Ehemaliger Apple-Ingenieur: Qualcomm-Technologie war „meine“ Idee
Am Montag sagte ein ehemaliger Apple-Ingenieur im Patentprozess des Chip-Herstellers Qualcomm gegen den iPhone-Produzenten aus, die Idee zu einem strittigen Patent stamme von ihm. Arjuna Siva arbeitete damals in der Entwicklungsabteilung des Smartphone-Riesen und soll entscheidend zu der Erfindung beigetragen haben,
berichtet CNET. Qualcomm fordert Lizenzzahlungen von Apple für die Verwendung der Technologie. Sivas Aussage könnte den Prozessverlauf erheblich verändern.
Erfinder: „Ich bin kein Erfinder“Siva sagte aus, er habe zu mehreren Elementen der Erfindung beigetragen. Im Detail geht es um eine Methode, den Boot-Prozess zu beschleunigen und das Gerät anschließend schnell mit dem Internet zu verbinden. „Das war meine Idee“, sagte er im Zeugenstand. Er sei „überrascht“ und „verärgert“ darüber gewesen, dass Qualcomm die Technologie patentieren ließ. Zuvor hatte Siva ausgesagt, er behaupte nicht, ein Erfinder zu sei. Er forderte auch keine Eintragung in dem Dokument.
2010: Vor dem Einsatz von Qualcomm-Chips Die fraglichen Forschungsarbeiten fanden im Jahr 2010 statt. Erst 2011 begann Apple, Qualcomm-Chips in den iPhone-Reihen zu verwenden. Auf die Frage, warum er sich noch gut an die Zeit erinnere, antwortete Siva: „Es ist etwas, an das ich mich wirklich erinnere und mit Zuneigung zurückblicke“. Er begründet das mit dem Stolz, der ihn erfüllte, weil seine Ideen zu einem Endprodukt geworden waren. „Ich war zweieinhalb Jahre nach dem College noch ein Kind. Ich glaubte, es sei eine ziemlich große Sache für mich.“
Apple: Siva soll als Miterfinder eingetragen werdenSiva stützte mit seiner Aussage das Argument des iPhone-Konzerns, er sei Co-Autor der fraglichen Erfindung gewesen. Der Zeuge wollte zunächst nicht aussagen, Apple ließ ihn jedoch vorladen. Der Apple-Experte und Informatik-Professor Bill Linn teilte die Einschätzung aus Cupertino: „Ich finde, Herr Siva hätte in das Patent aufgenommen werden sollen.”
Qualcomm und Apple beschäftigen mehrere GerichteDer Prozess vor dem US-Bezirksgericht San Diego soll den technischen Teil des umfassenden Rechtsstreits zwischen den beiden Technologieriesen klären. Im Detail geht es neben dem Boot-Patent noch um zwei weitere Eintragungen Qualcomms. Bei einer handelt es sich um eine Methode zur energiesparenden Grafikbearbeitung, die andere beschäftigt sich mit dem vereinfachten Herunterladen von Dateien. Parallel läuft ein Monopol-Verfahren vor der FTC (Federal Trade Commission), die feststellen lassen will, ob Qualcomm Wettbewerb verhindert und damit die Verbraucherpreise unzulässig in die Höhe treibt.