Ein Blick auf Apples Berg an Auto-Patenten – weit mehr als nur CarPlay und autonomes Fahren
Patentanmeldungen weisen nicht notwendigerweise darauf hin, an welchen konkreten Produkten ein Unternehmen arbeitet. Oft geht es um Grundlagenforschung oder schlicht um etwas Ellbogenfreiheit, damit direkte Konkurrenten den eigenen Angeboten nicht zu nahe kommen können. Dennoch lässt sich an Art und Fülle der Patentschriften durchaus ablesen, auf welchen Bereich ein Hersteller gerade seinen Fokus legt. Auch wenn Apples Engagement auf dem Fahrzeugmarkt derzeit nur CarPlay betrifft, gibt es dennoch seit Jahren Berichte über milliardenschwere Entwicklung von Fahrzeugtechnik weit über reine Software hinaus. Dies spiegelt sich unter anderem wider, wirft man einen genaueren Blick auf entsprechende Patente.
Apple forscht an vielen grundlegenden Auto-TechnologienRund 250 eindeutig dem Automobilmarkt zuzuschreibende Patente hält Apple inzwischen. Dabei handelt es sich um einen bunten Korb ganz verschiedener Technologien. Besonders viele Schutzanträge hatte Apple im Jahr 2017 gestellt (66), momentan könnte es aber auf einen ähnlichen hohen Wert hinauslaufen. Die Zahl war seit 2008 stetig angestiegen, dies zunächst in Hinblick auf die Arbeit an CarPlay. In den letzten Jahren rückten vor allem Ansätze in den Mittelpunkt, die für selbstfahrende Autos infrage kommen. Während Google sich fast vollständig auf diesen Bereich konzentriert, ist Apples Forschung wesentlich breiter aufgestellt.
Patente nach Themenbereich36 Prozent der Patente beziehen sich auf Kommunikation und Navigation, 18 Prozent auf Sensoren sowie autonomes Fahren. Allerdings widmete sich Apple auch Aspekten wie Türen, Sitzen, Fenster und Beleuchtung (16 Prozent), was eindeutig in Richtung Fahrzeugbau geht. Verbindung mit dem iPhone sowie AR-Einblendung haben mit 13 Prozent natürlich ebenfalls einen wichtigen Anteil. Noch immer steht allerdings in den Sternen, was davon jemals zur Marktreife gebracht werden kann. Ob Apple nun an einem
kompletten Auto interessiert ist oder nur Software bzw. Sensoren beisteuern will, hat sich seit Beginn des "Project Titan" im Jahr 2014 angeblich mehrfach grundlegend geändert.