Epic vs. Apple: "Mit Apple anmelden" bleibt für Epic-Konten doch weiterhin möglich
Der Streit zwischen Epic Games und Apple wird bekanntlich nicht nur vor Gericht ausgetragen. Beide Unternehmen versuchen auch, die öffentliche Meinung vor allem der "Fortnite"-Spieler auf ihre Seite zu ziehen. Während der iPhone-Konzern in dieser Hinsicht jedoch eher zurückhaltend agiert, ist der Spielehersteller äußerst rege und mitteilsam. Das jüngste Manöver, mit dem Apple bei den Epic-Kunden in schlechtes Licht gerückt werden sollte, scheint allerdings nicht so recht funktioniert zu haben.
"Mit Apple anmelden" unbefristet verlängert?Gestern nämlich meldete der Spielehersteller sowohl auf
Twitter als auch auf einer eigens eingerichteten
Webseite, ab 11. September könnten die Kunden nicht mehr "Mit Apple anmelden" nutzen, um sich in ihre Epic-Konten einzuloggen. Der iPhone-Konzern habe dieses Feature gesperrt, die Nutzer sollten umgehend ihre E-Mail-Adresse und das Passwort aktualisieren, um weiterhin Zugang zu ihren Accounts zu haben. Rund 24 Stunden später
verkündete der "Fortnite"-Anbieter, der iPhone-Konzern habe eingelenkt und "Mit Apple anmelden" für Epic-Konten unbefristet verlängert. Das Unternehmen empfiehlt seinen Kunden jedoch weiterhin, ihre Konten auf eine mögliche Einstellung der Funktion vorzubereiten.
Aussage steht gegen AussageBeide Mitteilungen von Epic stehen im Widerspruch zu Apples Aussagen hinsichtlich dieses Aspekts der seit Wochen anhaltenden Auseinandersetzung. Das kalifornische Unternehmen hatte bereits gestern gegenüber
Mashable und
The Verge verlauten lassen, man habe die Funktion "Mit Apple anmelden" nicht für Epic-Konten gesperrt und ziehe einen solchen Schritt auch nicht in Erwägung. Welches der beiden Unternehmen in diesem Punkt die Wahrheit sagt, ist für Außenstehende naturgemäß nicht zu beurteilen, solange nicht eine der beiden streitenden Parteien entsprechende Dokumente wie etwa E-Mails veröffentlicht.
Erste Gerichtsverhandlung am 28. SeptemberIn der Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen geht es um die App-Store-Regeln. Epic kämpft nach eigenem Bekunden vor allem gegen den Zwang, bei In-App-Käufen ausschließlich Apples hauseigenes Zahlungssystem nutzen zu müssen. Der Spielehersteller hatte vorsätzlich gegen diese Vorgabe verstoßen und in "Fortnite" ein hauseigene Zahlungsmöglichkeit freigeschaltet. Apple entfernte daraufhin das Spiel aus dem App Store und sperrte den Entwickler-Account. Darüber hinaus will Epic erreichen, dass Apple alternative App Stores für iPhone und iPad zulässt. Eine erste Gerichtsverhandlung wird am 28. September stattfinden, bis zu einer endgültigen Entscheidung dürften allerdings einige Jahre ins Land gehen.