EU plant europäische Filmquote für Streaming-Angebote
Gegen den Widerstand einiger Mitgliedsstaaten hat der EU-Rat eine Filmquote für Streaming-Angebote beschlossen. Mit der geplanten Richtlinie will man die Produktion europäischer Filme fördern, die durch die vermehrten Eigenproduktionen der US-amerikanischen Streaming-Dienste wie Amazon und Netflix zunehmend ins Hintertreffen geraten.
Während zu Beginn der Verhandlungen vor einem Jahr noch eine Filmquote von 20 Prozent im Gespräch war, also 20 Prozent des Filmangebots aus Europa stammen müsse, war die Zielsetzung im weiteren Verlauf auf 30 Prozent gestiegen. Dies geschah
laut dem Bericht des New Europe vor allem auf Betreiben von Frankreich, Griechenland, Litauen, Rumänien und Spanien, die teilweise noch höhere Quoten gefordert hatten. Grundsätzlich gegen Quoten hatten sich vor allem Englisch-affine Staaten wie Dänemark, Finnland, Großbritannien, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Schweden und Tschechien ausgesprochen.
Damit die Filmquote von 30 Prozent tatsächlich umgesetzt wird, muss das EU-Parlament dem Kompromiss noch zustimmen. Eine Änderung der Richtlinie durch das Parlament ist nicht möglich. Sofern die Richtlinie vom EU-Parlament bestätigt wird, geht diese mit Umsetzungsfristen an die jeweiligen Mitgliedsstaaten, wo sie in die nationale Gesetzgebung einfließt. In einigen Ländern wie Frankreich gibt es bereits Vorgaben, um nationale Filmproduktionen zu fördern, sodass in diesen Fällen voraussichtlich nur geringe Anpassungen notwendig sein werden.