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Endgültiger Abschied von Delicious Library: Entwickler zieht App zurück

Wer an Katalogisierungssoftware für den Mac denkt, erinnert sich meist an iTunes: Das Programm bündelte unterschiedliche Medientypen wie Musik, Hörbücher und Filme, gehört aber seit macOS Catalina der Vergangenheit an. Die App ist mittlerweile lediglich für Windows-Rechner verfügbar, auf dem Mac wurden die Funktionen auf die jeweiligen Anwendungen ausgelagert. Bekanntheit erlangte jedoch auch Delicious Library: Das Verwaltungsprogramm erlaubte den einfachen Import von Medien etwa über die ISBN und EAN, etwa über das als Barcode-Scanner fungierende iPhone. Selbst CDs und Videospiele ließen sich hinzufügen. Die App wurde schon seit einer Weile nicht mehr gepflegt, nun ist ihr Ende endgültig besiegelt.


Amazon-Schnittstelle gekappt
Um Informationen zu importierten Medien bereitzustellen, griff Delicious Library stets auf lokale Amazon-Websites zurück: Auf diese Weile gelangten etwa Kurzbeschreibungen, Produktbilder sowie Preisinformationen in die Mediathek. Amazon legte jedoch mittlerweile die entsprechende Schnittstelle lahm, sodass die App auf die Produktdatenbanken des Versandriesen verzichten muss. Wie der Entwickler Wil Shipley bekannt gibt, sei er über diesen Schritt von Amazon nicht unterrichtet worden. Shipley zog nun die Reißleine: Der offizielle Internetauftritt der App ist ab sofort Geschichte und sie ist nicht länger im Mac App Store zu finden. Der iOS-Ableger wurde schon längst zurückgezogen. Der Entwickler möchte so nach eigenem Bekunden verhindern, dass jemand eine nicht funktionsfähige Software kauft.

Entwickler wechselte zu Apple
Delicious Library kam 2004 auf den Markt und überzeugte mit praktischen Features und einer für damalige Verhältnisse außergewöhnlichen Aufmachung. So heimste die App zweimal Apples Design Award und einige weitere Auszeichnungen ein. Apropos Apple: Shipley nahm vor drei Jahren eine Stelle als „Senior iOS Home Application Engineer“ beim US-Konzern an und stellte die Produktpflege für das Programm weitgehend ein.

Kommentare

Olifant27.11.24 14:31
Leider ich habe das Programm gerne benutzt aber in den letzten Jahren war es kaum noch einsetzbar da der Import über die Amazonschnittstelle sowieso nur bei Amazon USA richtig funktionierte. Besonders für meine umfangreiche Bücherbibliothek mit mehr als 1500 Bänden war es hilfreich. Wer kann mir zu einem ERsatzprogramm raten
+7
Frank Drebin
Frank Drebin27.11.24 14:37
Ich kann mich noch erinnern, damals war das eine Sensation und magische App. Es war genial. Habe alle meine Bücher und CDs / DVDs darin "gescannt" und dann in den Regalen digital aufgestellt. Schade, wieder ein Kleinod und Stück guter MacOS X Geschichte weniger.
+11
uwe_aus_messel27.11.24 14:48
Ich kann meinen Vorredner nur beistimmen. Alle CDs und Bücher darin katalogisiert. Strichcode in die Cam halten - piep - Datensatz da.
Vor einigen Monaten bin ich dann auf Collections gewechselt, leider muss man da alles selber eintippen, aber es gibt eine Import-Schnittstelle über csv, so dass ich die DL-Inhalte exportierte und dann importierte.
+2
Moranai27.11.24 14:54
Olifant

