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EU zufrieden mit NFC-Öffnung am iPhone – Kartellverfahren eingestellt

Vier Jahre lang führte die europäische Kartellbehörde ein Verfahren gegen Apples Bezahlfunktion am iPhone. Stein des Anstoßes: Dem als Apple Pay bezeichneten Funktionsbündel räumte Cupertino einen exklusiven Zugang auf zentrale Features des iPhones ein: Sämtliche Bezahlfunktionen, die den geräteeigenen NFC-Chip ansprechen, müssen über die Wallet-App des Herstellers laufen. Apples Argumentation war, dass nur auf diese Weise maximale Sicherheit gewährleistet werden könne. Die EU hielt dagegen, dass Apple damit andere Anbieter ausschließe und Wettbewerb verhindere. Nach umfangreichen Zugeständnissen seitens Apple verkündete die Europäische Kommission nun, dass sie Apples überarbeitetes Regularium akzeptiere und ihr Verfahren einstelle.


Laut der Pressemitteilung der Antitrust-Behörde habe Apple ihre Forderungen umgesetzt und externen Anbietern mit mehreren Zugeständnissen die Entwicklung eigener digitaler Geldbörsen erleichtert. Die wichtigsten EU-weit geltenden Neuerungen:

  • Kostenfreier Zugriff auf NFC-Schnittstelle ohne Koppelung an Apple Pay & Apple Wallet
  • Faire, objektive, transparente und nicht-diskriminierende Zulassungsverfahren und -kriterien für den Zugang zu NFC-Funktionen
  • Einfache Wege, fremde digitale Geldbörsen als Standard-Bezahl-App einzurichten
  • Zugriff alternativer Wallet-Apps auf NFC-Erkennung (Field Detect) und Doppelklick des Seitenschalters
  • Authentifizierung von Bezahlungen per Face ID oder Touch ID
  • Monitoring und separate Schlichtungsstelle für unabhängige Überprüfungen von Apples Zugangsbeschränkung

Nachbesserung in erster Jahreshälfte
Zum Jahresbeginn habe die EU-Kommission Apples Angebot überprüft und Nachbesserungen gefordert. Apple verzichtete daraufhin auf eine Lizenz als Zahlungsdienstleister für alternative digitale Geldbörsen, erweiterte den Entwicklerzugang auf NFC-Schnittstellen und ermöglichte externen Anbietern, einen Dialog zum Wechsel der Standard-Bezahl-App anzuzeigen. Außerdem sicherte Apple kurze Bearbeitungszeiträume bei Streitigkeiten zu.

Erfolg der EU-Kommission: In Zukunft dürfen EU-Bürger andere digitale Geldbörsen installieren und als Standard-Bezahl-App auswählen. (Quelle: EU-Kommission)

"Tap and Go": Verpflichtung für ein Jahrzehnt
Apple verpflichtete sich für zehn Jahre zu diesem Regelwerk. Dabei dreht es sich um mobile Zahlungen ("Tap and go"). Hier ersetzt das Kunden-Smartphone die Kredit- oder Debitkarte; das Gegenstück stellt ein "klassisches" Bezahlterminal, wie man es in Supermärkten, im Einzelhandel und in der Gastronomie vorfindet. Dies ist unabhängig von der Bezahlung von Handy zu Handy bei registrierten Händlern – dieses "Tap to Pay" genannte Verfahren aktivierte Apple vor zwei Wochen in Deutschland. Direkter Austausch von Geldbeträgen zwischen Privatpersonen, sogenanntes "Tap to Cash", soll iOS 18 erstmals ermöglichen, und vorerst nur für US-Kunden.

Kommentare

flyingangel12.07.24 09:01
„Erfolg der EU-Kommission: In Zukunft dürfen EU-Bürger andere digitale Geldbörsen installieren und als Standard-Bezahl-App auswählen.“

Kann man aber auch anders sehen:
„In Zukunft MÜSSEN EU-Bürger andere digitale Geldbörsen installieren und als Standard-Bezahl-App auswählen.“ Nämlich wenn die Bank es so will! Wo ist jetzt der Vorteil für den Bürger? Es ist eher ein Nachteil!
+7
eastmac
eastmac12.07.24 09:16
flyingangel
„Erfolg der EU-Kommission: In Zukunft dürfen EU-Bürger andere digitale Geldbörsen installieren und als Standard-Bezahl-App auswählen.“

