Epic scheitert mit Gesetzesentwurf gegen Apple in US-Bundesstaat – und trägt den Streit jetzt nach Europa
Die Geschütze, die Epic im Streit um die Entfernung von
Fortnite aus dem App Store gegen Apple auffährt, sind wahrlich bemerkenswert – und nicht „nur“ auf rechtliche Auseinandersetzungen beschränkt. Den Entwicklern der Spieleschmiede geht es auch um die öffentliche Meinung – entsprechende Kampagnen zielen darauf ab, Apple wettbewerbsbehindernde Praktiken zu unterstellen und das Ansehen des US-Konzerns zu beschädigen. Juristisch schöpft Epic mittlerweile alle Möglichkeiten aus – und muss zumindest in den Vereinigten Staaten einen Rückschlag hinnehmen.
North Dakota lehnt Gesetz abEin im US-Bundesstaat North Dakota eingebrachter Gesetzesentwurf sah vor, Unternehmen wie Apple und Google dazu zu verpflichten, App-Plattformen anderer Anbieter zuzulassen (siehe
). Nutzern wäre es somit möglich gewesen, Anwendungen wie
Fortnite wieder auf ihr iPhone herunterzuladen, indem beispielsweise auf einen gesonderten App Store der Entwickler zugegriffen würde. Außerdem sah die Novelle vor, In-App-Käufe ohne Umsatzbeteiligungen an Apple oder Google vornehmen zu können. Das Gesetzesvorhaben geht auf die Coalition for App Fairness zurück: Hinter der Organisation stehen Lobbyisten von unter anderem Spotify und Epic Games. Die Lobbyarbeit blieb allerdings erfolglos: Mit 11 zu 36 Gegenstimmen lehnte das Parlament des Bundesstaats das Gesetz ab. Für Apple könnte das aber nur einen Etappensieg bedeuten: Der Journalist
Jack Nicas berichtet von weiteren Bundesstaaten wie Arizona, Georgia und Massachusetts, die ähnliche Gesetze diskutieren.
Epic wendet sich an die EUEpic bliebt zwischenzeitlich alles andere als untätig – und reicht nun eine Kartellbeschwerde bei der Europäischen Kommission ein. Epic-Chef Tim Sweeney erklärte gegenüber der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung, nicht untätig zusehen zu wollen, wie Cupertino Wettbewerbsbedingungen nach eigenem Gutdünken ausgestalte. Der US-Konzern verhalte sich wie der Türsteher der iOS-Geräte, so der Anwalt von Epic. Apple reagierte bereits auf die Vorwürfe – und freue sich nach eigenen Angaben, die Europäische Kommission vom Fehlverhalten Epics zu unterrichten.