
Oh Gott, was für ein hanebüchener Schwachsinn von dahergelaufenen Bürokraten.
+3
apfelnaut24.05.17 12:41
Quotenregelungen sind die einzige Lösung.
Am Ende werden nur die überleben die ihren Markt zu verteidigen wissen. Wenn mich nicht alles täuscht werden in den USA keine ausländischen Produkte synchronisiert, geniale Strategie.
Und was TV Angebote mit Qualtät zu tun haben ist mir schleierhaft. Game of Thrones, Ritterspiele mit Tittchen und Drachen, ja das ist große Kunst.
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Jordon
Jordon24.05.17 12:51
Sehe ich auch so, es gab vor Jahren eine Disskussion in Österreich über eine Quotenregelung bzgl. des Anteils von deutschsprachigen Liedern im öffentlichrechtlichem Radio.
Mitlerweile gibt es aber soviele "gute" österreichische Musiker und deutschsprachige Lieder dass die damals geforderte Quote weit überschritten wird und kein Mensch redet mehr darüber.
Die Qualität machts..
sonorman
Quotenregelungen sind keine Lösung.
+2
Alex.S
Alex.S24.05.17 13:02
Wird es auch ein Bierquote geben?
EU plant europäische Filmquote für Streaming-Angebote
Könnte von Trump kommen
Not so good in German but I do know English and Spanish fluently. Warum ich es mit dem Deutsch überhaupt versuche? Weil ich in Deutschland arbeite! Lechón >:-]
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BarbedAndTanged24.05.17 13:27
mayo81
Wer Qualität liefert, braucht auch keine Quoten. Wenn deutsche/europäische Produktionen nicht über die Qualität von "Alarm für Natter 13" hinauskommen, müssen wir uns darüber auch nicht zwingend unterhalten.

So so, nur weil etwas in den USA produziert ist, ist es automatisch gut. Ich sehe es eher so, dass der überwiegende Teil US-amerikanischer Produktionen Schrott sind und nur aufgrund der schieren Masse auch mal das eine oder andere Juwel dabei ist. Zumal es immer öfter vorkommt, dass viele gute Produktionen nachgedrehte europäische Filme und Serien sind.
Der europäische Filmmarkt hat viel zu bieten und ich begrüße es, dass die EU diesen zu schützen versucht.
+2
Embrace24.05.17 14:17
Dann sollen Netflix und Co. einfach haufenweise Billigproduktionen, die fast nichts kosten und sinnlos sind (bspw. aus dem Wörterbuch vorlesen) in Europa produzieren und fertig. So Regelungen sind einfach nur lächerlich.

Ich habe mal gehört, dass die jährlichen Rundfunkeinnahmen höher sind als das gesamte jährliche Hollywoodbudget. Wenn man sich dann aber mal vor Augen führt, was für Mist davon gedreht wird (inkl. den wöchentlichen Gottesdiensten) fragt man sich … Ich schaue fast ausschließlich amerikanische Filme und Serien, weil mich deren Qualität einfach überzeugt. Von der Post-Produktion (Digital Grading etc.) mal abgesehen.
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Raphman24.05.17 14:55
Welcher Arbeitslose EU-Mitarbeiter musste mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beglückt werden, damit sie/er eine Beschäftigung hat?
-2
CooperCologne24.05.17 14:57
Wer glaubt, dass eine Quote automatisch dafür sorgt, dass die Inhalte auch vermehrt gesehen werden, irrt. Nach wie vor ist der Inhalt entscheidend. Bei deutschen Produktionen habe ich oft das Gefühl, dass es da nur zwei Extreme gibt, schlecht kopierte Hollywood-Action (Cobra-11) oder eben der moralisch erhobene Zeigefinger. Das es auch anders geht, beweisen etliche Produktionen aus Großbritannien und Skandinavien. Und die werden in der Regel eh geschaut, genauso wie die paar hiesigen Ausnahmen, da bedarf es keiner Quote, die uns einen bestimmten Geschmack aufzwingen will.
-1
apfelnaut24.05.17 15:35
Demokratisch gesehen hat der amerikanische Kulturimperialismus da wohl einen Kantersieg errungen.
Es leben die zukünftigen Globalmonopole. Hey sie liefern Qualität und sich gegen solche Giganten mit besserer Qualität durch zusetzen ist ja nun wirklich kinderleicht.
Ich muss bei sowas immer an die derzeitge Afrika Diskussion denken. Wie bitte sollen die denn Punkten wenn es die Europäer nicht mal schaffen und warum nochmal sollen die Chinesen in nicht allzulanger Zeit die Nummer 1 sein? Genau sie liefern Qualität.
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Legoman
Legoman24.05.17 15:58
Im Osten war nicht alles schlecht...
In diesem Sinne sollte auch die Rundfunkmusik eingesetzt werden: Auch sie sollte mithelfen, die „sozialistische Kulturrevolution“ voranzutreiben. Dafür wurde erstmals 1957 eine Quote eingeführt, nach der nur noch 40% der Tanz- und Unterhaltungsmusik aus dem Westen stammen durften. Die restlichen 60% mussten DDR-Eigenproduktionen und Übernahmen von anderen sozialistischen Ländern sein.
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sierkb24.05.17 17:23
Mal zum Vergleich die Argumente pro und contra und wie es verschiedene Länder handhaben bei einem ähnlichen Thema, der Radio- bzw. Rundfunkquote:

