Entscheidungshilfe für iPad-Käufer: Lieber das neue iPad 9,7'' oder das iPad Pro 10,5''?
Mit den beiden Produktlinien iPad und iPad Pro möchte Apple zwei verschiedene Kundengruppen ansprechen. Doch das »Günstig-Modell« und das »Leistungs-Modell« sind sich ähnlicher, als man denkt. Lohnt es sich also, fürs Pro mindestens das Doppelte zu zahlen? Hier der Überblick über die Unterschiede zwischen iPad 9,7'' von 2018 und iPad Pro 10,5'' von 2017. Als dritte Alternative gäbe es noch das iPad Pro 12,9'', dieses zeichnet sich aber vor allem durch das deutlich größere Display aus, weswegen das iPad 9,7'' hier nicht wirklich eine passende Alternative wäre.
PreisKlar, der augenscheinlichste Unterschied besteht in den Kosten. Das neue iPad gibt es ab 349 Euro, während das iPad Pro mindestens 729 Euro kostet. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass die Basisausstattung beim iPad nur 32 GB mitbringt, beim iPad Pro allerdings 64 GB. Aufschläge gibt es für größere Speicherausstattungen (beim iPad bis zu 128 GB, beim iPad Pro bis zu 512 GB) und für einen eingebauten Mobilfunkchip.
DisplayRein designtechnisch ähneln sich beide Modelle sehr. Das neue iPad weist die klassische Abmessung von 9,7'' auf, welche bereits seit Jahren beim Apple-Tablet auftritt. Die Auflösung beträgt 2048x1536 Pixel. Das iPad Pro 10,5'' hat ein leicht größeres Display (2224x1668 Pixel), dafür schmalere Ränder. Die Pixeldichte ist bei beiden Geräten identisch.
Ein deutlicherer Unterschied ist allerdings die eingebaute Technologie. Das ProMotion-Display des iPad Pro erlaubt eine Bildwiederholrate von 120 Hertz. Dadurch sehen alle Bewegungen auf dem teureren Tablet deutlich flüssiger aus. Das dürfte nicht zuletzt auch beim Nutzen des Apple Pencil auffallen. Außerdem fehlt dem günstigeren iPad die True-Tone-Technologie, mit der das Gerät automatisch die Farbgebung an das Umgebungslicht anpasst, um stets lebensechte Farben anzuzeigen. Schließlich und endlich ist nur das Display des iPad Pro laminiert, sodass der Abstand zwischen Schutzglas und Inhalten deutlich geringer erscheint als beim iPad.
LeistungSelbstverständlich hat das iPad Pro in Sachen Power die Nase vorn. Der eingebaute A10X-Chip sorgt für höhere Ergebnisse bei Benchmark-Tests als der A10-Fusion-Chip im iPad (siehe auch diese Meldung:
). Um aber im Alltagsgeschehen den Unterschied spüren zu können, muss der Nutzer schon sehr leistungshungrige Arbeiten vollziehen, etwa Filmrendering bei gleichzeitigem Multitasking. Beim parallelen Arbeiten hat das Pro auch deswegen die Nase vorne, weil der eingebaute RAM mit 4 GB doppelt so groß ist wie beim iPad.
Kamera, Audio und FarbenDie Pro-Serie hat an allen vier Ecken Lautsprecher, welche je nach Ausrichtung automatisch ihren Stereo-Effekt wechseln. Das iPad dagegen setzt wie gehabt auf zwei Speaker an der Unterkante. Die eingebauten Kameras des iPad Pro sind beide deutlich besser: Die Rückkamera bringt 12 Megapixel und 4K-Videoaufnahme mit und die Frontkamera liegt bei 7 Megapixel. Die optischen Sensoren des iPad 9,7'' haben dagegen nur 8 MP (Rückkamera, ohne True-Tone-Blitz), bzw. 1,2 MP. Als Zubehörschnittstelle verfügt das iPad Pro über den Smart Connector, der dem iPad fehlt. Ein letztes Wort noch zur Farbauswahl: Das iPad Pro gibt es in den vier »klassischen« Ausführungen Silber, Spacegrau, Gold und Roségold. Das neue iPad ist nur in drei Farben lieferbar: Silber, Spacegrau und Gold, wobei letzteres nicht mehr das Gold von früher ist, sondern eine eine farbliche Mischung aus den früheren Farben Gold und Roségold.
FazitDurch die Apple-Pencil-Kompatibilität ist ein wichtiges Argument fürs iPad Pro und gegen das iPad weggefallen. Unter den verbliebenen Unterschieden sticht vor allem das schnellere, farbechte und laminierte Display des iPad Pro hervor. Denn die sonstigen Vorteile wie Leistung, Audio und Kamera, dürften nur Kunden zu spüren bekommen, die speziell in diesen Bereichen höhere Ansprüche mitbringen. Diese sollten dann lieber zum teureren iPad Pro greifen. Wer aber nicht dazu gehört und auch beim Display auf die besondere Flüssigkeit der Anzeige verzichten kann, ist mit dem neuen iPad mehr als ausreichend bedient.