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Elgato Game Capture im Vergleichstest - nicht nur für Spiele geeignet

Möglichkeiten der Game Capture Software

Um den verschiedenen Anforderungen der Nutzer gerecht zu werden, bietet die Software zusätzliche Betriebsmodi. Diese sind zwar auf die Aufnahme von Spielen optimiert, aber müssen sich nicht auf dieses Anwendungsgebiet beschränken.


Flashback-Aufnahme


Die Flashback-Aufnahme ist standardmäßig aktiviert und zeichnet selbstständig ein bestimmtes Zeitfenster auf, wodurch für den Nutzer die Möglichkeit besteht, nachträglich eine Aufnahme zu starten und so spontan Highlights des aktuellen Spiels für eine spätere Verwendung aufzuzeichnen. Das Zeitfenster einer Flashback-Aufnahme ist dynamisch gehalten und richtet sich nur nach den getroffenen Aufnahme-Einstellungen und dem verfügbaren Speicherplatz des Mac. Üblicherweise lässt sich hiermit also der gesamte Zeitraum seit Start der Game-Capture-Software nachträglich sichern.



Stream Command

Diese Zusatzfunktion ist nur für leistungsstarke Macs nützlich, weil hierfür eine Neukodierung des Videos erforderlich ist. Stream Command umfasst eine Leiste mit insgesamt zehn Einblendungen, in denen sich Text, transparente Grafiken und das Live-Bild von Webcams sowie anderer Hardware-Videoquellen anordnen lassen. Die Einblendungen können aus mehren Ebenen bestehen, die nahezu frei platziert werden können. Lediglich die Platzierung über den Bildrand hinaus ist nicht möglich.


Die Einblendungen sind mit der Nummerntasten der Tastatur verknüpft, sodass sich durch Drücken von 1 die erste Einblendung und durch Drücken von 9 die vorletzte Einblendung aktivieren lassen. Die Einblendung sind nicht kombinierbar und können daher nur abwechselnd aktiviert werden, was in der Hitze eines Live-Streams aber eher ein Vorteil darstellt.


Audiokommentar

Zusätzlich zum Video-Ton lässt sich über den aufnehmenden Mac noch eine weitere Tonspur hinzuschalten. Hierfür kommen grundsätzlich alle Audioquellen infrage, die vom System als Eingangsquelle geführt werden, womit gleichermaßen auf Mikrofone, Mixer, Line-In-Quellen und virtuelle Softwarekanäle zurückgegriffen werden kann. Mittels Mischlautstärke (-20 dB bis 20 dB), Schwellwert (-48 dB bis -12 dB) und Dämpfung (max. 50 dB) lässt sich die Einspeisung anpassen und mögliche Nebengeräusche wie Atmung weitestgehend herausfiltern. Als zusätzlich hilfreich erweisen sich hierbei der grafische Pegel und die Option, zur automatischen Verringerung der Lautstärke.


Nicht täuschen lassen darf man sich von dem Zusammenspiel der Videovorschau und des grafischen Pegels. Auch wenn der Pegel unmittelbar zu verzögerten Videovorschau ausschlägt, erfolgt die Einspeisung des zusätzlichen Audiokanals ebenfalls verzögert. Dadurch wird sichergestellt, dass der Audiokommentar synchron zum Live-Bild der HDMI-Eingangs bleibt. Einer unmittelbare Kommentierung des externen Display-Ausgabe steht daher nichts im Wege.


Live-Streaming

Für die bekanntesten Streaming-Dienste gibt es bereits voreingestellte Profile, in denen man nur noch die eigene registrierte Nutzerkennung hinzufügen muss. Die Auswahl umfasst Facebook, Restream, Twitch (Amazon), Ustream (IBM) sowie natürlich YouTube (Google). Zusätzlich kann auch ein RTMP-Ziel bei anderen Anbietern definiert werden, wofür neben der URL auch noch Nutzername sowie Autorisierungsschlüssel anzugeben sind.


Zusätzliche Metadaten zum Video wie Name des Spiels, Videotitel, Beschreibung und Tags werden von den Diensten teilweise übernommen und sollten daher sinnvoll eingestellt sein. Für alternative Einsätze wie eine Live-Präsentation können entsprechende Anpassungen vorgenommen werden. Als Name des Spiels kommt beispielsweise der Name des Unternehmens oder Produkts infrage. Dabei sollte beachtet werden, dass man aber nicht gegen die Nutzungsbedingungen des jeweiligen Dienstes verstößt, was sonst eine Sperrung des Kontos zur Folge haben könnte.


