Entwickler kritisiert Apple: „iOS 13 ist Adware“
Apple wirbt auf den hauseigenen Plattformen vergleichsweise offensiv für die Abo-Dienste wie Apple Music und Apps. Letztere erscheinen beispielsweise bei den entsprechenden Suchbegriffen ganz oben in der Liste, was sogar schon juristische Schritte seitens Drittanbietern hervorrief.
Ein Softwareentwickler greift Apple aufgrund der Eigenpromo des Unternehmens jetzt scharf an. Wegen der schieren Masse an Werbeeinblendungen und Hinweise auf Services wie Apple Music könne iOS als „Adware“ bezeichnet werden.
„iOS 13 strotzt vor Werbeanzeigen für Apple-Dienste“Steve Streza kümmert sich als Softwareentwickler um den Blogging-Dienst Tumblr sowie die dazugehörigen Apps. Seine
Kritik bezieht sich auf die aktuelle iOS-Version: „iOS 13 zeigt eine Fülle von Werbeeinblendungen, die Apple-Dienste anpreisen.“ Von der Einrichtung bis hin zum Nutzungsalltag seien Anwender entsprechenden Einblendungen ausgesetzt, ohne dass es eine Möglichkeit gebe, die Hinweise komplett abzustellen. Während sich manche Einblendung ausblenden lasse, sei es bei vielen anderen nicht so einfach – und der Anwender müsse die beworbenen Services entweder abonnieren oder sich mit den Anzeigen abfinden. Für diese Art der Software, die vor nicht-ausblendbarer Werbung nur so strotze, gebe es eine Bezeichnung, so Streza: „Adware“.
Beispiel für Werbehinweise (Quelle:
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Anzeigen schränken Nutzungserlebnis einIn seinem Beitrag führt Streza verschiedene Beispiele von Apple Music über TV+ bis hin zur Apple Card auf, die beweisen sollen, wie das Unternehmen aus Cupertino Nutzer per dauerhaften Werbeeinblendungen zum Abonnement der hauseigenen Dienste animieren möchte. Zusätzlich zum Nervfaktor der Anzeigen moniert der Entwickler Einschränkungen beim Nutzungserlebnis der jeweiligen App, da die Einblendungen von den eigentlichen Funktionen Anwendung ablenken und regelrecht stören – auch bei der Bedienung. Apple stelle daher die eigenen Umsatzabsichten an manchen Stellen des mobilen Betriebssystems über das Nutzungserlebnis, was in dem Zusammenhang laut Streza eine falsche Prioritätensetzung bedeutet. Immerhin hat Apple bereits mit dem Verkauf der Hardware hohen Umsatz erwirtschaftet.
Dass Apple-orientierte Medien das Problem selten oder nie ansprechen, liegt Streza zufolge daran, dass Redakteure oft viele der genannten Dienste abonnieren und daher von den Werbeanzeigen verschont bleiben. Andere Nutzer, die lieber auf Drittanbieter-Services zurückgreifen oder Abonnements meiden, bekommen hingegen Apples Werbeoffensive ab, so die Meinung des Entwicklers. Auch an anderen Stellen des Betriebssystems hat Apple bereits mit neuen Werbemaßnahmen experimentiert. Das Unternehmen blendete per Push-Nachricht Anzeigen für iPhones oder Dienste im Lockscreen von iDevices ein, obwohl die Praxis Drittanbietern untersagt ist.