Kann man aber auch anders sehen:
„In Zukunft MÜSSEN EU-Bürger andere digitale Geldbörsen installieren und als Standard-Bezahl-App auswählen.“ Nämlich wenn die Bank es so will! Wo ist jetzt der Vorteil für den Bürger? Es ist eher ein Nachteil!
Es wird der Zeitpunkt sein, wo Apple hoffentlich selber als Bank/Abwickler in Erscheinung tritt.
+2
sudoRinger
sudoRinger12.07.24 09:32
flyingangel
Wo ist jetzt der Vorteil für den Bürger? Es ist eher ein Nachteil!
Es ist auch ein Problem, wenn einer (Apple) alles in der Hand hat, weil dieser dann die Regeln bestimmt, was geht und was nicht.
Wenn ein Anbieter beispielsweise den NFC-Chip nutzen möchte, um mit einer Bezahlapp Kaffee zu bezahlen und das mit einer Sammelkarte integriert. Geht so etwas heute?
Das Beispiel mag nicht gut sein und dient nur zur Illustration, dass die Neuregelung Innovationshemnisse beseitigt.
Ein bißchen Wettbewerb kann auch nicht schaden, damit Apple ihre Wallet-App attraktiv hält und verbessert.
+2
Maniacintosh
Maniacintosh12.07.24 09:44
Die EU sollte aber Banken, die NFC-Chip-Freiheit nutzen, auch dazu verpflichten eine Lösung für die Apple Watch zur Verfügung zu stellen. (Womit nur Apple Pay bliebe, weil der Chip auf der Watch ja nicht freigegeben ist.)
+2
Bitsurfer12.07.24 09:54
Nicht diskriminierend?

Und wehe eine Bank hat eine eigene App mit Ihrer Kreditkarte aber Apple Pay wird die Kreditkarte verweigert die im Wallet hinzuzufügen.

Alleine wenn ich schon sehe wieviel Händler auf den Webseiten ApplePay haben. Das Beste was es gibt. Keine Daten, Adresse erfassen, Bezahlen, erledigt.
Ich weiss. Die Händler hassen das. Keine Kundenstatistik. Nur eine Lieferadresse aber kein Kunde.
+4
Bitsurfer12.07.24 10:03
sudoRinger

Ein bißchen Wettbewerb kann auch nicht schaden, damit Apple ihre Wallet-App attraktiv hält und verbessert.
Das liegt aber nur bedingt an Apple. Kann man ins Wallet den Führerausweis tun? Oder den Perso? Oder das ÖPNV? Oder, oder, oder
Das Wallet könnte viel mehr, aber der Staat verhindert.
+5
Igor Detlev12.07.24 11:12
Die EU hat diese Regeln nicht durchgesetzt, um den Kunden etwas gutes zu tun, sondern um es europäische Unternehmen zu ermöglichen, die Apple Infrastruktur zum Geld verdienen und Daten sammeln zu benutzen. Genau das ist der Job der Wettbewerbskommisarin. Wer da von Kundeninteressen spricht hat es einfach missverstanden. Wenn unsere Bank uns jetzt zwingt, statt der Apple Wallet ihre neue Kack-Wallet zu benutzen ist das aus Sicht der EU Kommision genau der angestrebte Erfolg.
+8
Marcel Bresink12.07.24 11:42
Bitsurfer
Alleine wenn ich schon sehe wieviel Händler auf den Webseiten ApplePay haben. Das Beste was es gibt. Keine Daten, Adresse erfassen, Bezahlen, erledigt.
Ich weiss. Die Händler hassen das. Keine Kundenstatistik. Nur eine Lieferadresse aber kein Kunde.

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Händler lieben das, weil sie damit viel einfacher an geprüfte Kundendaten kommen. Das vermindert die Betrugsgefahr. Apple sagt dazu offiziell:

"Wenn du dich entscheidest, Apple Pay für Zahlungen [...] im Internet [...] zu verwenden, werden der [...] Website [...] zusätzlich zu diesen Informationen auch deine Postleitzahl bzw. andere entsprechende Informationen zur Verfügung gestellt, um das Berechnen von anfallenden Steuern und Versandgebühren zu ermöglichen. Nach dem Autorisieren der Zahlung werden weitere, vom Händler angeforderte Informationen (etwa eine geräte- oder händlerspezifische Accountnummer oder deine Liefer- oder E-Mail-Adresse) ebenfalls weitergegeben."

