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Eine Klage mit Sprengkraft: Musikindustrie verklagt namhafte KI-Anbieter – und will Grundsatzurteil erwirken

Die weltweit größten Musiklabels haben sich zusammengetan, um eine Grundsatzentscheidung zu erwirken. Zu klären gibt es ein noch recht frisches Thema, nämlich die Art und Weise, wie AI-Tools in die Lage versetzt werden, ihren Aufgaben nachzugehen. Wie es in der Klageschrift der RIAA ("Recording Industry Association of America") heißt, stehlen die beschuldigten Anbieter Suno und Udio Musik, um dann ähnliche Werke "auszuspucken", entlohnen aber die eigentlichen Urheber nicht. Stattdessen werden mit dem Material eigene Umsätze erzielt, denn natürlich steckt kommerzielles Interesse hinter den Angeboten. Worum es sich bei Musik-Komponierdienst Udio handelt, hatten wir vor einigen Wochen in dieser Meldung vorgestellt.


Sonys Abmahnwelle hatte die Klage schon angedeutet
Die großangelegte Klage, unterstützt von Sony Music Entertainment, Universal Music Group Recordings sowie Warner Records, kommt alles andere als überraschend. Es ist noch gar nicht lang her, dass Sony rund 700 Anbieter abmahnte, da diese urheberrechtlich geschützte Musik zum Training ihrer KI-Modelle verwendeten. Es folgte die eindeutige Warnung, die Finger von besagtem Material zu lassen, ansonsten würden weitere Schritte folgen.

Labels wollen Vergütung
Neben dem Vorwurf, auf Grundlage von Originaltiteln sehr ähnlich klingende Ergebnisse als neu verkaufen zu wollen, geht es gleichzeitig um Metainformationen, Songwriting oder Cover-Gestaltung. Dabei will die Musikindustrie keineswegs verbieten, KI-Unterstützung beim Komponieren zu verwenden – und zeigt sich diesbezüglich auch offen. Es dürfe aber nicht sein, dass sich Entwickler von KI-Werkzeugen schamlos an den Katalogen der Labels und Künstler bedienen, dafür jedoch keinerlei Lizenzen erwerben.

Erste Reaktion folgte bereits
Eine Stellungnahme von Suno ließ nicht lange auf sich warten. So müsse man zunächst einmal den Vorwurf zurückweisen, Ergebnisse zu erzeugen, welche nach bekannten Künstlern klingen. Es sei sogar verboten, die Namen von Musikern zu verwenden, um deren Stimmen nachzuahmen. Zwar gibt es kein Dementi hinsichtlich des verwendeten Trainingsmaterials, dabei handelt es sich recht offensichtlich um geschützte Titel, doch einen Lizenzverstoß sieht man dennoch nicht.

Ist KI-Training "Inspiration" – oder ein Urheberrechtsverstoß?
Die Stichworte lauten "Anregung geistiger Produktion" und "Fair Use" – im US-Recht etablierte Konzepte, welche beschreiben, auch urheberrechtlich geschütztes Material verwenden zu dürfen, wenn dies Bildung oder Inspiration dient. Angesichts der angeführten Argumentation wird die Entscheidung des Gerichts möglicherweise zu einem Grundsatzurteil. Es gilt zu entscheiden, inwieweit sich Anbieter lizenzfrei an den Werken von Künstlern bedienen dürfen. Für die Musikindustrie steht dabei außer Frage, dass es Lizenzverträge geben muss, doch der Ausgang des Verfahrens bleibt in jedem Fall spannend. Die überschaubaren 150.000 Dollar an nachträglichen Lizenzgebühren von Suno und Udio zu erhalten, ist dabei wohl eher ein nebensächliches Anliegen.

Kommentare

Krispo9925.06.24 18:20
Sorry, aber auch Komponierende haben sich von Musik, die gehört haben, beeinflussen lassen und so ihr Gehirn trainiert und auch dieses gelernte Wissen fließt unweigerlich, mehr oder weniger stark in neue Kompositionen ein.
Da ist sie wieder, die Grenze, wo Freiheit aufhört und Geldgier anfängt.
0
birdzilla
birdzilla25.06.24 18:51
Krispo99
Sorry, aber auch Komponierende haben sich von Musik, die gehört haben, beeinflussen lassen und so ihr Gehirn trainiert und auch dieses gelernte Wissen fließt unweigerlich, mehr oder weniger stark in neue Kompositionen ein.
Da ist sie wieder, die Grenze, wo Freiheit aufhört und Geldgier anfängt.

