Einschränkung der Apple Watch: Wann die Uhr kein Vorhofflimmern mehr erkennt
Apple positioniert die Apple Watch mit jeder neuen Gerätegeneration immer stärker im Gesundheitssegment. Features wie das integrierte EKG, der Pulsmesser oder der Sturzsensor richten sich an Kunden, denen Health-Features wichtig sind. Hinzu kommen eingeblendete Warnungen, wenn die Uhr gesundheitliche Unregelmäßigkeiten beim Nutzer entdeckt – je nach Intensität unterstrichen mit dem Hinweis, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen. Dass sich Nutzer aber nicht nur auf die Angaben der Uhr verlassen sollten, zeigt ein Bericht von Fortune.
Erkennung von Vorhofflimmern je nach Situation unzuverlässigApple weist zwar explizit darauf hin, dass die hauseigene Smartwatch weder Arztbesuche noch genauere Untersuchungen ersetzt – bei manchen Anwendern könnte aber trotzdem der Eindruck entstehen, bloß noch auf die Signale ihrer Uhr achten zu müssen, um beispielsweise Herzrhythmusstörungen festzustellen. Die Einstellung könnte im Fall der Fälle fatal enden, so
Fortune. Konkret geht es um das Erkennen von Vorhofflimmern des Herzens (AFib), das im Lebensalltag oft nicht auffällt. Die Apple Watch soll zwar bei entsprechenden Symptomen warnen, doch dem Bericht zufolge hat die Funktion eine große Einschränkung.
Bei einem Puls von mehr als 120 Schlägen pro Minute funktioniert die AFib-Erkennung nicht mehr zuverlässig oder zum Teil gar nicht mehr. Das geht aus Informationen hervor, die Apple der amerikanischen Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) seinerzeit zukommen ließ, um eine Genehmigung für das Feature zu erhalten. Das Problem: In einer Studie zeigten sich bei einem Drittel der Patienten AFib-Symptome erst bei einer Pulsrate von mehr als 120 Schlägen, was in den Bereich fällt, den die Apple Watch nicht mehr zuverlässig erkennt. Auch die Einnahme von Beta-Blockern kann die AFib-Erkennung der Uhr negativ beeinflussen.
Gadgets ersetzen keine VorsorgeuntersuchungDie von Fortune veröffentlichten Informationen sollen den Nutzwert der Apple Watch nicht schmälern, sondern nur erneut ins Bewusstsein rufen, dass sich Nutzer bei etwaigen Gesundheitsproblemen nicht einfach auf ihre Uhr verlassen sollten. Apple weist selber darauf hin und hat sich bewusst dazu entschieden, die AFib-Erkennung der Uhr nicht für einen Puls von mehr als 120 Schlägen pro Minute zertifizieren zu lassen. Ohnehin kann kein Gadget regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ersetzen.