Ein Patent aufs Telefonieren und E-Mailen? Aus dem Kapitel »Abstruse Patentklagen«
Die Idee von Patenten besteht in dem Schutzrecht für Erfindungen. Wer in Forschung investiert und eine Branche voranbringt, soll davon auch finanziell profitieren. Die sogenannten »Patenttrolle« haben das Geschäftsmodell entdeckt, alte Patente aufzukaufen, um dann Marktteilnehmer fröhlich wegen Patentverletzung auf Schadensersatz zu klagen.
Apple ist seit Langem die Nummer Eins, wenn es um potenzielle Ziele solcher Patenttrolle geht. Was nun aber die texanische Firma »Corydoras Technologies LLC« versucht, hat schon Elemente der Satire: Vor dem patentinhaberfreundlichen Bezirksgericht in Osttexas klagt das Unternehmen, Apple habe mit sämtlichen iPhone- und iPad-Modellen seit 2011 - immerhin insgesamt 20 an der Zahl - bestehende Corydoras-Patente verletzt. Das Pikante: Als Grund wird unter anderem die Möglichkeit genannt, Stimmenkommunikation und Video-Kommunikation durchzuführen. Wegen der FaceTime-Kamera sind auch iPads von der Klage betroffen.
Weitere »umstrittene« Funktionen der iOS-Geräte umfassen etwa die Möglichkeit, Anrufer zu blockieren. Auch das Senden und Empfangen von E-Mails sowie die GPS-Lokalisation sieht Corydoras Technologies durch eigene Patente geschützt. Das Unternehmen hat nicht nur Apple, sondern auch den Hauptkonkurrenten Samsung verklagt. Diese beiden versprechen wahrscheinlich den größtmöglichen Profit - allerdings erscheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass Corydoras mit diesen Patentansprüchen vor Gericht erfolgreich sein wird.
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