Sorry, aber da sehe ich schon einen gewaltigen Unterschied zwischen „hören, Gehirn trainieren und neu komponieren“ vs. „lass mal die Maschine 24/7 machen.
+17
Dunkelbier25.06.24 19:19
Es gibt da ein weiteres Problem: Der kreative Horizont dieser Maschinen bewegt sich auf exakt 0. Also ist es schon ein Unterschied, ob sich ein Mensch oder eine Maschine inspirieren lassen.
+14
MacSquint
MacSquint25.06.24 20:09
Die Klage ist richtig. Kein Musiker analysiert abertausende Titel und konstruiert daraus einfach neue.
Musiker erlernen Instrumente, lernen Harmonielehre, Arrangement & Komposition und mit diesen Werkzeugen erfinden sie Musik Kraft ihres Geistes, ihrer Inspiration, Intuition und Emotion.
Alles Parameter, die eine KI nicht nutzt. Sie ist auch nicht intelligent, schon gar nicht kreativ sondern ein einziger Plagiator.
Wer behauptet, da gäbe es keinen Unterschied, hat längst den Kurs der Entmenschlichung eingeschlagen
+9
Embrace25.06.24 20:47
birdzilla
Krispo99
Sorry, aber auch Komponierende haben sich von Musik, die gehört haben, beeinflussen lassen und so ihr Gehirn trainiert und auch dieses gelernte Wissen fließt unweigerlich, mehr oder weniger stark in neue Kompositionen ein.
Da ist sie wieder, die Grenze, wo Freiheit aufhört und Geldgier anfängt.
Sorry, aber da sehe ich schon einen gewaltigen Unterschied zwischen „hören, Gehirn trainieren und neu komponieren“ vs. „lass mal die Maschine 24/7 machen.

Eigentlich beschreibst du selbst, dass es keinen Unterschied gibt 😅. Effektiv (oder philosophisch) gesehen arbeitet unser Gehirn nicht anders, als es ein Algorithmus tut 😜

fen
So müsse man zunächst einmal den Vorwurf zurückweisen, Ergebnisse zu erzeugen, welche nach bekannten Künstlern klingen. Es sei sogar verboten, die Namen von Musikern zu verwenden, um deren Stimmen nachzuahmen.

Damit geben sie ja de facto zu, dass Musik von den Künstlern zum Training verwendet wurde. Sonst müsste man nichts verbieten, da die KI mit dem Namen des Künstlers nichts anzufangen weiß.
-4
Quickmix
Quickmix25.06.24 20:52
Krispo99
Sorry, aber auch Komponierende haben sich von Musik, die gehört haben, beeinflussen lassen und so ihr Gehirn trainiert und auch dieses gelernte Wissen fließt unweigerlich, mehr oder weniger stark in neue Kompositionen ein.
Da ist sie wieder, die Grenze, wo Freiheit aufhört und Geldgier anfängt.

Das ist eine Legende!
-5
milk
milk25.06.24 21:18
Ich verstehe, dass die Musikindustrie nicht will, dass KIs per Druckbetankung an ihren Waren trainiert wird. Wäre es demnach in Ordnung, die KI vor ein Radio zu setzen und das analysieren zu lassen?
+1
Juanonline25.06.24 21:20
MacSquint

genau so ist es. Juristisch nennt man das organisierte Kriminalität.
0
Nebula
Nebula25.06.24 23:51
MacSquint
Die Klage ist richtig. Kein Musiker analysiert abertausende Titel und konstruiert daraus einfach neue.
Musiker erlernen Instrumente, lernen Harmonielehre, Arrangement & Komposition und mit diesen Werkzeugen erfinden sie Musik Kraft ihres Geistes, ihrer Inspiration, Intuition und Emotion.
Alles Parameter, die eine KI nicht nutzt. Sie ist auch nicht intelligent, schon gar nicht kreativ sondern ein einziger Plagiator.
Wer behauptet, da gäbe es keinen Unterschied, hat längst den Kurs der Entmenschlichung eingeschlagen
Es gibt gute Musiker, die ohne Notenlesen und Theorie auskommen. Allen ist aber gemein, das sie zahlreiche Songs nachgespielt haben. Man muss sie dann nicht analysieren, um dann etwas ähnliches machen zu können. Kein Musiker lernt blank und ohne bestehende Beispiele.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
MacSquint
MacSquint26.06.24 01:09
Nebula
Es gibt gute Musiker, die ohne Notenlesen und Theorie auskommen. Allen ist aber gemein, das sie zahlreiche Songs nachgespielt haben. Man muss sie dann nicht analysieren, um dann etwas ähnliches machen zu können. Kein Musiker lernt blank und ohne bestehende Beispiele.

