Eine der teuersten Übernahmen der Tech-Geschichte: VMware von Broadcom gekauft
Der Name Broadcom steht in erster Linie für Netzwerk- und Halbleiterprodukte. Im iPhone steuert der Hersteller beispielsweise die entsprechenden Komponenten für WLAN-Kommunikation bei, erst im vorletzten Jahr wurde ein neuer Vertrag in der Größenordnung von 15 Milliarden Dollar geschlossen. Allerdings möchte sich Broadcom weiter diversifizieren und nimmt dafür sehr viel Geld in die Hand. Satte 61 Milliarden Dollar bringt der Chip-Spezialist auf,
um sich VMware unter den Nagel zu reißen. Dabei handelt es sich um eine der größten Übernahmen im Tech-Bereich – übrigens zum zweiten Mal, denn 2016 hatte Dell für 67 Milliarden Dollar EMC und damit auch VMware gekauft. Die genannten 61 Milliarden Dollar entspricht dem Wert aller Aktien zum Stand 25. Mai.
Unbekannt, was der Kauf für VMware bedeutetDie Virtualisierungssoftware VMware Fusion ist nicht nur vielen Privatnutzern ein Begriff, auch in unzähligen großen Unternehmen kommen VMwares Technologien zum Einsatz. Dies ist auch genau der Markt, den Broadcom im Auge hat. Allerdings gab der Chip-Riese bislang noch nicht bekannt, was die genauen Pläne mit VMware sind – man weiß lediglich von der langfristigen Absicht, weitere Standbeine neben dem eigentlichen Kerngeschäft aufbauen zu wollen. Letzteres läuft ebenfalls gut, denn auf der jüngsten Quartalskonferenz konnte Broadcom die Einschätzungen der Marktexperten deutlich übertreffen.
Eine von vielen Broadcom-ÜbernahmenBroadcom gilt generell als sehr übernahmefreudiges Unternehmen. 2019 ging bereits Symantec für knapp 11 Milliarden Dollar an den kalifornischen Hersteller aus San José, 2021 legte die einst von HP ausgegliederte Sparte sogar 19 Milliarden Dollar für den Sicherheitsspezialisten CA Technologies auf den Tisch. Der ambitionierteste Plan scheiterte allerdings an einem Veto der US-Regierung – denn 117 Milliarden für Qualcomm aufzubringen, wurde Broadcom untersagt. Die Übernahme-Charts führt somit weiterhin Microsoft mit 69 Milliarden Dollar und dem Kauf von Activision Blizzard an.