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Ein kurioses iPhone-Konzept – und Steve Jobs' Widerstand gegen ein eigenständiges iPhone

Obwohl die Verkaufszahlen des iPhones erst nach der Einführung des App Stores stark anzogen, handelte es sich von Anfang an um ein beeindruckendes Gerät, das die Produktkategorie "Smartphone" grundlegend neu definierte. Wie Tony Fadell in seinem neuen Buch "Build" ausführt, war die Konzeption eines großen Touch-Displays, über das alle Bedienung erfolgte, aber alles andere als selbstverständlich. Man erinnere sich: Als Apple an der ersten iPhone-Generation tüftelte, war der iPod die erfolgreichste Geldkuh des Unternehmens. Die komfortable Bedienung per Click Wheel zählte zu einem der Erfolgsfaktoren, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Für Steve Jobs war daher der Fall klar, denn seiner Überzeugung nach müsse ein iPhone genauso funktionieren.


Es sollte ein iPod Plus werden
Der damalige Apple-CEO machte dem Team großen Druck, ein "iPod Plus Phone" zu entwickeln – also einen iPod, mit dem man telefonieren kann. Gegen die Idee eines ganz neuen Produkts stemmte sich Jobs hingegen und kommentierte alle fehlgeschlagenen "Click Wheel"-Versuche mit der Anweisung, man solle es weiter probieren. Auch Tony Fadell, Leiter der iPod-Abteilung, vertrat zunächst die von Jobs unterstützte Einschätzung bezüglich der Ausrichtung eines Telefon-iPods. Allerdings habe sich herausgestellt, dass ein gänzlich anderes Konzept erforderlich sei. Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, in dem man sich eingestehen musste: "Nein, das mit dem Click Wheel funktioniert einfach nicht."


Wie man Click Wheel und Nummern-Pad vereinen könnte
Ein besonders kurioses Konzept ist oben zu sehen. Das iPod-iPhone macht zunächst den Eindruck eines ganz gewöhnlichen iPods im Stile des iPod mini. Allerdings verfügte der Prototyp über eine Drehachse ("swivel"), um statt des Click Wheels ein normales Nummern-Pad nach vorne zu holen. Die Idee, dies alles über ein Touch-Display abzubilden, womit man auf derlei aufwendige Mechanik und fest definierte Buttons verzichten könnte, kam erst später. Beim Konzept des Drehgelenk-iPods handelte es sich übrigens um eine Idee, die von außen kam. Auch wenn man den Ansatz aus verschiedenen Gründen sehr schnell wieder verwarf, war man vom Erfindungsreichtum durchaus beeindruckt, so Fadell in seinen Erinnerungen.

Kommentare

Eventus
Eventus10.05.22 11:33
Drehgelenk?! Sieht für mich eher nach Rückseite aus, also einfach das ganze Gerät drehen.
Live long and prosper! 🖖
-1
Deichkind10.05.22 11:53
Das ist die verbleibende Lösung für den Fall, dass das Gerät in staubfeinen Sand gefallen ist.
+1
DogsChief
DogsChief10.05.22 12:25
Eventus
Drehgelenk?! Sieht für mich eher nach Rückseite aus, also einfach das ganze Gerät drehen.
Ich würde es so verstehen, dass man die untere, schwarze Hälfte um 180° drehen kann. also iPod mit ClickWheel vorne, Telefon ( untere Hälfte von hinten nach vorne drehen ) Tastatur vorne. Musik hören, wieder umdrehen usw usw. Nennt sich dann iPod Switch
Die 2 wichtigsten Tage im Leben eines Menschen: 1. Der Tag an dem man geboren wird und 2. der Tag, an dem man herausfindet, warum... (Mark Twain)
+4
Nebula
Nebula10.05.22 14:16
Geldkuh

Ein Versachlichung von Lebewesen oder Heroisierung der Ausbeutung dieser hat bei dem Thema nun welche Relevanz? Veggie-Jobs würde sich im Grabe umdrehen. Klar, ist nur ein geflügeltes Wort, aber das sind andere Begriffe auch, die man heutzutage eher meidet.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-23
DonBiela10.05.22 15:01
Erinnert mich an das Nokia 5700 xpressmusic
3 Chinesen mit dem Kontrabass
-1
anaximander10.05.22 15:02
Nebula
Geldkuh

Ein Versachlichung von Lebewesen oder Heroisierung der Ausbeutung dieser hat bei dem Thema nun welche Relevanz? Veggie-Jobs würde sich im Grabe umdrehen. Klar, ist nur ein geflügeltes Wort, aber das sind andere Begriffe auch, die man heutzutage eher meidet.

Neulich habe ich mal die Denkanregung aufgeschnappt, daß was immer jemand von sich von sich gibt als Reaktion auf etwas, das man gesagt hat, ist etwas, das die Person loswerden wollte und wofür sie eine Gelegenheit gesucht hat.
+8
Hotzenplotz2
Hotzenplotz210.05.22 15:52
Nebula
Geldkuh

Ein Versachlichung von Lebewesen oder Heroisierung der Ausbeutung dieser hat bei dem Thema nun welche Relevanz? Veggie-Jobs würde sich im Grabe umdrehen. Klar, ist nur ein geflügeltes Wort, aber das sind andere Begriffe auch, die man heutzutage eher meidet.
Ist „Strohdumm“ vegetarisch genug? 😈
+9
Nebula
Nebula10.05.22 16:27
anaximander
Neulich habe ich mal die Denkanregung aufgeschnappt, daß was immer jemand von sich von sich gibt als Reaktion auf etwas, das man gesagt hat, ist etwas, das die Person loswerden wollte und wofür sie eine Gelegenheit gesucht hat.

