Eddy Cue im Porträt: Respektiert, vielbeschäftigt, überlastet, schläft in Meetings ein
Apples Dienste-Chef Eddy Cue feiert demnächst sein 30-Jähriges bei Apple und gilt damit wohl als einer der treuesten Mitarbeiter im Unternehmen. Im Jahr 1989 kam Cue zu Apple, hielt zunächst eine eher unbedeutende Position, wurde dann aber für höhere Aufgaben auserkoren. Steve Jobs soll imponiert haben, wie geschickt Eddy Cue in Verhandlungen aufgetreten sei. Nachdem sich Cue kontinuierlich in der Hierarchie hocharbeitete, wurde er nach dem Führungswechsel bei Apple im August 2011 zum "Senior Vice President, Internet Software & Services" benannt. Damit stand er fortan jener Unternehmenssparte vor, die inzwischen als wichtigster Wachstumstreiber gilt. Apple wird nicht müde zu betonen, welchen Stellenwert Dienste für Umsatz und Gewinn erlangt haben.
The Information hat sich ausführlich mit Apples Dienste-Chef befasst und dessen Auftreten und
Wirken beleuchtet. Auf Grundlage von Interviews mit rund zwei Dutzend Mitarbeitern aus Cues Umfeld entstand daraus ein vielseitiges und interessantes Porträt.
Intelligent, einfühlsam, überlastetAls Dienste-Chef ist Eddy Cue für den (finanziellen) Boom der Dienst-Abteilung eine der bedeutendsten Figuren. Sein Aufgabenbereich wächst regelmäßig um neue Projekte an, die er zu leiten hat. Ob er einst zur Rettung von MobileMe eingesetzt wurde, dessen Start komplett in die Hosen ging oder später bei Apple Maps die Kohlen aus dem Feuer holen musste, Cue gilt bei Apple als wirkungsvolle Allzweckwaffe gegen Probleme. Unter Mitarbeitern genießt Cue den Ruf eines einfühlsamen und sehr geschätzten Vorgesetzten. Gleichzeitig heißt es aber nicht nur in den jüngsten Interviews, Cue erscheine angesichts der enormen Verantwortung und Anzahl seiner Abteilungen häufig überlastet wenn nicht gar überfordert. Dies gehe so weit, als dass Cue schon häufiger während Meetings zunächst sehr still wurde, um dann einzuschlafen – teilweise sogar schnarchend. Es sei in diesen Situationen eindeutig festzustellen, wann Cue die Aufmerksamkeit an den Inhalten der Besprechungen verliere.