Ein schwarzer Punkt crasht iMessage
Was bereits für Ärger unter Android sorgte, ist in ähnlicher Form nun auch auf dem iPhone angekommen. Erneut sorgt eine bestimmte Zeichenkette dafür, dass sich iMessage nicht mehr verwenden lässt. Für den Nutzer ist es nur ein schwarzer Punkt in Klammern sowie ein Finger daneben, für das System hingegen eine fast unlösbare Aufgabe. Im Hintergrund befinden sich nämlich Abertausende Unicode-Zeichen, die vom iPhone bzw. iPad nicht mehr abgearbeitet werden können. Im Test entstand eine Auslagerungsdatei von mehr als 30 GB, die iMessage-App war schlicht nicht mehr zu verwenden. Auch wenn man die App abschießt, also über den App Switcher komplett beendet, geht alles nach dem nächsten App-Start wieder von vorne los. Ein Neustart des Systems bringt ebenfalls keine Abhilfe.
Sollte man besagte Nachricht empfangen und aufgerufen haben, die iMessage-App also nicht mehr zu verwenden ist, gibts aber einen einfachen Notfallplan. Dazu ist allerdings ein iPhone mit Force Touch erforderlich. Das App-Symbol fest zu drücken ruft ein Kontext-Menü hervor – wählt man hier nun "Neue Nachricht" an, funktioniert iMessage wieder. Besteht diese Möglichkeit aber nicht, beispielsweise auf allen iPads sowie dem iPhone 6 und älter, steht man vor etwas größerem Problemen. In diesem Fall bleibt nur die Option, die Konversation von einem anderen Gerät aus zu löschen, bevor der Chat aufgerufen wurde. Falls Apps es erlauben, direkt eine iMessage-Nachricht zu erstellen, bleibt zudem noch jener Weg.
Auch mit der aktuellen Betaversion von iOS 11.4 ist es übrigens noch möglich, auf diese Weise iMessage auf dem Gerät des Empfängers fernzusperren. Man kann allerdings davon ausgehen, dass Apple rasch reagiert und sich der Thematik annimmt. Bei früheren Vorkommnissen eines "Unicode of Death" dauerte es zumindest nicht lange, bis das entsprechende Update erschien. Wer sich fragt, wie so etwas immer wieder passieren kann: Das Thema Unicode ist eine komplexe und schwer zu überblickende Angelegenheit. Allerlei Optimierungen, Abkürzungen sowie undokumentierte Spezifikationen sorgen regelmäßig für Möglichkeiten, Exploits zu ersinnen. Daher ergibt sich ein stetes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Herstellern wie Apple und Google sowie findigen Unicode-Exploitern.