Für Bücher gäbe es BookBuddy. Nutze es. Leicht zu bedienen.
+2
Nebula
Nebula27.11.24 15:00
Collections kann auch Buchdaten per Barcode abrufen. Siehe Template "Books".
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+3
karlimann
karlimann27.11.24 15:12
Für Musik kann man die Discogs App nehmen. Ist natürlich nicht so schön, aber funktioniert.
+1
Gedankenschweif27.11.24 15:25
Großartig an der App war vor allem der Ansatz, den der Entwickler gewählt hat.
Überspitzt formuliert: Er hat so gut wie nichts selbst programmiert.
Überall wo es möglich war, hat er die APIs von Apple genutzt und sich an alles rangehängt, wo es möglich war.
Das Design war komplett ‚von Apple‘, die App sah wie eine Kopie von iTunes aus. Man konnte Medien verleihen und diese nachhalten. Dafür hat sich die App in Kontakte gehängt, um die Namen zu holen und im Kalender wurde einfach ein Kalender eingerichtet, in dem die Ausleihen eingebucht wurden.
Das war echt sehr smart und vor allem in 2004 in der Ausprägung außergewöhnlich.
+5
Redeker27.11.24 15:26
Olifant

Nutze wie Moranai "Book Buddy" und hab da knapp 2.000 Bücher drin. Finde ich top. Du kannst auch mehrer Strichcodes gleichzeitig scannen.
Vom gleichen Entwickler gibt es auch Apps für Musik und Video auch im vergünstigtem Bundle.
+2
Olifant27.11.24 16:01
Danke werde für die Infos werde mir Book Buddy ansehen und mit der kostenlosen Version beginnen wenn es sich für meinen für meinen Zweck eignet dann die Pro Version kaufen
+2
MacSquint
MacSquint27.11.24 16:03
Ich benutze für Filme Movie Buddy.
Hatte vorher auch delicious Library
Movie Buddy ist ok.
Leider funktioniert der Import via Barcode oft nicht.
Aber insgesamt ist es ok, um einen Überblick über meine 600 DVDs/Blurays und meine digitalen Filme in Amazon und Apple zu behalten…
+1
Wellenbrett27.11.24 16:18
Gedankenschweif
Großartig an der App war vor allem der Ansatz, den der Entwickler gewählt hat.
Überspitzt formuliert: Er hat so gut wie nichts selbst programmiert.
Überall wo es möglich war, hat er die APIs von Apple genutzt und sich an alles rangehängt, wo es möglich war.
...
Das ist so überspitzt, dass es falsch ist. Wiederverwendbarkeit ist ein wesentliches Merkmal objektorientierter Programmierung und um die kommt man zumindest bei der GUI-Entwicklung im Apple Universum ohnehin nicht umhin. Die Arbeit die man als objektorientierter Programmierer vor allem hat, ist sich entweder in die fremden APIs einzuarbeiten oder wenn man sie schon gut kennt, dann zumindest zu sondieren, welche man wie verwendet. Und dann kommt eben das objektorientierte Programmieren an sich. Das Abstraktionsniveau ist eher höher und es kann durchaus schneller gehen, Teilbereiche ohne GUI komplett selber zu entwickeln.
+5
Gedankenschweif27.11.24 17:03
Wellenbrett
Das ist so überspitzt, dass es falsch ist. Wiederverwendbarkeit ist ein wesentliches Merkmal objektorientierter Programmierung und um die kommt man zumindest bei der GUI-Entwicklung im Apple Universum ohnehin nicht umhin. Die Arbeit die man als objektorientierter Programmierer vor allem hat, ist sich entweder in die fremden APIs einzuarbeiten oder wenn man sie schon gut kennt, dann zumindest zu sondieren, welche man wie verwendet. Und dann kommt eben das objektorientierte Programmieren an sich. Das Abstraktionsniveau ist eher höher und es kann durchaus schneller gehen, Teilbereiche ohne GUI komplett selber zu entwickeln.
Nur, schaut man sich die Apps an, hat man bei den wenigsten den Eindruck, die Entwickler nutzen die ihnen gegebenen Möglichkeiten.
Neben Delicious Library kommt Pixelmator noch am ehesten an das Ideal heran.
+1
Nebula
Nebula27.11.24 17:43
Als App-Alternative käme noch Book Track infrage. Die gibt's für macOS und iOS, bietet Sync und kann sogar Zitate aus Büchern sammeln.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+2
pekett
pekett27.11.24 19:14
Ich verwende seit langen Jahren BookPedia https://www.bruji.com/bookpedia/, ebenfalls mit Internet-Suche via Amazon etc., welches allerdings leider auch nicht mehr fortentwickelt wird. Aber noch läuft es, also Daumendrücken ✊🏻✊🏻😉, dass es noch lange so bleibt
+1
Thyl28.11.24 07:10
Hatte mir das Programm einmal angesehen, aber es ist nur für neuere Bücher geeignet, die einen Barcode haben oder zumindest eine ISBN. Ich hatte immer gehofft, es würde mal eine intelligente Zeichenerkennung integriert werden, um Frontseiten alter Bücher abphotographieren zu können und das Programm Autor, Titel, Verlag und Jahr bestimmen zu lassen, aber das ist nie gekommen.
0
LupoSR28.11.24 08:19
Wenn es um Sammlungen von DVD, BD & Digitale Medien geht, kann ich "My Movies 2 Pro" empfehlen - die nutze ich unter macOS & iOS schon seit Jahren.
0
Nebula
Nebula28.11.24 14:44
Thyl
Hatte mir das Programm einmal angesehen, aber es ist nur für neuere Bücher geeignet, die einen Barcode haben oder zumindest eine ISBN. Ich hatte immer gehofft, es würde mal eine intelligente Zeichenerkennung integriert werden, um Frontseiten alter Bücher abphotographieren zu können und das Programm Autor, Titel, Verlag und Jahr bestimmen zu lassen, aber das ist nie gekommen.
Sofern die Infos ersichtlich sind, kann die KI helfen. Jahreszahlen kann sie aber nicht ermitteln, wenn das Buch nirgendwo registriert ist.

