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Einigung mit Frankreich: Apple zahlt eine halbe Milliarde Steuern nach

Apple zahlt in Frankreich Steuern in Höhe von einer halben Milliarde Euro nach. Darauf hat sich das kalifonische Unternehmen mit der Finanzverwaltung des Landes geeinigt. Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden.


Erheblich zu niedrige Umsätze ausgewiesen
Nach Auffassung der französischen Steuerprüfbehörde Direction des Vérifications nationales et internationales (DVNI) hatte Apple France in den zurückliegenden zehn Jahren in den Bilanzen erheblich zu niedrige Umsätze ausgewiesen. Demgegenüber waren die Verkaufszahlen der Geräte des iPhone-Herstellers im gleichen Zeitraum kontinuierlich und in erheblichem Maße angestiegen. Diese Diskrepanz war den Prüfern des französischen Finanzministeriums bereits vor geraumer Zeit aufgefallen, woraufhin sie Cupertinos Geschäfte näher unter die Lupe nahmen.


Der Apple Store an der Avenue des Champs-Élysées in Paris.
Foto: Apple

Details der Einigung sind unbekannt
Über die Höhe der Nachzahlung vereinbarten Apple und das Finanzministerium in Paris zwar ebenso Stillschweigen wie zu den Details der Vereinbarung. Die Tageszeitung "L'Express" berichtete jedoch, die Gesamtsumme belaufe sich auf eine halbe Milliarde Euro. Apple bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Agence France Press lediglich, dass eine Steuerprüfung zu Korrekturen geführt habe. Diese würden in den berichtigten Jahresabschlüssen berücksichtigt, die das Unternehmen in absehbarer Zeit veröffentlichen werde.

Apple: Halten uns an nationale Steuergesetze
Ergänzend teilte Apple Frankreich mit, man sei sich der Bedeutung von Steuern für die Gesellschaft bewusst. "Wir zahlen unsere Abgaben in allen Ländern, in denen wir aktiv sind", wird das Unternehmen von der Zeitung "20 Minutes" zitiert. Dabei halte man sich voll und ganz an die jeweiligen nationalen Gesetze und Gepflogenheiten. Das französische Finanzministerium lehnte eine Stellungnahme unter Hinweis auf das Steuergeheimnis bislang ab.

Frankreich will Digitalsteuer einführen
Für die französische Regierung stellt die Einigung mit Apple einen weiteren Erfolg in ihrem Bemühen dar, die multinationalen Konzerne der Digitalwirtschaft stärker zur Kasse zu bitten und die gängige Praxis einer "kreativen Steuergestaltung" zu unterbinden. Unter anderem plant das Land, eine Digitalsteuer einzuführen, die vor allem die Großen der Branche wie Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft treffen würde. Staatspräsident Emmanuel Macron hat dieses Thema auch bereits mehrfach auf europäischer Ebene zur Sprache gebracht.

Kommentare

orion06.02.19 16:15
"Apple bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Agence France Press lediglich, dass eine Steuerprüfung zu Korrekturen geführt habe.

Mit anderen Worten... wir wollten mit unseren Tricks den Staat bescheissen, der hat das aber leider gemerkt und da wir nicht den gesamten Betrag nachzahlen wollten, haben wir mit denen monatelang verhandelt und müssen jetzt nur 500Mio nachzahlen... statt... na das wollen wir euch mal lieber nicht sagen.... wg. Steuergeheimnis und so....
+7
mac_heibu06.02.19 16:22
Genau Orion, du kennst dich wirklich aus. Keine Ahnung von den zugrundeliegenden Daten, aber wissen, wie das Ergebnis ist. Hut ab!
-3
dan@mac
dan@mac06.02.19 16:33
Darf ich meine Steuern jetzt auch aushandeln?
+6
ilig
ilig06.02.19 16:34
Die einzelnen deutschen Bundesländer können sich nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen. Das eine wie das andere Bundesland versucht mit Steuerversprechen die Unternehmen in ihr Bundesland zu locken.

Bei den Finanzministern der EU-Staaten passiert das gleiche.

