Eine Ära ist vorbei: Apples Intel-Zeitalter jetzt Geschichte
Den längsten Abschnitt der WWDC-Keynote hatte Apple einem ganz neuen Produkt gewidmet. Nach vielen Jahren der Entwicklung präsentierte Apple erstmals die AR-Brille namens Apple Vision Pro und schlug damit ein neues Kapitel auf. Angesichts des hohen Tempos der zu Anfang gezeigten Hardware-Neuerungen ging hingegen etwas unter, dass ein anderes Buch nun endgültig zugeklappt ist. Da Apple nicht nur den Mac Studio und das MacBook Air aktualisierte, sondern überraschend auch den Mac Pro mit M2 Ultra zeigte, ist die Intel-Ära offiziell beendet. Konnte man den Mac Pro bis gestern noch mit Intel-Prozessoren erwerben, so verschwand der letzte Vertreter des x86-Zeitalters aus dem Sortiment. Der Übergang von Intel auf ARM ist somit abgeschlossen, ziemlich genau drei Jahre nach Ankündigung dieses großen Schrittes.
2005 Intel, doch das Verhältnis kühlte bald ab18 Jahre ist es her, dass Steve Jobs auf der WWDC 2005 ankündigte, man wolle fortan auf Intel setzen. Zunächst sah es auch nach einer Traumhochzeit aus, denn der Performance-Sprung war bedeutsam. Die Chip-Branche bewegte sich jedoch langsamer als gedacht und hinter den Kulissen begann nur wenige Jahre später das große Nachdenken, wie man sich wieder von Intel lossagen könne. Bereits 2012, nur sechs Jahre nach Abschluss des Intel-Umstiegs, begannen bei Apple
ernsthafte Überlegungen.
Der Kauf der Chip-Schmiede PA Semi hatte Apple in die Lage versetzt, eigene Mobil-Chips zu entwerfen. Diese wiederum machten derart große Fortschritte, dass die Stimmung immer mehr in Richtung "wir machen auch eigene Mac-Chips" kippte. 2014 war es dann so weit, nach fortwährendem Ärger über Intels Leistung
fiel die Entscheidung. Zur WWDC 2020 erfolgte die Ankündigung, Ende 2020 erschienen die ersten M-basierten Macs.
Apple hat es jetzt komplett in der HandMit dem ARM-basierten Mac Pro ging die 2005 begonnene Ära zu Ende. Apple ist nun offiziell ein Computerhersteller, dessen Chips aus Eigenregie stammen. Zwar bestehen weiterhin Abhängigkeiten, beispielsweise verzögerten Probleme bei TSMC (
) angeblich die Einführung der M3-Chips, ansonsten liegt es aber komplett in Apples Verantwortung, wie sich die Prozessoren weiterentwickeln. Genau das war das Ziel, welches Apple jetzt erreicht hat. Momentan sieht alles danach aus, als habe das Unternehmen auf das richtige Pferd gesetzt, denn vor allem die Notebooks sind hinsichtlich Leistung und Effizienz weitgehend konkurrenzlos.