Edge: Microsoft kündigt Mac-Browser an, steigt aber auf Chromium um
Wie in dieser Woche bereits berichtet, steigt Microsoft zwar nicht aus dem Browsermarkt aus, verzichtet aber in Zukunft auf die Entwicklung eines komplett eigenen Browsers. Microsoft Edge wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben, denn Microsoft beerdigt den technischen Unterbau und setzt stattdessen in Zukunft auf Google-Technologie. Der Markenname "Edge" bleibt bestehen, allerdings wird es sich um ein ganz anderes Produkt handeln. Auch wenn die Oberfläche weiterhin im aktuellen Stil gehalten sein soll, bleibt vom Unterbau nichts mehr übrig. In der offiziellen Ankündigung heißt es, man sehe die Zukunft in "mehr Open-Source-Zusammenarbeit". Aus diesem Grund setze man fortan auf das Chromium-Projekt – also den von Google unter BSD-Lizenz angebotenen Chrome-Quellcode.
Die Vorteile, laut MicrosoftMicrosoft will durch diesen Schritt erreichen, den Kunden "mehr Kompatibilität" und den Entwicklern "weniger Fragmentierung im Web" zu bieten. Angesichts des verschwindend geringen Edge-Marktanteils handelt es sich bei dieser Aussage aber wohl eher um gut klingendes Marketing, denn kaum ein Web-Entwickler dürfte mit besonderem Nachdruck an perfekter Edge-Kompatibilität gearbeitet haben. Für die Zukunft verspricht Microsoft raschere Updates, denn eine eigene Rendering-Engine (zuvor war "EdgeHTML ") muss dann nicht mehr gepflegt werden.
Edge für den MacMicrosoft Edge löste vor etwas mehr als drei Jahren den Internet Explorer ab. Da der Ruf des einstigen Browser-Marktführers irreparabel ramponiert war, setzte Redmond auf einen neuen Markennamen. Es gelang allerdings in der gesamten Zeit nicht, nennenswerte Marktanteile zu erobern. Auf dem Mac hatte Microsoft den Internet Explorer schon im Jahr 2003 beerdigt, nämlich wenige Wochen nach der Vorstellung von Safari. Aus diesem Grund ist eine weitere
Ankündigung auch von ziemlicher Bedeutung: Nach 16 Jahren will Microsoft in Zukunft wieder einen Browser für macOS anbieten. Der Umstieg auf einen anderen Unterbau ermöglicht es, plattformübergreifend zu arbeiten und somit auch macOS bedienen zu können. Ein genaues Datum gibt es aber noch nicht – bislang heißt es lediglich, 2019 erscheine die erste Testversion des Chromium-Edge.