Wikipedia (de): Radioquote

Wikipedia (de): Radioquote: Argumente der Befürworter für eine staatliche Regulierung
Wikipedia (de): Radioquote: Argumente der Befürworter für eine Selbstregulierung

Wikipedia (de): Radioquote: Selbstregulierung in Deutschland
Wikipedia (de): Radioquote: Selbstregulierung in Österreich

Wikipedia (de): Radioquote: Staatliche Regulierung in Frankreich
Wikipedia (de): Radioquote: Staatliche Regulierung in Kanada


Interessant vor allem die Hintergründe und Zielsetzungen Kanadas zum Schutz und zur Förderung der eigenen Kultur in Bezug zu ihrem unmittelbaren Nachbarn USA und US-amerikanische Produktionen.


Lt. Wikipedia: Radioquote, Analyse in weltweit dreißig Ländern und die Arten der staatlichen Regulierung, M&A Top Partner, Graz, 11. August 2014:

Radioquote auf Basis einer staatlichen Regulierung: Europa: Belgien, Frankreich, Portugal, Irland, Lettland, Norwegen, Polen, Rumänien, Spanien, Ungarn und Weißrussland. Asien: Armenien, Israel, Pakistan und Südkorea. Amerika: Kanada und Venezuela. Afrika: Simbabwe und Südafrika. Australien.

Radioquote auf Basis einer funktionierenden Selbstregulierung, die sogar übertroffen wird: Europa: Dänemark, Großbritannien und Italien. Asien: Bahrain.

Keine Regulierung, wobei diese Länder zwischen neun bis sechzig Prozent inländische Musik spielen: Deutschland (29%), Finnland (44%), Griechenland (60%), Österreich (19%, propagierte Selbstregulierung von 30%, die nicht umgesetzt wird), Schweden (30%) und Schweiz (9%).
+4
mayo8124.05.17 20:05
BarbedAndTanged
mayo81
Wer Qualität liefert, braucht auch keine Quoten. Wenn deutsche/europäische Produktionen nicht über die Qualität von "Alarm für Natter 13" hinauskommen, müssen wir uns darüber auch nicht zwingend unterhalten.

So so, nur weil etwas in den USA produziert ist, ist es automatisch gut. Ich sehe es eher so, dass der überwiegende Teil US-amerikanischer Produktionen Schrott sind und nur aufgrund der schieren Masse auch mal das eine oder andere Juwel dabei ist. Zumal es immer öfter vorkommt, dass viele gute Produktionen nachgedrehte europäische Filme und Serien sind.
Der europäische Filmmarkt hat viel zu bieten und ich begrüße es, dass die EU diesen zu schützen versucht.

Wo habe ich geschrieben, dass alle US-Produktionen gut sind?! Ich bin ein Gegner des Protektionismus.

Ich möchte nicht in meiner Auswahl eingeschränkt werden, nur weil man die fixe Vorstellung einer Quote hat.
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maczock25.05.17 02:25
Embrace

Ich habe mal gehört, dass die jährlichen Rundfunkeinnahmen höher sind als das gesamte jährliche Hollywoodbudget. …

Warum verbreitest du das unreflektiert und ungeprüft weiter?
Und wieso sollte man ein kombiniertes Budget von Hollywood mit der Rundfunkabgabe vergleichen? Das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Erstmal zwei simple Fakten:

Das jährliche Budget von Netflix für Eigenproduktionen liegt bei 6 Milliarden Dollar (2016)

Die Einnahmen aus der Rundfunkabgabe liegen bei 8,324 Milliarden Euro.

