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Ehemaliger Apple-Manager bekennt sich schuldig: Regelmäßig Insiderhandel kurz vor Quartalszahlen

Als hochrangiger Vertreter der Apple-eigenen Rechtsabteilung war "Director of Corporate Law" Gene Levoff dafür verantwortlich, korrekte Umsetzung börsenrechtlich vorgeschriebener Abläufe sicherzustellen. Dazu zählte beispielsweise auch, Insiderhandel zu verhindern. Internes Wissen für Aktienhandel einzusetzen, ist bekanntlich nicht erlaubt und zieht empfindliche Strafen nach sich. Das Problem an Levoffs Tätigkeit hingegen: Dessen Vorgaben für Mitarbeiter und sein eigenes Handeln passten nicht zueinander. Was er anderen untersagte, war für ihn ein gutes finanzielles Zubrot. In einem Fall hatte Gene Levoff ein Memo versendet, in dem er eine 60-stündige "blackout period" verhängte – diese begann am Tag der damaligen Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Quartalszahlen. Er hingegen nutzte das Zeitfenster, um mit Apple-Aktien auf dem Parkett zu handeln.


Er kannte Quartalszahlen vorab und handelte entsprechend
In zahlreichen weiteren Fällen soll Levoff ebenfalls die Quartalskonferenzen abgewartet und je nach Inhalt mit Aktienkäufen oder -Verkäufen reagiert haben. Ganz gezielt setzte Levoff dabei auf Informationen, die der Öffentlichkeit zu jenem Zeitpunkt nicht bekannt waren. Wichen die tatsächlichen Ergebnisse deutlich von den Erwartungen der Wall Street ab, investierte er entsprechend in Apples Wertpapiere. Angesichts der eindeutigen Hinweise auf illegales Verhalten in mehreren Fällen, die sich mindestens über fünf Jahre hinweg erstreckten, war die Sache damals für Apple klar, 2018 trennte sich das Unternehmen von Levoff.

Levoff bekennt sich schuldig
Um langjährige Haftstrafen zu vermeiden, hat sich Gene Levoff im noch immer laufenden Verfahren nun für schuldig erklärt. Auch wenn durchschnittlich für die ermittelte Größenordnung nur rund ein Jahr verhängt wird, wären bis zu 20 Jahre pro Vorfall möglich. Den Ermittlungen zufolge bereicherte sich Levoff direkt um 227.000 Dollar, außerdem vermied er Verluste in Höhe von 377.000 Dollar. Das endgültige Urteil soll am 10. November gesprochen werden. Beobachtern zufolge ist eine Geldstrafe in Millionenhöhe wahrscheinlich, eine längere Haftstrafe aber nicht.

Kommentare

TiBooX
TiBooX01.07.22 12:14
🐐 = 👨🏻‍🌾
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
+4
PorterWagoner
PorterWagoner01.07.22 12:34
Ich stelle mir die Frage, wie oft das wohl passiert, es scheint mir ein sehr einfaches Betrugsmodell zu sein? Kann denn jemand feststellen, dass ich einem Freund die Informationen zustecke und er dann Aktien kaufen und verkaufen geht? Über den eigenen Namen ist es zu verfolgen, aber über jemanden, der nicht verwandt ist?
+5
aMacUser
aMacUser01.07.22 12:53
PorterWagoner
Ich stelle mir die Frage, wie oft das wohl passiert, es scheint mir ein sehr einfaches Betrugsmodell zu sein? Kann denn jemand feststellen, dass ich einem Freund die Informationen zustecke und er dann Aktien kaufen und verkaufen geht? Über den eigenen Namen ist es zu verfolgen, aber über jemanden, der nicht verwandt ist?
Feststellbar ist das durchaus. Wenn der Börsenaufsicht auffällt, dass dein Freund "zufälligerweise" immer kurz vor und kurz nach der Bekanntgabe der Zahlen entsprechende Transkationen durchführt, die immer zu Gewinn führen, dann werden sie da ganz genau nachforschen. Im Zweifel wird dann ein Verdachtsverfahren gegen deinen Freund eröffnet, und seid ihr beide ganz schnell enttarnt. Er ist dann wegen Insiderhandels dran und du wegen Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen.
+2
PorterWagoner
PorterWagoner01.07.22 13:05
Da ich in keiner AG und keinem Top-Management bin, kann ich es leider nicht selbst überprüfen Wahrscheinlich kommt das aber trotzdem oft vor, denn wie soll die Aufsicht kleinere Transaktionen als regelmäßige Vorgänge aufdecken. Millionen verwenden ist auffällig, aber wenn man nur ein paar Tausend verwendet? Gut, damit macht man dann auch nur ein paar hundert Euro und nicht wie der Apple-Manager.
+3
gorgont
gorgont01.07.22 14:16
Das läuft ganz regelmäßig ab. Hier ist halt mal einer aufgeflogen, weil er den Hals net vollbekommen hat.
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0
chonno01.07.22 21:16
Selbst Notariate und Staatsanwaltschaften bereichern die Rubrik "kriminelle Elemente".
Also auch Personen, bei denen zunächst von großer Ehrlichkeit als Grundvoraussetzung ausgegangen wird. Mitnichten.
0
Dirki04.07.22 09:03
"Blaues Hufeisen liebt Anacott-Steel"
+1

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