Ende wegen Facebook-Skandal: Cambridge Analytica meldet Insolvenz an
Cambridge Analytica wird den Geschäftsbetrieb einstellen, weil sich die britische Datenanalyse-Firma nicht mehr von dem Skandal um mutmaßlich illegal abgegriffene Facebook-Nutzerinformationen erholen konnte. Der öffentliche Druck führte laut Informationen des Unternehmens zu einem Abgang praktisch aller Kunden. Hinzugekommen seien die rapide steigenden Anwaltskosten aufgrund der zahlreichen, durch den Facebook-Skandal entstandenen Rechtsstreitigkeiten.
Cambridge Analytica sieht sich als OpferDas Unternehmen kündigte das eingeleitete Insolvenzverfahren per
Pressemitteilung an und nutzte die Gelegenheit, den medialen Kampf um die Deutungshoheit über den jüngsten Datenskandal fortzuführen: „In den letzten Monaten wurde Cambridge Analytica zur Zielscheibe zahlreicher unbegründeter Anschuldigungen. Cambridge Analytica wurde für Tätigkeiten verunglimpft, die nicht nur legal sind, sondern zudem branchenweit als Standardkomponenten von Online-Werbung akzeptiert werden – sowohl im politischen als auch kommerziellen Bereich“, so das Statement der Datenfirma.
Cambridge Analytica ist weiterhin fest davon überzeugt, dass die eigenen Mitarbeiter „ethisch korrekt und gesetzeskonform“ handelten. Das Unternehmen sieht die Medien wegen ihrer Berichterstattung als Hauptverantwortliche für den Abgang fast aller Kunden und Zulieferer. Unter den aktuellen Bedingungen sei eine Fortführung des Geschäftsbetriebs nicht mehr möglich.
Neue Firmengründung in SichtFür diverse Führungspersönlichkeiten scheint es trotz der Firmeninsolvenz einen Hoffnungsschimmer zu geben. Einem Bericht der New York Times
zufolge planen diverse hochrangige Mitarbeiter von Cambridge Analytica und der angegliederten SCL Group die Gründung eines neuen Unternehmens mit dem Namen Emerdata, das ähnliche Datenanalyse-Dienste anbieten wird.