»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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wi36829.11.24 12:46
Für mich als Benutzer gibt es zwei Szenarien wohin ich migrieren kann. Ich bevorzuge die zweite Variante, aber dazu habe ich jeweils eine Frage zur Entscheidungsfindung:

a) Migration in ein Nachfolgeprogramm: Welche Alternative kann die Delicious Library XML-Datei inklusive Grafiken importieren?
Hintergrund:
  • In Delicious Library sehe ich im Menü nur eine Export-Funktion zu CVS, da gehen aber die ganzen Fotos verloren. Bei vielen vergriffenen Artikeln erscheint auch bei Amazon kein Bild mehr.
  • Alternativ bietet Delicious Library im gleichen Export-Menü auch eine Export-Funktion gesamte Library als XML-Datei und alle Bilder landen in einen Unterordner mit einen kryptischen Dateinamen (der in der XML-Datei vorkommt).
  • Daher meine Frage: Kennt Einer von Euch eine Alternative zu Delicious Library welche eine Delicious-XML inklusive des Grafikdatei-Unterordner importieren kann?

b) Migration als Finder-Lösung (ganz ohne Programm): Welche Tipps gibt es hier?
Hintergrund:
  • Nach gut 15 Jahren Nutzung muss ich im Rückblick feststellen, dass in meinen Nutzungsszenario eine Ordner-Struktur mit Bild-Darstellung und Titel vollkommen ausreicht. Die ganzen Meta-Daten wie ISBN, gelesen usw. nutze ich gar nicht.
  • Mein primärer Anwendungsfall ist, dass ich ganz viele Kisten haben und pro Kiste in Delicious Library einen Ordner anlegt habe (dieser Ordner nennt sich in Delicious Library "Regal") und pro Ordner-Kiste sind alle darin enthaltenen Artikel. Bei manchen Bücherregalen die außerhalb der täglichen Sichtweite sind verfahre ich ebenso.
  • Kurzum: Seit einigen Jahren gibt es eine funktionierende iCloud-Syncro für den Finder und dann könnte ich meine Ordnungsstruktur auch einfach in einen iCloud-Ordner anlegen und pro Artikel eine Grafik-Datei reinlegen.
  • Pro Grafik-Datei gibt es unter macOS per Inspektor-Fenster (CMD+I) ein Kommentar-Feld wo ich auch Titel mit nicht erlaubten Sonderzeichen und weitere Informationen hinterlegen kann.
  • Die Finder-Suche unter macOS durchsucht dieses Datei-Kommentar-Feld auch automatisch. Ebenso kann ich unter macOS pro Ordner auch eine eigene Gestaltung vornehmen (Hintergrundgrafik). Damit bin ich schon ganz weit.
  • Ebenso gibt es im macOS-Finder auch "Intelligente Regale" (nennen sich intelligente Ordner), so dass ich auch die Delicious-Funktion ausgeliehen als intelligenter Ordner leicht nachbauen kann.
  • Die iOS-Datei-App hat nicht so viele Funktionen, aber die Ordner-Struktur mit Dateiname reicht für mich als Erinnerungshilfe unterwegs und ich vermeide eine neue Anbieter-Abhängigkeit.
