Einstieg in die Musikproduktion auf dem Mac, Teil 4
Software-Instrumente von Drittanbietern
MIDI für Fortgeschrittene
In Teil 3 unserer Serie haben wir die Arbeit mit Software-Instrumenten kennengelernt. Dabei kamen die
in GarageBand enthaltenen Instrumente zum Einsatz und als Eingabegerät diente die normale
Mac-Tastatur. Natürlich lassen sich damit schon gute Ergebnisse erzielen, es gibt aber einige Punkte,
die noch verbessert werden können:
- Weiterer Tonumfang
Die Tastatur ist im Keyboard-Modus auf eine einzige Oktave beschränkt. Das reicht für schnelle
musikalische Notizen aus, je länger man damit arbeitet, um so mehr wünscht man sich aber einen
Umfang von mindestens drei oder vier Oktaven.
- Anschlagdynamik
Alle Töne, die über die Tastatur eingespielt werden, haben die selbe Intensität / Lautstärke.
Dynamisches Spielen ist aber ein wichtiger Faktor, wenn es um Natürlichkeit und emotionale
Ausdrucksstärke geht. Zwar lässt sich die Anschlagstärke für jede einzelne Note bearbeiten, aber
es ist leichter, mit einem Keyboard zu arbeiten, durch das leise Töne aufgezeichnet werden wenn
man die Taste vorsichtig drückt und laute, wenn man die Klaviatur energisch bearbeitet.
- Eine größere Auswahl an Klängen
Als Musiker und Produzent ist man immer auf der Suche nach neuen Klängen. Je mehr Musik man
schreibt, um so größer ist die Gefahr, den selben Song immer wieder zu schreiben oder zumindest
immer gleich zu klingen. Als Inspiration können dann neue Instrumente dienen.
- Natürlichere Klänge
Wenn ein natürliches Instrument aufgenommen wird, um später als Software-Instrument gespielt
werden zu können (in sogenannten Samplern), wird je nach Budget und Zielgruppe unterschiedlich
hoher Aufwand betrieben. Einstiegsinstrumente bieten beispielsweise bei einem Klavier nur für
jede 4., 8. oder 12. Taste einen eigenen aufgenommenen Ton (Sample). Für alle Tonhöhen dazwischen
wird dieser eine Ton einfach auf die nötige Tonhöhe hochgerechnet. Aufwändigere
Klavier-Instrumente bestehen nicht nur aus tatsächlichen Aufnahmen jeder einzelnen Taste, jeder
Ton wurde auch in unterschiedlichen Anschlagstärken aufgenommen, sodass das Klavier mal weich und
leise, mal hart und laut klingen kann und damit sehr realistisch spielbar ist.
Binden Sie zusätzliche Instrumenten-Plug-ins ein
Fangen wir auch hier wieder mit der Option an, die kein Geld kostet. In unserer Link-Sammlung für den
aufstrebenden Musik-Produzenten / Musiker haben wir eine Reihe von Instrumenten aufgeführt, die von
den Herstellern kostenlos angeboten werden. Für Besitzer der jeweiligen Vollversion sind sie zwar
uninteressant, weil sie nur einen Auszug dessen anbieten, was sie bereits gekauft haben. Für den
Einsteiger gibt es hier aber teils beeindruckend gute Instrumente, die ohne Abstriche auch für
(semi-)professionelle Produktionen geeignet sind. Die Hersteller hoffen natürlich, dass die
kostenlosen Varianten so überzeugend sind, dass man sich irgendwann die Vollversion kauft. Bei den
verlinkten Instrumenten ist diese Hoffnung auch durchaus berechtigt.
Laden Sie sich einmal eines oder mehrere der Instrumente herunter. Die Installation läuft meistens
über einen automatischen Installationsprozess. Falls nicht, sehen Sie am besten in die
Installationshinweise des jeweiligen Produkts.
Um in GarageBand ein Instrument eines Drittherstellers (also alle außer Apples eigenen
GarageBand-Instrumenten) einzubinden, erzeugen Sie wieder einfach eine neue Spur, indem Sie den
Plus-Knopf links unten anklicken. Dieses mal klicken Sie in der rechten Spalte einmal auf den
Karteireiter "Bearbeiten". Im oberen Teil sehen Sie jetzt den Punkt "Sound-Generator". Hier ist
standardmäßig das Piano ausgewählt.
Klicken Sie auf das Pulldown-Menü (Piano), um ein anderes Instrument zu laden. Nach der Installation
von Dritthersteller-Instrumenten finden Sie diese im unteren Teil der Liste in der Kategorie "Audio
Unit Module". Wenn Sie nach dem Laden auf der Tastatur spielen, werden Sie in den meisten Fällen noch
nichts hören, weil diese Instrumente viele verschiedene Klänge enthalten und meist nicht direkt nach
dem Start irgendeinen Standard-Klang laden. Um also selbst einen auszuwählen, klicken Sie auf
das Instrumenten-Bild, um die Bedienoberfläche des jeweiligen Instruments zu öffnen:
Ohne die Bedienung und alle zur Verfügung stehenden Optionen des einzelnen Instruments im Detail
lernen zu müssen, werden Sie die Möglichkeit zur Auswahl von Presets schnell finden. Lassen Sie sich
von den vielen Knöpfen und Drehreglern erst einmal nicht verunsichern, sondern suchen Sie nach der
Liste der verfügbaren Klänge. Hier drei Beispiele dafür, wo Sie sie finden können:
- Kontakt
- Independence
- SampleTank
Nachdem Sie ein Preset ausgewählt haben, lässt es sich genau wie die in GarageBand integrierten
Instrumente spielen. Das ausgewählte Preset sollte beim Sichern auch in Ihrem Song abgespeichert
werden, wenn Sie also das nächste mal daran weiterarbeiten wollen, müssen Sie nicht erst die selben
Schritte durchlaufen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, was bei Benutzung von MIDI-Keyboards zu beachten ist:
Einbinden eines Keyboards
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