So lange das so bleibt und so lange man sich nicht auf gemeinsame EU-Steuerrechte einigt, so lange wird nur geredet und gejammert. Und so lange bringen die ganzen Diskussionen rein gar nichts.
0
orion06.02.19 16:45
mac_heibu
Genau Orion, du kennst dich wirklich aus. Keine Ahnung von den zugrundeliegenden Daten, aber wissen, wie das Ergebnis ist. Hut ab!
Danke für die Blumen... Die zugrunde liegenden Daten sind tatsächlich anscheinend unbekannt (Steuergeheimnis, Stillschweigen bewahren etc. laberlaber), daher habe ich hier nur, zugegebenermaßen etwas spitz, formuliert, was alle denken.... nicht nur von Apple, sondern von allen intern. Großunternehmen, die Steuerschlupflöcher aus moralischen Gründen im Sinne Ihrer Aktionäre einfach ausnützen müssen...(denen bleibt einfach nichts anderes übrig... ) Die normalsterbliche Moral des Ottonormalverbrauchers ist Ihnen darüber allerdings abhanden gekommen.
+6
ilig
ilig06.02.19 17:54
orion
So lange von Politikern Steuergesetze gemacht werden, die Steuerschlupflöcher enthalten, so lange werden diese Steuerschlupflöcher von Unternehmen jeglicher Art und Größe gesucht und genutzt. Da nutzt Deine oder meine normalsterbliche Moral – mag sie noch berechtigt sein – rein gar nichts.

Mir scheint es, als wären solche Steuerschlupflöcher politisch gewollt. Und das nicht erst seit ein paar Jahren sondern seit Jahrzehnten.
+5
ilig
ilig06.02.19 18:42
Seit MTN hier die beherzte Möglichkeit geschaffen hat, seine verlorene Courage durch Daumen-rauf oder Daumen-runter zu ersetzen, scheinen etliche froh darüber zu sein, sich endlich still und leise an Meinungsbildungen beteiligen zu können, ohne dass sie etwas sagen oder gar begründen müssen.

Ok, ich bin ja auch der Meinung, dass Denken so was ähnliches wie Googlen ist – nur krasser. Aber auch wieder nicht so krass, dass man Angst vorm Denken haben muss.
-3
ilig
ilig06.02.19 18:59
dan@mac
Darf ich meine Steuern jetzt auch aushandeln?
Du weist doch ganz genau, dass Du das nicht darfst. Es sei denn, Du hast irgendwann so viel finanzielle Mittel, dass Du Dir Anwälte oder Steuerberater leisten kannst, die die von Politikern geschaffenen Steuerschlupflöcher für Dich suchen und nutzten.

Dazu musst Du nicht mal Apple oder Google sein. Da reichen schon ein paar Hunderttausend pro Jahr.

Und den Steuerberater darfst Du auch noch steuerlich absetzen. Das heißt, der Staat belohnt Dich auch noch dafür, dass Du die Steuerschlupflöcher suchen lässt und nutzt.

Also sei fleißig, dann darfst Du es vielleicht doch einmal.
+1
RyanTedder06.02.19 19:55
ilig
orion
So lange von Politikern Steuergesetze gemacht werden, die Steuerschlupflöcher enthalten, so lange werden diese Steuerschlupflöcher von Unternehmen jeglicher Art und Größe gesucht und genutzt. Da nutzt Deine oder meine normalsterbliche Moral – mag sie noch berechtigt sein – rein gar nichts.

Mir scheint es, als wären solche Steuerschlupflöcher politisch gewollt. Und das nicht erst seit ein paar Jahren sondern seit Jahrzehnten.

Leider hab ich nicht wirklich Ahnung von der Thematik, aber trotzdem fällt es auch mir auf das da bewusst Möglichkeiten offen gelassen wurden um Legal zu bescheißen. Obwohl hierdurch ganze Nationen drunter leiden, tut da keiner was, weil die die davon provitieren am längeren Hebel sitzen. Das beschreibt den Kapitalismus perfekt und zeigt wie sehr wir uns selbst innerhalb der EU gegenseitig ausrauben. Da bin ich echt froh in Deutschland zu leben...
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PaulMuadDib07.02.19 10:25
Was ist denn eigentlich mit all den anderen großen Firmen? Die haben immer brav alle gezahlt, und keine Schlupflöcher benutzt?
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