EU vs. Apples Monopol im App Store: Neue Belege setzen Apple unter Druck
Apple sieht sich in vielen Ländern immer intensiveren Untersuchungen hinsichtlich etwaiger Verstöße gegen geltendes Wettbewerbsrecht ausgesetzt. Auch die EU forciert entsprechende Verfahren – laut Bericht mit einem neuen Vorstoß. Der Grund dafür ist Apples App Store für das iPhone. Da das Unternehmen über den Store das Vertriebsmonopol für (Drittanbieter-)Software jeglicher Art innehat sowie am Umsatz von Verkäufen und Abos via App Store beteiligt ist, wehren sich Anbieter wie Spotify gegen besagte Richtlinien. Sie bezeichnen es als illegales Monopol, das Apple einen wettbewerbswidrigen Vorteil verschaffe. Der Digital Marktes Act der EU dürfte im nächsten Jahr ohnehin für viele Änderungen sorgen.
EU übermittelt neue Belege an Apple – und übt so Druck ausDie Hüter des EU-Wettbewerbsrechts bereiten aktuell eine weitere Untersuchung gegen Apple vor. Das geht aus einem Bericht von
Reuters hervor. Bei dem Vorstoß gehe es zwar nicht um neue Anklagepunkte, doch habe die EU zusätzliche Belege gegen Apple gesammelt und dem Unternehmen übermittelt. Apple werde im Anschluss daran ein gewisser Zeitraum gewährt, um auf die neuen Vorhaltungen zu reagieren und etwaige Maßnahmen zu treffen. Um welche neuen Belege es konkret geht, wird in der Meldung nicht genannt.
Die Europäische Kommission teilte Apple im letzten Jahr die Einwände gegen die geltenden Regeln im App Store des Unternehmens mit. Zu den Hauptstreitpunkten zählt Apples Zwang für Drittanbieter, das vom Unternehmen vorgegebene In-App-Bezahlsystem zu nutzen. Der Vorwurf gegen Apple: Das Unternehmen missbrauche das System als Monopol und erziele so wettbewerbswidrig Umsatzbeteiligungen. Kunden haben so keine Möglichkeit, sich über alternative Bezahlmöglichkeiten zu informieren oder den direkten Bezahlvorgang von Anbietern wie Spotify ohne "Apple-Umweg" und dazugehöriger Einnahmenbeteiligung zu nutzen. Besagte Richtlinien des App Store seien eine Verletzung des Wettbewerbs im Musikstreaming-Markt, so die Europäische Kommission.
Digital Markets Act soll Apples Monopol aufbrechenNeben Spotify haben sich bereits Epic und andere namhafte Softwareanbieter bei Behörden über Apples Vorgehen beschwert. Im Zuge des im nächsten Jahr startenden Digital Markets Act der EU muss sich Apple ohnehin auf Änderungen des bisherigen App Store-Modells einstellen, da das EU-Gesetzeswerk voraussichtlich das bisherige Apple-Monopol des App Store aufbricht und auch andere Software-Vertriebswege auf dem iPhone ermöglicht. Monopol bedeutet in dem Fall nicht zwingend, der einzige Anbieter auf dem Markt zu sein. Vielmehr geht es darum, die Marktmacht von Konzernen einzudämmen, um Wechsel zu anderen Anbietern zu erleichtern und den Wettbewerb fairer zu gestalten.