Epic-Umfrage: Apple ist "zu mächtig" – und soll iPhone für Drittanbieter-Stores öffnen
Der Konflikt zwischen Apple und Epic Games geht in die nächste Runde. Nachdem sich beide Unternehmen schon seit Jahren wegen Apples App Store-Richtlinien vor Gericht auseinandersetzen, hat die von Epic geführte Vereinigung "Coalition for App Fairness" (CAF) kürzlich Umfrageergebnisse zu Apples Software-Plattform veröffentlicht. Das wenig überraschende Resultat: Viele Umfrageteilnehmer zeigen sich unzufrieden mit dem Geschäftsmodell des App Store und unterstützen Öffnungen für Drittanbieter-Zahlungssysteme, über die Apple keine Kontrolle (und Umsatzbeteiligungen) hat.
Befragte empfinden "Big Tech" und Apple als zu mächtigDie von der "Coalition for App Fairness" in Auftrag gegebene Umfrage bei US-Bürgern deckt zahlreiche Bereiche ab. Von der Einstellung gegenüber "Big Tech" und einzelnen Unternehmen bis hin zu Gesetzesentwürfen ist vieles vertreten, was auf der aktuellen CAF-Agenda steht. Die Studie beginnt mit der allgemeinen Meinung der Teilnehmer zu "Big Tech" (Technologie-Marktriesen). 68 Prozent der Befragten halten besagte Tech-Größen für zu mächtig. Auf einzelne Unternehmen heruntergebrochen, wird Apple von 59 Prozent der Teilnehmer zu viel Macht attestiert. Google sehen 67 Prozent kritisch.
Breite Zustimmung für "Open App Markets Act"Beim "Open App Markets Act" ist das Ergebnis noch deutlicher. Der US-Gesetzentwurf wird aktuell im Kongress diskutiert und sieht unter anderem eine Öffnung des iPhones für Download-Portale von Drittanbietern vor. Apple würde so das Distributionsmonopol für iOS-Software verlieren. 79 Prozent der Befragten unterstützen den "Open App Markets Act", nur 11 Prozent sprechen sich dagegen aus.
Epic und Spotify gründeten "Coalition for App Fairness"CAF wurde 2020 unter anderem von Epic Games sowie Spotify gegründet – und damit zwei Unternehmen, die sich schon oft kritisch bezüglich der Richtlinien im App Store äußerten und auch die juristische Auseinandersetzungen mit Apple nicht scheuen. Sowohl Epic als auch Spotify stören sich an den Umsatzrichtlinien des App Store, die eine finanzielle Beteiligung Apples sowohl bei Käufen als auch Software-Abos vorsehen.
Die Unternehmen empfinden die Abgaben an Apple als zu hoch und setzen sich daher für alternative App Stores auf dem iPhone ein, die Apple nicht kontrolliert (und die möglichst keine Umsatzbeteiligung vorsehen). In Auftrag gegebene Umfragen wie die aktuelle sollen dabei helfen, Entscheidungsträger von entsprechenden Gesetzesentwürfen zu überzeugen.