Details zum großen Twitter-Hack (Aktualisierung)
Sie warten noch immer darauf, dass Apple endlich Ihre Bitcoin-Zahlung verdoppelt und somit Geld regnen lässt? Dann gibt es schlechte Nachrichten – denn bei besagtem Posting auf Apples offiziellen Twitter-Kanal handelte es sich
um einen Betrugsversuch. Bekanntlich gelang es Hackern, eine Vielzahl namhafter Twitter-Accounts zu kapern und über diese Cryptowährungen anzupreisen. Betroffen waren neben Apple auch prominente Personen wie Bill Gates, Elon Musk oder Jeff Bezos von Amazon. Twitter reagierte nach Bekanntwerden des Hacks schnell und entzog als erste Notfallmaßnahme allen verifizierten Accounts das Recht, noch Beiträge zu veröffentlichen. Inzwischen gibt es einige weitere Informationen zum großen Twitter-Hack, unter anderem auch zur Vorgehensweise der Angreifer.
Ein internes Tool ermöglichte den AngriffWie
Motherboard berichtet, handelte es sich nicht um einen komplett von außen durchgeführten Hack. Stattdessen kam ein Twitter-Tool zum Einsatz, welches lediglich für interne Verwendung bestimmt ist. Den Hackern gelang es, einen Twitter-Mitarbeiter davon zu überzeugen, besagtes Tool auszuhändigen – welches dann anschließend seinen Weg durch verschiedene Hacker-Foren machte. Mit dem Administrations-Werkzeug ist es möglich, die Mail-Adresse eines Accounts zu ändern, was die Angreifer dazu nutzen, Accounts zu übernehmen.
Die Größenordnung des Hacks – und ErmittlungenTwitter gab an, rund 130 Accounts seien auf diese Weise angegriffen worden, fast in allen Fällen ging es um Cryptowährungs-Scam. Rund 100.000 Dollar sollen die Betrüger eingenommen haben, bevor Twitter handelte und die Nachrichten allesamt löschte. Ein Nachspiel hat die Angelegenheit indes, denn nicht nur das FBI ermittelt – auch von politischer Seite aus muss sich Twitter kritischen Fragen stellen. Beispielsweise geht es darum, ob die Sicherheitsvorkehrungen ausreichen, ob schnell genug reagiert wurde und wer an der Sache
beteiligt war. Noch nicht klar ist beispielsweise die Rolle des Mitarbeiters, der überhaupt erst Zugriff auf das Verwaltungstool ermöglicht hatte. Twitter untersucht, ob sich jene Person aktiv am Betrugsversuch beteiligte oder ob der eigentliche Bitcoin-Scam ausschließlich von außen erfolgte.
Aktualisierung- Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass möglicherweise auch Zugriff auf private Nachrichten erlangt werden konnte – allerdings lediglich bei acht Accounts, welche allesamt nicht verifiziert waren.
- Als einer der Drahtzieher hinter dem Hack gilt ein 21-Jähriger aus Großbritannien, der sich zuvor mit "SIM-Swapping" und Identitätsdiebstahl einen Namen in einschlägigen Kreisen gemacht hatte.
- Die Zahlen bezüglich der übernommenen Accounts wurde inzwischen aktualisiert: Auf 130 Accounts gab es Angriffe, bei 45 klappte die Zurücksetzung des Passworts.
- Weniger als 400 Nutzer fielen auf den Bitcoin-Betrug herein und überwiesen Geld
- Die höchste Zahlung liegt bei 42.000 Dollar