Energieverbrauch von Safari, Chrome, Firefox & Co.: Test offenbart große Effizienz-Unterschiede
Browser gehören ohne Zweifel zu den am häufigsten genutzten Apps auf Notebooks und Desktops aus Cupertino, aber natürlich auch Rechnern anderer Hersteller. Die große Bedeutung dieser Anwendungen zeigt sich schon daran, dass sämtliche modernen Betriebssysteme bereits seit Jahrzehnten von Haus aus einen Browser enthalten. Apple beispielsweise liefert macOS mit dem hauseigenen Safari aus, Microsoft Windows kommt mit Edge, welcher vor geraumer Zeit das Urgestein Internet Explorer ablöste. Darüber hinaus können Mac- und PC-Besitzer auf eine Reihe von Alternativen von Drittentwicklern zurückgreifen, die populärste hört auf den Namen Chrome und stammt von Google.
Test des Energieverbrauchs mit macOS-BordmittelnAlle modernen Browser leisten gute Dienste; was die Performance und den Support von Webstandards betrifft, gibt es keine allzu großen Unterschiede. Bei Benutzerinterface und zusätzlichen Features setzen die Hersteller zum Teil unterschiedliche Schwerpunkte, in dieser Hinsicht ist die Wahl des bevorzugten Internetbetrachters daher zumeist Geschmackssache. In einer vor allem für Besitzer von Notebooks wichtigen Disziplin, nämlich dem Energieverbrauch, unterscheiden sich die Anwendungen hingegen deutlich. Wie weit die Schere dabei auseinanderklafft, zeigt jetzt ein Test, welchen der Reddit-User
FedaykinLanfear_8423 mit macOS-Bordmitteln durchführte.
Fünf Browser treten gegeneinander anNeben Safari traten dabei Orion, Firefox, Arc und Google Chrome gegeneinander an. Apples hauseigener Browser kam in der regulären Version sowie in einer experimentellen Konfiguration ohne Begrenzung der Bildwiederholrate auf 60 fps zum Einsatz. Mithilfe eines Scripts mussten die Probanden eine Reihe von Aufgaben erledigen, unter anderem ein YouTube-Video in 2K HDR anzeigen, Websuchen durchführen und eine Internetseite mithilfe von Google Translate übersetzen. Der Akku des MacBooks war zu Beginn eines jeden Testlaufs zu 100 Prozent aufgeladen, auch ansonsten herrschten jeweils identische Bedingungen.
Google Chrome mit extremem Ausreißer nach obenZur Berechnung der Energieeffizienz nutzte der Redditor das in macOS enthaltene Befehlszeilen-Tool powermetrics. Dieses ließ er für jeden Browser mit dem Terminal-Kommando
sudo powermetrics -i 1000 --poweravg 1 | grep 'Average cumulatively decayed power score' -A 20
den durchschnittlichen Power-Score für 15 Minuten ermitteln. Das Ergebnis fiel einigermaßen überraschend aus, wie die folgende Tabelle zeigt:
Browser | Power Score (niedriger ist besser) |
Safari | 140 |
Orion | 184 |
Safari (exp.) | 233 |
Firefox | 497 |
Arc | 622 |
Chrome | 1.213 |
Äußerst auffällig ist dabei der extreme Ausreißer nach oben von Google Chrome. Der Browser des Suchmaschinen-Konzerns genehmigt sich bei identischen Aufgaben fast das Neunfache der Energiemenge, welche Safari benötigt. Ein zweiter Test bestätigte FedaykinLanfear_8423 zufolge das Ergebnis jedoch, es handelte sich also nicht um einen zufälligen Wert. Bemerkenswert ist auch, dass die Aktivierung von ProMotion in Safari mithilfe der entsprechenden experimentellen Entwickleroption den Stromverbrauch zwar erwartungsgemäß in die Höhe trieb, allerdings nur um rund zwei Drittel. Auch in diesem Szenario ist Apples Browser folglich deutlich sparsamer als etwa Firefox und Arc.