Was sagt das jetzt über deinen Post aus? Aber natürlich hast du recht, dass ich hier einem gewissen Missionierungseifer verfallen bin. In meinem Wokeness-Umfeld muss ich mir sowas aber auch immer wieder anhören. Finde ich aber nicht schlimm. Oft denkt man ja gar nicht über seine Wortwahl nach, vor allem nicht, wenn sie kulturell tief verwurzelt ist oder die Wurzeln kaum noch wahrgenommen werden.

Ich finde es gut, dass viele Unternehmen sich von Master/Slave verabschiedet haben. Ich habe zwar im Tech-Kontext nie Rassissmus damit assoziiert, aber ich finde den Gedanken einleuchtend, dass die Wortwahl nie luftleer im Raum steht und gewisse Denkweisen festigt – hier vor allem unnötigerweise.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
anaximander10.05.22 17:35
Nebula
In meinem Wokeness-Umfeld muss ich mir sowas aber auch immer wieder anhören. Finde ich aber nicht schlimm. Oft denkt man ja gar nicht über seine Wortwahl nach, vor allem nicht, wenn sie kulturell tief verwurzelt ist oder die Wurzeln kaum noch wahrgenommen werden.

Ich finde es gut, dass viele Unternehmen sich von Master/Slave verabschiedet haben. Ich habe zwar im Tech-Kontext nie Rassissmus damit assoziiert, aber ich finde den Gedanken einleuchtend, dass die Wortwahl nie luftleer im Raum steht und gewisse Denkweisen festigt – hier vor allem unnötigerweise.

Sprache ist ein Instrument des Denkens. Wer Sprache zu kontrollieren versucht, versucht das Denken von Menschen einzuhegen in einem Denk-Korridor.
+2
Eventus
Eventus10.05.22 18:54
DogsChief
Eventus
Drehgelenk?! Sieht für mich eher nach Rückseite aus, also einfach das ganze Gerät drehen.
Ich würde es so verstehen, dass man die untere, schwarze Hälfte um 180° drehen kann. also iPod mit ClickWheel vorne, Telefon ( untere Hälfte von hinten nach vorne drehen ) Tastatur vorne. Musik hören, wieder umdrehen usw usw. Nennt sich dann iPod Switch
Ach so. Jaaa, könnte stimmen. Ich stand auf dem Schlauch. Sorry.
Live long and prosper! 🖖
+3
iBert11.05.22 07:19
Nebula
anaximander
Neulich habe ich mal die Denkanregung aufgeschnappt, daß was immer jemand von sich von sich gibt als Reaktion auf etwas, das man gesagt hat, ist etwas, das die Person loswerden wollte und wofür sie eine Gelegenheit gesucht hat.

Was sagt das jetzt über deinen Post aus? Aber natürlich hast du recht, dass ich hier einem gewissen Missionierungseifer verfallen bin. In meinem Wokeness-Umfeld muss ich mir sowas aber auch immer wieder anhören. Finde ich aber nicht schlimm. Oft denkt man ja gar nicht über seine Wortwahl nach, vor allem nicht, wenn sie kulturell tief verwurzelt ist oder die Wurzeln kaum noch wahrgenommen werden.

Ich finde es gut, dass viele Unternehmen sich von Master/Slave verabschiedet haben. Ich habe zwar im Tech-Kontext nie Rassissmus damit assoziiert, aber ich finde den Gedanken einleuchtend, dass die Wortwahl nie luftleer im Raum steht und gewisse Denkweisen festigt – hier vor allem unnötigerweise.
Und wie sieht es mit der Eierlegendenwollmilchsau aus? Stört die etwa auch Dein Wokeness-Umfeld? (Was genau soll das eigentlich sein?)
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
0
wilhelmho11.05.22 22:45
anaximander
Nebula
In meinem Wokeness-Umfeld muss ich mir sowas aber auch immer wieder anhören. Finde ich aber nicht schlimm. Oft denkt man ja gar nicht über seine Wortwahl nach, vor allem nicht, wenn sie kulturell tief verwurzelt ist oder die Wurzeln kaum noch wahrgenommen werden.

Ich finde es gut, dass viele Unternehmen sich von Master/Slave verabschiedet haben. Ich habe zwar im Tech-Kontext nie Rassissmus damit assoziiert, aber ich finde den Gedanken einleuchtend, dass die Wortwahl nie luftleer im Raum steht und gewisse Denkweisen festigt – hier vor allem unnötigerweise.

Sprache ist ein Instrument des Denkens. Wer Sprache zu kontrollieren versucht, versucht das Denken von Menschen einzuhegen in einem Denk-Korridor.

Aber es ist doch die Befreiung aus alten Wortmustern. Es geht nicht um einhegen, sondern um Reflexion.
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