sie haben nicht verstanden, dass Nachspielen von ein paar Dutzend Songs nicht im Ansatz das gleiche ist wie 100 000de Songs von einer Maschine analysieren zu lassen und dann einzig und allein aufgrund dessen „neue“ Musik zu komponieren.
Irgendwie möchten sie nicht begreifen, dass Menschen eben keine Maschine sind und unser Wesen nicht wie eine Maschine funktioniert.
Ihr Argument, kein Musiker lernt ohne Beispiele, ist keines, weil es eben im Wesen was grundsätzlich anderes ist.
Aber vielleicht halten sie ja KI Modelle für lebendige Wesen?
Ich denke, denen geht so ziemlich alles ab, was einen lebendigen Menschen ausmacht. Liebe, Leid, Hunger, Furcht, Freude, Leidenschaft etc, alles Dinge, von denen eine KI keine Ahnung hat und ausdrucksstark kann sie gar nichts, weil sie eben nicht fühlt.
Wenn sie von Musiker ohne große musikalische Bildung reden, nehmen wir mal die Beatles, dann sollten sie auch begreifen, dass das besondere an den FAB 4 eben die FAB 4 waren und ihre gesamte Persönlichkeit in den Titeln zum Ausdruck kommt, ein Hey Jude kann keine KI mit dieser besonderen Qualität erschaffen, weil dazu ein emotionaler und biografischer Hintergrund nötig ist.
KI Modelle besitzen auch keine „Handicaps“, die Menschen sei es beim Spielen des Instrumentes oder eben durch Wissenslücken haben, die dann zu ganz interessanten Dingen führen können, das gepaart mit der Persönlichkeit und der Lebensbedingungen des Komponisten macht besondere Musik, nicht das alterieren von ein paar dutzend Songs, die man mal nachgespielt hat
+5
Dunkelbier26.06.24 07:48
Das aktuelle Video von Rick Beato passt hierzu ganz gut:


Das Thema wird gegen Ende direkt angeschnitten, aber das Video hat im Allgemeinen damit zu tun, warum der exzessive Einsatz von Algorithmen die Musik nicht zwingend besser macht.
+3
MacStudio26.06.24 08:02
Das "KI Ding" lässt sich nicht aufhalten. Im Falle der Musik wird es eine art GEMA Lösung und beim Bild eine "VG Bild-Kunst" geben. Dazu eine pauschale Abgabe bei jedem Datenträger/SSD usw. Haben wir in Deutschland schon alles. Am Ende müssen wir hier dann nur doppelt zahlen. Zu den genannten dann die KI Steuer.
Haben im Deutschland #neuland, wird das wohl noch Jahrzehnte dauern.
0
patrik6026.06.24 08:12
MacSquint
Nebula
Es gibt gute Musiker, die ohne Notenlesen und Theorie auskommen. Allen ist aber gemein, das sie zahlreiche Songs nachgespielt haben. Man muss sie dann nicht analysieren, um dann etwas ähnliches machen zu können. Kein Musiker lernt blank und ohne bestehende Beispiele.
sie haben nicht verstanden, dass Nachspielen von ein paar Dutzend Songs nicht im Ansatz das gleiche ist wie 100 000de Songs von einer Maschine analysieren zu lassen und dann einzig und allein aufgrund dessen „neue“ Musik zu komponieren.
Irgendwie möchten sie nicht begreifen, dass Menschen eben keine Maschine sind und unser Wesen nicht wie eine Maschine funktioniert.
Ihr Argument, kein Musiker lernt ohne Beispiele, ist keines, weil es eben im Wesen was grundsätzlich anderes ist.
Aber vielleicht halten sie ja KI Modelle für lebendige Wesen?
Ich denke, denen geht so ziemlich alles ab, was einen lebendigen Menschen ausmacht. Liebe, Leid, Hunger, Furcht, Freude, Leidenschaft etc, alles Dinge, von denen eine KI keine Ahnung hat und ausdrucksstark kann sie gar nichts, weil sie eben nicht fühlt.
Wenn sie von Musiker ohne große musikalische Bildung reden, nehmen wir mal die Beatles, dann sollten sie auch begreifen, dass das besondere an den FAB 4 eben die FAB 4 waren und ihre gesamte Persönlichkeit in den Titeln zum Ausdruck kommt, ein Hey Jude kann keine KI mit dieser besonderen Qualität erschaffen, weil dazu ein emotionaler und biografischer Hintergrund nötig ist.
KI Modelle besitzen auch keine „Handicaps“, die Menschen sei es beim Spielen des Instrumentes oder eben durch Wissenslücken haben, die dann zu ganz interessanten Dingen führen können, das gepaart mit der Persönlichkeit und der Lebensbedingungen des Komponisten macht besondere Musik, nicht das alterieren von ein paar dutzend Songs, die man mal nachgespielt hat
Prinzipiell ist diese Aussage richtig. Leider ist es aber so, dass man beim Durchforsten der aktuellen Charts ganz selten auf Musik in der Qualität von Hey Jude trifft.
Heutzutage ist das meiste nach einem Einheitsbrei-Prinzip hergestellt, das man dann von einer/einem gut aussehnden Interpretin/interpreten vortragen lässt, welche/r nach kurzer Zewit wieder in Vergessenheit gerät.
Wo ist da der Unterschied zwischen KI generierter Musik und nach kommerziellen Interessen industriell komponierter Musik?
+2
Scrembol
Scrembol26.06.24 08:19
Als Singer/Songwriter gruselt mich diese ganze KI Geschichte extrem. Ich habe mich damit persönlich noch gar nicht befasst. Aber ich habe neulich mit nem Songtexter zusammengearbeitet, der mir nen Songsnippet geschickt hat nur so als Ideenfindung (was nicht mein Geschmack war) und als ich mich dann mit ihm nen paar Tage später getroffen habe, hat er gesagt: "joah, habe ich komplett mit KI generieren lassen."
Und ich habe das nicht gehört! Der Gesang und alles klang echt!