Wichtig für das Live-Streaming ist eine gute Internet-Anbindung. Bis zu 6 Mbps im Upload benötigt die Software und macht hiervon Auflösung und Qualität abhängig. Auf eine unzureichende Bandbreite weist die Software leider erst während des Live-Streaming hin. Man sollte also bereits vorher prüfen, welche Bandbreite zur Verfügung steht, und hierbei auch einen Puffer von 10 Prozent einplanen. Ab 5 Mbps ist das Streaming in Full HD (1080p) möglich. Bereits ab 1,6 Mbps kann in HD-Auflösung (720p) gestreamt werden. Für die Standard-Auflösung (480p, 576p) sind mindestens 0,8 Mbps notwendig, womit darunter nur Telefonqualität (360p) zur Verfügung steht - idealerweise wenigstens 0,5 Mbps.


Bearbeitung & Export


Es bestehen ausreichend Möglichkeiten, die aufgenommenen Filme zu schneiden und als neue Teilfilme zu speichern. Die Bedienung ist einfach gehalten und besteht im Wesentlichen aus Schere und Papierkorb. Bei ausreichender Vergrößerung der Filmspur mit der Zoom-Funktion ist außerdem ein Frame-genauer Schnitt bei jedem Einzelbild möglich.


Um einen Clip zu exportieren, stehen verschiedene Formate und Ziele zur Auswahl. So kann man die Filme über E-Mail, Facebook, Twitter und YouTube teilen oder speziell für Apple TV, iPad und iPhone exportieren. Für die Archivierung und Weiterverarbeitung stehen MPEG4- und ProRes-Export zur Verfügung. Die Speicherung als ProRes-Video ist in der Praxis allerdings etwas störrisch und offenbar nur bei Videomaterial in bester Qualität und ohne Einbruch der Framerate möglich.



Aufnahme desselben Macs

Die Aufnahme des Macs, an dem auch ein Game-Capture-Modell hängt, stellt kein Problem dar. Für macOS beziehungsweise OS X ist es dabei unerheblich, ob über HDMI tatsächlich am Ende ein Display oder nur das Game-Capture-Modell selbst hängt. In beiden Fällen kann man in den Systemeinstellungen für Monitore ganz normal zwischen gespiegelter und aufgeteilter Darstellung wählen. Im Vergleich zu einer normalen Software-gestützten Bildschirmaufnahme birgt der Ansatz an sich den Vorteil, dass bei Aufnahmen die rechenintensive Videocodierung extern auf den Game-Capture-Modellen HD und HD60 erfolgt und die Prozessorbelastung des Macs dadurch gering bleibt.

Zudem profitiert man auch von anderen Vorteilen eines Setups mit zwei Displays. So lassen sich beispielsweise bei einer Live-Präsentation die Notizen und Folienverlauf auf dem Hauptbildschirm anzeigen, während der Zuschauer die reguläre Folie auf dem Game-Capture-Display sieht. Der Audio-Ton des Macs gelangt bei solchem Setup allerdings über HDMI in das Game-Capture-Modell, sodass man in der Zeit den Ton des Macs zwar aufnehmen, jedoch nicht hören kann.

Kommentare

Clashwerk
Clashwerk24.03.17 16:07
Bei Retrogamern und Qualitätsfaschisten sind die Geräte von Micomsoft, bzw. die Nachbauten von Startech (für die Leute, die nicht extra aus Japan bestellen wollen) die Geräte der Wahl. Man kann auch 240p aufnehmen und hat ein Lossless-Signal (daher verwenden viele Lagarith zum Archivieren). Softwareseitig ist das natürlich alles weniger elegant als bei der Elgatolösung, und auf dem Mac habe ich es auch noch nicht zum Laufen gebracht. Dafür müsste ich irgendwie den DirectShow-Stream anzapfen, den das Gerät ausgibt
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Plebejer
Plebejer24.03.17 23:20
Elgato behandelt den Mac inzwischen sehr stiefmütterlich. Die Software für Mac hinkt der Windows-Version um mind. ein Jahr hinterher. EyeTV ist auch inzwischen veräußert. Meine Skepsis der Firma gegenüber wächst stetig.
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