Elon Musk wird Alleininhaber von Twitter – für 44 Milliarden Dollar
Elon Musk, derzeit als reichster Mann der Welt geführt, scheint sein Ziel wohl umsetzen zu dürfen und kann den Kurznachrichtendienst Twitter in Gänze übernehmen. Das gesamte Volumen liegt bei 44 Milliarden Dollar, um die frei gehandelten Aktien zu einem Stückpreis von 54,20 Dollar zu erwerben. Wie der Securities and Exchange Commission in den offiziellen Unterlagen mitgeteilt wurde, steht ein Finanzierungskonzept, welches Musks eigenes Vermögen sowie externe Investoren einschließt. Zunächst hatte es danach ausgesehen, als wollte sich Twitter gegen die Pläne stemmen und den Kauf verhindern. Allerdings folgte ein Sinneswandel, wohl auch aufgrund des Drucks der Anleger, die sich über stark gestiegene Kurse freuen.
Es gibt viele kritische StimmenNicht nur unter Twitter-Mitarbeitern wird die Übernahme allerdings recht skeptisch gesehen – ob ein Dienst mit derartiger Reichweite in die Hand einer einzigen Person gehen sollte, gilt als zweifelhaft. Auch die bislang bekannten Pläne Musks sorgen für Unruhe, immerhin will der Milliardär Moderation oder Nutzersperren stark einschränken oder gar verhindern. Hetze, Beleidigungen, Falschinformationen oder gar Aufrufe zum Staatsstreich hatte Twitter spätestens seit 2020 auf großen Druck hin eingeschränkt – und im Zuge dessen auch den Account des ehemaligen Präsidenten Donald Trump gesperrt. Musk kritisierte das hingegen als Behinderung freier Rede. Aus diesem Grund lautet die Befürchtung, dass Twitter in Zukunft wieder wichtigstes Portal für massenhafte Verbreitung von Fake News wird.
Musk selbst ist
diesbezüglich ebenfalls kein Kind von Traurigkeit – sei es, weil er aktiv gegen Börsenrecht verstieß und infolgedessen Kurse manipulierte, andere Personen beleidigte, zumindest sehr seltsame Informationen über Covid-Tests verbreitete oder Hitler-Memes postete. Von Kritikern wird oft angeführt, ob eine Person mit diesem Diskussionsverhalten in Zukunft wirklich die Regeln bestimmen sollte, was auf der Plattform erlaubt ist.
Pläne für WachstumUm Twitter zu monetarisieren, möchte Musk wohl weniger auf Werbung setzen, stattdessen Aboangebote und kostenpflichtige Zusatzangebote ausbauen. An qualitativen Mängeln kritisiert er schlechte Abwehr von Spam-Bots sowie mangelnde, öffentlich einsehbare Dokumentation der Ranking-Algorithmen für Beiträge. Dies alles findet nicht mehr als börsennotiertes Unternehmen statt, Musk will Twitter komplett aus dem öffentlichen Handel nehmen. Noch unbekannt ist, in welchem Zeitraum die Transformation des Dienstes erfolgen kann, zumal nun erst einmal alle Aktien zu erwerben sind. Das Board of Directors stimmte der Übernahme einstimmig zu, ein Scheitern auf dem letzten Meter gilt als unwahrscheinlich.