  • Daher meine zweite Frage: Gibt es Tool, dass die XML-Datei der Delicious Library auslesen kann auf die kryptischen Grafik-Dateinamen und diese in Klartextnamen umbenennen kann? Vielleicht sogar ein Tool, dass nach dieser XML-Datei auch die Grafik-Dateien pro Regal in einen gleichnamigen Unterordner verschieben kann?
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Nebula
Nebula29.11.24 22:44
a) Ich kenne nur Tools, die CSV importieren, aber evtl. können Entwickler das nachliefern, nachdem viele eine Alternative suchen. Book Track bspw. hat bereits eine gute Import-Funktion, aber eben CSV-basiert.

b) Da es sich um einen recht speziellen Anwendungsfall handelt, dürfte es ein solches Tool nicht geben. Auf Github gibt's jedenfalls nicht. Wenn du etwas programmieren kannst, sollte das aber kein Hexenwerk sein, XML ist ja prädestiniert für eine Auswertung per Programm. Sogar mit AppleScript geht das.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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germansnowman01.12.24 23:04
wi368
  • Pro Grafik-Datei gibt es unter macOS per Inspektor-Fenster (CMD+I) ein Kommentar-Feld wo ich auch Titel mit nicht erlaubten Sonderzeichen und weitere Informationen hinterlegen kann.
  • Die Finder-Suche unter macOS durchsucht dieses Datei-Kommentar-Feld auch automatisch. Ebenso kann ich unter macOS pro Ordner auch eine eigene Gestaltung vornehmen (Hintergrundgrafik). Damit bin ich schon ganz weit.

Ich würde ganz stark davon abraten, wichtige Informationen in das Kommentarfeld zu schreiben. Das ist leider nicht so zuverlässig, wie man sich denkt. Viel besser: Eine Textdatei mit dem gleichen Namen wie das Bild (natürlich abgesehen von der Dateiendung). Man könnte auch einen Ordner pro Buch anlegen und beide Dateien darin ablegen, so gibt es auf der Regal-Ebene nur einen Eintrag pro Buch.
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MOTIVHIMMEL
MOTIVHIMMEL01.12.24 23:46
An Delicious Library kann ich mich noch erinnern, war für mich aber nie wirklich interessant und vor allem irgendwie zu teuer (jedenfalls für mich damals).
Bin dann für meine Filmsammlung bei DVDPedia gelandet und bin bis heute glücklich mit dem Programm. Sync mit einer iOS App gibt es auch.

Die Weiterentwicklung war nun für eine gewisse Zeit erstmal gestoppt und der Verkauf eingestellt worden, inzwischen bewegt sich aber wieder etwas und es gibt eine Beta für Version 7 (Final war bisher Version 6) aller Pedia Releases, die auch für Apple Sillicon optimiert wurden.
Die Betas gibt es hier: https://bruji.com/beta/, bringt aber eben nur was für Leute die schon eine gültige Lizenz haben, da es weiterhin noch keinen Verkauf gibt.
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JoeHo04.12.24 11:27
Warum nicht eine Bibliographie Software verwenden? Ich mach mir eh zu den meisten Sachbüchern Notizen. Zotero ist kostenlos und kann viel. Infos dazu: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zotero
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