Der Händler wird also von Apple vollautomatisch in die Lage versetzt, ein geprüftes Kundenkonto über Dich anzulegen, das eine eindeutige, wiedererkennbare Zuordnung erlaubt.
+2
gishmo12.07.24 12:00
sudoRinger
flyingangel
Wo ist jetzt der Vorteil für den Bürger? Es ist eher ein Nachteil!
Es ist auch ein Problem, wenn einer (Apple) alles in der Hand hat, weil dieser dann die Regeln bestimmt, was geht und was nicht.
Aus Security-Sicht bin ich froh, dass ich meine Zahlungsinformationen nur an sehr wenigen Stellen bekannt geben muss, Dank Apple Pay. Ausserdem halte ich von der IT-Security seitens AWS, Apple, etc. erheblich mehr als von der Security der IT-Dienstleister europäischer Banken.
+1
ruphi
ruphi12.07.24 13:26
flyingangel
Kann man aber auch anders sehen:
„In Zukunft MÜSSEN EU-Bürger andere digitale Geldbörsen installieren und als Standard-Bezahl-App auswählen.“ Nämlich wenn die Bank es so will! Wo ist jetzt der Vorteil für den Bürger?
Das Eingreifen der EU stellt für Verbraucher keinen Nachteil dar. Die Situation ist nicht perfekt, aber einem von 2 Foulspielern wurden jetzt Grenzen gesetzt:

Fallunterscheidung:
Fall 1: Bank hat bislang kein Apple Pay unterstützt. Dann könnte jetzt wenigstens eine Bezahlapp kommen > Verbesserung für den Kunden
Fall 2: Bank hat bislang schon Apple Pay unterstützt:
Fall 2a: Es kommt jetzt noch eine Bezahlapp dazu > Verbesserung für Kunden
Fall 2b: Bank ersetzt Apple Pay durch Bezahlapp. > Verschlechterung für manche Kunden. Wenn aber alle Kunden, für die das eine Verschlechterung darstellt, einfach die Bezahlapp boykottieren, und diese floppt, wird die Bank schnell wieder die (technisch ohnehin existente) Apple Pay Anbindung wieder reaktivieren.

Im Endeffekt stellt dank der Regulierung der EU einfach nicht (mehr) Apple das Problem dar. Was verbleibt, ist das kundenunfreundliche Verhalten mancher Banken. Das können die Verbraucher aber durch ihr Verhalten (konsequentes Wechsel/Boykottieren) selbst steuern, da es hier Wettbewerber gibt im Gegensatz zu Apples Gatekeeperstellung.
-3
Bitsurfer12.07.24 14:42
ruphi

Das Eingreifen der EU stellt für Verbraucher keinen Nachteil dar. Die Situation ist nicht perfekt, aber einem von 2 Foulspielern wurden jetzt Grenzen gesetzt:

Fallunterscheidung:
Fall 1: Bank hat bislang kein Apple Pay unterstützt. Dann könnte jetzt wenigstens eine Bezahlapp kommen > Verbesserung für den Kunden
Fall 2: Bank hat bislang schon Apple Pay unterstützt:
Fall 2a: Es kommt jetzt noch eine Bezahlapp dazu > Verbesserung für Kunden
Fall 2b: Bank ersetzt Apple Pay durch Bezahlapp. > Verschlechterung für manche Kunden. Wenn aber alle Kunden, für die das eine Verschlechterung darstellt, einfach die Bezahlapp boykottieren, und diese floppt, wird die Bank schnell wieder die (technisch ohnehin existente) Apple Pay Anbindung wieder reaktivieren.

Im Endeffekt stellt dank der Regulierung der EU einfach nicht (mehr) Apple das Problem dar. Was verbleibt, ist das kundenunfreundliche Verhalten mancher Banken. Das können die Verbraucher aber durch ihr Verhalten (konsequentes Wechsel/Boykottieren) selbst steuern, da es hier Wettbewerber gibt im Gegensatz zu Apples Gatekeeperstellung.
Faire, objektive, transparente und nicht-diskriminierende Zulassungsverfahren und -kriterien für den Zugang zu NFC-Funktionen

Diskriminierung gilt immer für beide Parteien.

Fall 1 > Diskriminierend für Apple
Fall 2a Kein Vorteil für den Kunden. Mehraufwand durch mehrere Apps für dasselbe.
Fall 2b > Diskriminierend für Apple
+2
Bitsurfer12.07.24 14:53
Marcel Bresink
Bitsurfer
Alleine wenn ich schon sehe wieviel Händler auf den Webseiten ApplePay haben. Das Beste was es gibt. Keine Daten, Adresse erfassen, Bezahlen, erledigt.
Ich weiss. Die Händler hassen das. Keine Kundenstatistik. Nur eine Lieferadresse aber kein Kunde.

