Eddy Cue: News-App soll kleinen Redaktionen eine stärkere Stimme geben
In einem Interview mit CNN erläuterte Apples Internet-Chef Eddy Cue die Beweggründe für die Integration der News-App in iOS 9. Für die standardmäßige Integration habe man sich entschieden, weil
ein Großteil der Apple-Nutzer sich täglich mittels Nachrichten informiere. Dabei stelle die News-App allerdings nur eine Plattform für die mobile Bereitstellung von Artikeln dar und richte sich in erster Linie an kleine Redaktionsteams, welche nicht in der Lage sind, eine eigene App bereitzustellen.
Automatische Auswahl berücksichtigt QualitätDer hinter der News-App stehende Algorithmus solle Cue zufolge dem Nutzer jedoch nicht ausschließlich Artikel bereitstellen, mit denen er einer Meinung ist, sondern die von Interesse sind und eine hohe Qualität aufweisen. Entsprechend wolle man in der App auch eine hohe Bandbreite an Standpunkten abbilden. Wie Apple dabei die Qualität bestimmt, ließ Eddy Cue allerdings offen. Ausschließen kann er die Zusammenstellung eines eigenen Redaktionsteams. Apple konzentriere sich bei diesem Aspekt auf die Technologie.
Finanzierung lokaler RedaktionenDie Finanzierung der News-App erfolgt mittels Werbung, die entweder von Apple oder von der Redaktion selbst eingebunden wird. Sofern Apple involviert ist, erhalten Redaktionen allerdings nur 70 Prozent der Einnahmen. Den einbehaltenen Anteil von 30 Prozent verteidigt Eddy Cue als Aufwandsentschädigung für die notwendige Vermarktung. Einen finanziellen Gewinn muss die News-App seiner Ansicht nach dagegen nicht abwerfen. Die News-App selbst sieht er vielmehr als Funktionserweiterung, mit der iPhone und iPad an Attraktivität zulegen.
Variante für China in ArbeitBislang richtet sich die News-App nur an US-Nutzer. Für China entwickelt Apple laut Cue eine Variante, die den dortigen gesetzlichen Regelungen entspreche. Dies beinhaltet also offenbar auch Zensurmaßnahmen und entsprechende Auflagen der chinesischen Behörden, wie beispielsweise einen Ansprechpartner für die Umsetzung von Zensur.
Zielpublikum sind alle Nutzer weltweitZielpublikum der News-App sollen langfristig alle Nutzer weltweit sein. Egal, ob es sich um Jugendliche oder Ältere handelt und das Interesse nun eher bei Politik oder Unterhaltung liegt. Cue zufolge nutzen sowohl seine 13-jährige Tochter als auch sein Vater mit Begeisterung die App, auch wenn ihre Interessen unterschiedlicher nicht sein könnten.
Redaktionen noch unzufriedenRedaktionen und Verlage sind mit der News-App bislang unzufrieden. Der technische und personelle Aufwand für die Integration von Artikeln in die News-App rechnet sich ihrer Ansicht nach nicht. Obwohl die App laut Apple mehr als 40 Millionen Nutzer zähle, habe dies nur geringe Auswirkungen auf die Reichweite der jeweiligen Redaktion. Zwar wird hinter vorgehaltener Hand die bisherige Umsetzung kritisiert, doch hofft man auch auf zukünftige Verbesserungen, an denen Apple bereits arbeite.
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