Davon geht wohl das wenigste für Fiction-Inhalte wie Filme oder Serien drauf. Denn davon werden Pensionen und Ausbildung (ARD-ZDF medienakademie) bezahlt, regionale Berichterstattung und föderal verteilte Infrastruktur durch 14 komplette Fernsehsender/programme aufrechterhalten, Auslandskorrespondenten-Teams in der ganzen Welt unterhalten, Nachrichten, Dokumentationen, Reportagen, (teurer) Sport und Bildungsfernsehen produziert und zusätzlich noch der gesamte Hörfunk (55 Programme) inkl. Sende– oder Aufnahmestudios, Orchester und Chöre und das Rundfunkarchiv finanziert. Für die Verwaltung werden bei der ARD 3,7% des Budgets benötigt.

Filme und Serien:
ARD Degeto ein Jahresbudget für Lizenzeinkäufe, Auftrags- und Gemeinschaftsproduktionen, Kofinanzierungen, Materialbeschaffung und Synchronisation von rund 400 Mio Euro zur Verfügung. 2015 lieferte sie an die Programme 773.632 Sendeminuten für 10.293 Termine.
Bezogen auf die Gesamtzahl aller Filme im Ersten beträgt der Anteil der Degeto-Beteiligungen ca. 79 Prozent.


Ich würde also das gesamte Budget des Ersten für Filme und Serien (also inkl. Lizenzierung amerikanischer Produktionen) auf etwas mehr als 500 Millionen schätzen. Beim ZDF dürfte es wohl ähnlich sein.

Zum Vergleich:

Eine Staffel "House of Cards" kostet 60 Millionen Dollar, "The Crown“ verschlingt pro Staffel 120 Millionen

In dieser Liste von Produktionskosten liegen die Kosten von 3270 Filme über 10 Millionen Dollar, 987 Filmen über 50 Millionen, 355 über 100 Millionen und 53 über 200 Millionen:

Die ARD gibt pro Film höchstens 1,4 – 1,7 Millionen aus:

Eine Serie darf wohl 11.250 EUR pro Minute kosten, also 506.250 EUR für 45 Minuten. Um es mit US-Produktionen zu vergleichen: Eine heute übliche Staffel mit 12 Folgen würde also bei 6 Millionen liegen. Dafür bekommt man 2 Folgen „Breaking Bad“

Natürlich stellt sich die Frage, ob man statt auf Quantität mehr auf Qualität der Inhalte setzen sollte. Aber das Hauptproblem sind wohl eher die Verantwortlichen, die meinen die Zuschauer wollen den ARD/ZDF-Schrott. Wahrscheinlich stimmt das sogar für einen großen Anteil der Bevölkerung, aber der wurde auch über die Jahrzehnte von ARD/ZDF und den Privaten auf den Schrott konditioniert.

Wenn durch die Quote dafür gesorgt wird, dass ein großer Brocken des Budgets von Netflix und Amazon (das die vielen europäischen Zuschauer letztendlich ebenso finanzieren) in europäische Produktionen gesteckt wird. Und wenn diese europäischen Produktionen (wie durch ein Wunder), zumindest inhaltlich, nicht vom gleichen Filz produziert werden (also jemand Netflix und Amazon erklärt dass eigentlich niemand Herrn Schweighöfer & Co. sehen will), dann kann das durchaus vorteilhaft sein.
+5
pouny25.05.17 10:56
Natürlich wäre das eine gute Lösung! Es gibt wenige amerikanische Mainstream-Filme, die nicht zur auf direktem Weg zur absoluten Verblödung führen. Nur leider sind qualitativ umwerfende (darunter natürlich auch einige amerikanische, aber primär durchaus) europäische Produktionen einfach nicht in Streaming-Diensten vertreten. Wir sehen Film als Filmkunst, die öffentlich-rechtlichen erhalten Subventionen beim Ausstrahlen von lokalen Produktionen, Kinos erhalten Subventionen, wenn sie europäischen Film zeigen, teilweise ist das auch bei DVD/Blu-ray-Starts so… Nur bei Streamingdiensten wird hier ein künstliches Ungleichgewicht geduldet, welches der Vielfalt schadet und rein profitorientiert nach den Gesetzen des Marktes funktioniert. Ein Graus, das z.B. in Deutschland kein einziger Film von Michael Haneke auf Netflix zu streamen ist!
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