Ein Ausblick auf das Apple-Jahr 2019
Apples neue Geldkuh: Die Dienste-SparteApple steht vor dem Problem, dass nahezu alle Hardware-Märkte gesättigt sein. Zwar ließen sich die iPhone-Stückzahlen steigern, stellte Apple günstige Modelle vor – allerdings bringt es Apple nicht viel, wenn dadurch Umsatz und Gewinn sinken. Apples Strategie momentan lautet daher, lieber auf Stückzahlen zu verzichten, dafür aber für das einzelne Gerät eine höhere Marge einzustreichen. Aus diesem Grund wuchs in den letzten Quartalen der Umsatz, ohne dass Apple in gleichem Maße auch mehr Kunden finden konnte.
Nicht nur Musik, sondern auch TV und ZeitschriftenAllerdings hat Apple ein anderes Marktsegment gefunden, dass kräftig wächst – die Dienste. Ob für iCloud-Speicherupgrades oder ein Abo bei Apple Music, die Anzahl der Kunden steigt ganz offensichtlich stark an. Apple wird nicht müde zu betonen, dass die Dienste-Sparte allein schon als Großunternehmen gelten würde. Für 2019 steht eine große Erweiterung sowie Apples Eintritt in einen neuen Markt an: Eigenproduzierter TV-Content. Zwar sammelte Apple mit "Planet of the Apps" und "Carpool Karaoke" bereits Erfahrungen, die Fülle an neuen TV-Serien soll aber 2019 an den Start gehen. Gleichzeitig heißt es, Apple wolle eine Zeitschriften-Flatrate anbieten. Nach der Übernahme von Texture gilt der Schritt als offenes Geheimnis, zumal seit Monaten berichtet wird, Apple befinde sich deswegen mit den großen Verlagshäusern in Verhandlungen.
Wie wird das TV-Angebot wohl unters Volk gebracht?Rätselraten herrscht derweil, ob Apples TV-Angebot Bestandteil eines Music-Abos ist (dann wohl unter anderem Namen) oder möglicherweise sogar kostenlos für Apple-Geräte zur Verfügung steht. Ersteres wäre ein Ausbau des Dienste-Bereichs, letzteres die Fortführung der seit lange geübten Strategie des "Platform Lock-Ins": Teure Hardware, aber viel Software-Gegenwert und starken Komfortverlust, wenn mit einem der Geräte die Apple-Welt verlassen wird. Bleibt die Frage, welche Strategie Apple als wichtiger ansieht – mehr Abos oder mehr Hardware-Umsatz?
Denkbar wäre aber auch ein zweigeteilter Plan: Einerseits bei der Hardware nur noch den absoluten High-End-Bereich ansprechen, gleichzeitig aber Dienste wie Musik, Film und Co. möglichst auf allen Plattformen zur Verfügung stellen. Da die Wachstumsmöglichkeiten für Dienste stark beschränkt sind, konzentrierte sich Apple nur auf den eigenen Hardware-Kosmos, klingt dieses Szenario am wahrscheinlichsten.