Mein Job ist wohl bald komplett obsolet. Und ab dann basiert die gesamte Musik nur noch auf Dingen, die es schon gab (obwohl ich grad im DeutschPop/Schlager-Bereich ohnehin das Gefühl habe, dass da alles gleich klingt )

Und auch sonstige kreative Berufe gehen vor die Hunde: Schriftsteller, Künstler..
Die Menschen, die einen Zeitgeist einfangen und für die Nachwelt einbrennen sollen. Bleiben jetzt Geister in der KI.
Gaming Podcast DADDY ZOCKT von Ex-PiranhaBytes Entwickler. Meine Single YOUR EYES - Eric Zobel überall streamen!
+2
JoMac
JoMac26.06.24 08:34
Dunkelbier
Das aktuelle Video von Rick Beato passt hierzu ganz gut:


Das Thema wird gegen Ende direkt angeschnitten, aber das Video hat im Allgemeinen damit zu tun, warum der exzessive Einsatz von Algorithmen die Musik nicht zwingend besser macht.
Wow. Gut erklärt, welchen Wert Musik einmal hatte, im Gegensatz zu heute.
+3
aMacUser
aMacUser26.06.24 09:37
Menschen haben Lebenserfahrung, die das Komponieren von neuer Musik massiv beeinflusst. Es ist ja oft so, dass neue Lieder gerade aus aktuellen Erfahrungen und Lebenslagen der Musiker entstehen.
KI kann sowas nicht. Bei KI gibt es keine Lebenserfahrung und Lebenslagen. KI ist nur ein kalter Algorithmus. Das ist der große Unterschied.
0
Nebula
Nebula26.06.24 10:33
Natürlich ist es ein Unterschied, wie Menschen zu Ihrer Musik gelangen und wie die KI es tut. Alleine die Motivation fehlt der KI. Aber letztlich zählt für erfolgreiche Musik alleine, was sie bei den Hörern auslöst. Sieht man doch am Einheitsbrei in den Charts. Soweit entfernt ist die KI-Musik ja nicht. Außerdem agiert die KI ja derzeit nicht eigenständig, sondern auf Geheiß von Menschen, die Stil und Text vorgeben – oder eine KI mit eigenem Input einen Text entlocken. Die Songs in den Charts entstehen doch ähnlich. Viele wollen einfach nur erfolgreich sein und Geld verdienen. So nehmen sie Bewährtes und packen Ihren Senf dazu.

Die Geschichte hinter einem Song ist sicher nicht uninteressant und dürfte auch beim Erfolg mitspielen (Menschen mögen Menschen und Geschichten). Wenn dich ein neuer Song direkt catcht, weißt du aber unter Umständen gar nicht, wie er entstanden ist. Bevor du einen Song hinterfragst, haben sich deine Emotionen und andere Teile des Hirns schon damit beschäftigt und es eingeordnet. Kann man natürlich mit Aufwand revidieren, aber wer jemals versucht hat, einen hartnäckigen Ohrwurm loszuwerden, weiß, dass der Wille allein nicht reicht.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
haschuk26.06.24 10:48
Ich stelle mir gerade die Frage, was dabei herauskommt, wenn ich einer Song-KI folgenden Auftrag erteile: "Komponiere mir einen Song, in dem es um das letzte Gespräch mit meiner Ex vor der Trennung geht und lasse dabei die Erfahrung und Gefühle meiner 5 Mitmusiker mit einfließen..."

