Eine Woche mit Big Sur: Erste Bestandsaufnahme aus Anwendersicht – Guter Start mit kleinen Unstimmigkeiten
Update auf Big Sur: Kompatibilität – Löppt!So unglaublich es klingt, aber dies waren auch schon die einschneidendsten Unstimmigkeiten bzw. Veränderungen, mit denen ich nach einer Woche Big Sur konfrontiert war. Nun ja,
fast. Am fünften Tag begrüßte mich der Mac aus unersichtlichen Gründen nach dem Einloggen mit dem Hintergrundbild und einem Beachball statt den zuletzt genutzten Programmen. Ein harter Neustart war nötig. Die Programme erschienen wieder, doch es gab noch einmal eine rund einminütige Hängepartie mit Beachball nach dem Aufruf eines der Programme, bis plötzlich alles wieder normal lief. … Das Problem tauchte seit dem aber nicht wieder auf. Stattdessen kann ich feststellen, dass die Bootzeit für den Mac etwas kürzer geworden ist.
Alle von mir genutzten Anwendungen von Drittanbietern, wozu auch weit verbreitete wie Lightroom CC (Classic) und Photoshop CC gehören, laufen einwandfrei. Im Falle meines Canon TS8051 Tintenstrahldruckers gab es sogar eine kleine Überraschung: Bislang musste ich für diesen Drucker nach ausnahmslos jedem macOS-Update kurz eine kleine Treiber-Datei neu installieren, um wieder drucken zu können. Nach dem Big-Sur-Update war das nicht der Fall.
Die meisten gängigen Apps von Drittanbietern wurden schon vor dem Big-Sur-Release von den Herstellern angepasst. Um nur einige wenige Beispiele zu nennen: Carbon Copy Cloner, Spam Sieve, Audirvana, Roon, alle Synium-Apps, Affinity, PathFinder und viele andere. Bis dato habe ich keinen Verlust an Anwendungen unter Big Sur zu beklagen.
Performance – Rennt gutMit einem gerade mal drei Jahre alten Mac, und dann auch noch einem so teuren Modell wie dem iMac Pro, sollten Anwender erwarten können, dass die Performance mit Big Sur nicht plötzlich in den Keller geht, nur weil das OS jetzt auf eine andere Prozessorarchitektur spezialisiert ist. Und wie es scheint, ist diese Befürchtung auch unbegründet.
Am ersten Tag zeigten sich auf meinem System allerdings einige sichtbare Verschlechterungen. Nach geraumer Zeit mit Big Sur erschienen Fenster-Animationen, wie etwa bei der Nutzung von QuickLook, oder wenn sich Dialogfester öffnen, plötzlich sehr ruckelig. Auch der Bildaufbau von Fotos in QuickLook war deutlich verlangsamt, als hätte ich einen technisch völlig veralteten Mac.
Dieses Phänomen war allerdings am nächsten Tag (nach Neustart) vollkommen verschwunden und ist bis dato auch nicht wieder aufgetreten. Vermutlich ist auch dies auf die in der Anfangsphase im Hintergrund vom System durchgeführte Datei-Indizierung zurückzuführen. Wer also jetzt Big Sur installieren will, sollte dies im Hinterkopf behalten.
Auch in anderen Bereichen, etwa bei der Bearbeitung von RAW-Fotos in Lightroom oder mit größeren Dokumenten in Affinity Publisher konnte ich keine spürbaren Performance-Unterschiede zu Catalina feststellen. Es sei dabei betont, dass ich mich auf rein subjektive Erfahrungen beziehe und keine Messungen zur Grundlage genommen habe.
Vorläufiges FazitWer zu den Anwendern gehört, die lieber einige Zeit warten, bevor sie sich eine neue Betriebssystemversion installieren – insbesondere bei Major Releases wie diesem – kann die oben genannten Erfahrungen als Anhaltspunkt nehmen, was nach dem Update auf 11.0.1 auf sie zukommen
könnte. Die Auswirkungen sind erfahrungsgemäß nicht auf alle Übertragbar. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben andere Nutzer mit anderer Hardware gänzlich anderes zu berichten. Bitte schreiben Sie uns doch in den Kommentaren, ob und welche Fallstricke Sie erlebt haben.