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Händler lieben das, weil sie damit viel einfacher an geprüfte Kundendaten kommen. Das vermindert die Betrugsgefahr. Apple sagt dazu offiziell:

"Wenn du dich entscheidest, Apple Pay für Zahlungen [...] im Internet [...] zu verwenden, werden der [...] Website [...] zusätzlich zu diesen Informationen auch deine Postleitzahl bzw. andere entsprechende Informationen zur Verfügung gestellt, um das Berechnen von anfallenden Steuern und Versandgebühren zu ermöglichen. Nach dem Autorisieren der Zahlung werden weitere, vom Händler angeforderte Informationen (etwa eine geräte- oder händlerspezifische Accountnummer oder deine Liefer- oder E-Mail-Adresse) ebenfalls weitergegeben."

Der Händler wird also von Apple vollautomatisch in die Lage versetzt, ein geprüftes Kundenkonto über Dich anzulegen, das eine eindeutige, wiedererkennbare Zuordnung erlaubt.
Was so nicht stimmt.
Der Händler bekommt ausschliesslich Geld überwiesen, weiss aber nicht von wem. Nur dass die Zahlung eingegangen ist und eine Versandadresse. Und sonst gar nichts.
Ich habe letzthin was gekauft, Fenster poppt auf welche KK und wohin Liefern. Fertig. Fingerabdruck und fertig, gekauft. Der Händler hat eine anonymisierte Mail erhalten und das Paket hab ich in die Firma liefern lassen.
Was hat der Händler genau von mir? Nichts, gar nichts! Ich existiere da nicht. Ausser der Lieferadresse.
+1
sudoRinger
sudoRinger12.07.24 15:41
Marcel Bresink
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Händler lieben das, weil sie damit viel einfacher an geprüfte Kundendaten kommen. Das vermindert die Betrugsgefahr.
...
Der Händler wird also von Apple vollautomatisch in die Lage versetzt, ein geprüftes Kundenkonto über Dich anzulegen, das eine eindeutige, wiedererkennbare Zuordnung erlaubt.
Bitsurfer
Was so nicht stimmt.
Der Händler bekommt ausschliesslich Geld überwiesen, weiss aber nicht von wem. Nur dass die Zahlung eingegangen ist und eine Versandadresse. Und sonst gar nichts.
Ich habe Marcel Bresink so verstanden, dass es um Fraud Detection geht. Es ist ein großes Problem von Händlern falsche, betrügerische Kunden zu identifizieren und herauszufiltern. Dafür gibt es Dienstleister wie Avarto. Mit Apple Pay gibt es einen Kunden dessen Identität von Apple bereits festgestellt wurde. Das bewahrt den Händler vor Zahlungsbetrug.
+4
Marcel Bresink12.07.24 16:07
Bitsurfer
Der Händler bekommt ausschliesslich Geld überwiesen, weiss aber nicht von wem.

Das ist dem Händler ja auch völlig egal. Er hat Vorteile dadurch, denn er spart dabei den Aufwand, die Daten speichern und schützen zu müssen.
Bitsurfer
Nur dass die Zahlung eingegangen ist und eine Versandadresse. Und sonst gar nichts.

Das stimmt nicht. Er kennt den Typ Deiner Kreditkarte, die letzten vier Ziffern der Kreditkarte, Deine Mail-Adresse und eine später wieder nutzbare Geräte-Identifikation. Und er weiß, dass diese Daten stimmen, denn Apple hat sie überprüft. Das ist viel mehr wert, als Deinen Namen zu kennen. Was soll er damit auch anfangen? Ein EU-Händler darf diese Zusatzdaten ja sowieso nicht anderweitig nutzen.

Du hast behauptet, Händler würden Apple Pay "hassen", weil sie damit keine Kundenstatistik haben. Aber das ist falsch. Wenn das so wäre, hätte sich Apple Pay nie durchgesetzt. Der Händler hat den Vorteil, dass er schneller an zuverlässigere Daten über den Kunden kommt, und zwar nur die, die er braucht.
+3
ruphi
ruphi12.07.24 21:18
Bitsurfer
Diskriminierung gilt immer für beide Parteien.

Fall 1 > Diskriminierend für Apple
Fall 2a Kein Vorteil für den Kunden. Mehraufwand durch mehrere Apps für dasselbe.
Fall 2b > Diskriminierend für Apple
Außer, dass du ‚Diskriminierung‘ schreien kannst, belegt deine Replik leider gar nichts. Was soll denn in den 3 Fällen jeweils diskriminierend sein?
Inhalt bitte.
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