Zum anderen:

EInheitsbrei in der Musik gab es schon mindestens seit den 50iger Jahren. Leiber/Stoller, die Motown-Songwriter, Giorgio Moroder, Stock/Aitken/Waterman. Alle stilprägend, keine Frage, aber auch viel Einheitsbrei. Was sich jedoch geändert hat, ist die Rezeption der Musik. Hatten in den 60igern noch 2 Radio-Shows und 2-3 Musiksendungen die Straßen leergefegt, ist Musik heute zum großen Teil Hintergrundberieselung, die allzeit verfügbar ist.
0
Casuda26.06.24 11:54
scrembol
Verstehe ich absolut, ich selbst mache seit Jahren Musik, bin aber eher ein glimmender Docht, als ein großes Licht :'(

Mit Suno und Udio kann ich meine Textideen umsetzen, wozu ich stimmlich nicht in der Lage bin. Eine Nacharbeit und Korrektur ist dennoch notwendig. Nichts geht 1:1 von KI-Audio in die Charts. Ich würde KI als Ideengeber sehen, nicht als Kreativquelle, eher als Anstoß oder Korrektur, wenn man sich "verkünstelt" hat und in einer kreativen Sackgasse steht. Ein Sänger, der immer wieder geduldig das gleiche singt, wird es im realen Leben nicht geben. So kann man seine Textideen schleifen und danach in "Musik giessen".

Da ich aus mangelnder Variation der Musik schon lange kein Radio mehr höre, bin ich sicher mit meiner Meinung nicht mehr nah am Puls der aktuellen Musik.
+1
MacTaipan26.06.24 13:12
Krispo99
Sorry, aber auch Komponierende haben sich von Musik, die gehört haben, beeinflussen lassen und so ihr Gehirn trainiert und auch dieses gelernte Wissen fließt unweigerlich, mehr oder weniger stark in neue Kompositionen ein.
Da ist sie wieder, die Grenze, wo Freiheit aufhört und Geldgier anfängt.
Jeder, der Musik hören will, muss doch dafür zahlen, es sei denn, jemand zahlt für ihn. Wieso sollte das für diejenigen, die sich dadurch inspirieren lassen, nicht gelten?
+1
Krispo9926.06.24 13:29
MacTaipan
Krispo99
Sorry, aber auch Komponierende haben sich von Musik, die gehört haben, beeinflussen lassen und so ihr Gehirn trainiert und auch dieses gelernte Wissen fließt unweigerlich, mehr oder weniger stark in neue Kompositionen ein.
Da ist sie wieder, die Grenze, wo Freiheit aufhört und Geldgier anfängt.
Jeder, der Musik hören will, muss doch dafür zahlen, es sei denn, jemand zahlt für ihn. Wieso sollte das für diejenigen, die sich dadurch inspirieren lassen, nicht gelten?

Gehst du davon aus, dass hier illegal beschaffte Musik zum Einsatz kam, gebe ich Dir recht.
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NFK26.06.24 17:53
Als hätte es nicht schon immer Plagiatsvorwürfe und -prozesse gegeben. Diese beziehen sich auf Einzelfälle, die leicht verhandelbar und ahnbar sind, hier geht es darum, dass im großen Stil neue Musikstücke von sehr vielen individuellen Personen auf Spotify landen.

Haftet Spotify, wenn massenhaft plagiatsverdächtige Stücke produziert werden? Vermutlich werden zunehmend Filter eingesetzt werden, die bei Verdacht anschlagen, ähnlich wie bei Copyright-Verletzungen.

Vielleicht muss jemand, der bei Spotify hochlädt, künftig eine Art Haftpflicht-Versicherung gegen Plagiatsvorwürfe abschließen, ähnlich einer Kfz-Versicherung.

Wenn sich die Produktion von Musik automatisieren lässt, dann sollten sich auch Verfahren entwickeln lassen, die voll- oder halbautomatisch entscheiden, ob hier ein Plagiat vorliegt. Gegen so eine billige Automatik-Entscheidung kann man ja immer noch Widerspruch einlegen und vor Gericht gehen.
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