Epic vs. Apple: Spielehersteller kämpft weiter für alternative App Stores - Berufung eingelegt
Im Rechtstreit zwischen Epic Games und Apple sah es zunächst danach aus, als habe sich der Spielehersteller in einem entscheidenden Punkt durchsetzen können. Im September vergangenen Jahres entschied Richterin Yvonne Gonzalez Rogers zwar, dass der iPhone-Konzern kein Monopolist sei, ordnete jedoch die Öffnung des iOS App Stores für alternative Bezahlmethoden an. Kurz vor dem Ablauf der hierfür gesetzten Frist konnte Apple jedoch im Berufungsverfahren einen Erfolg verbuchen und muss daher bis jetzt keine anderen Zahlungssysteme dulden.
Epic Games reicht erstes Berufungs-Dokument einDie Anfang November von der höheren Instanz getroffene Entscheidung gilt allerdings nur vorläufig bis zur eigentlichen Verhandlung über Apples Berufung. Wann diese stattfindet, steht noch nicht fest. Sicher ist seit Kurzem allerdings, dass es vor dem zuständigen United States Court of Appeals for the Ninth Circuit auch um die Punkte gehen wird, in denen Epic Games bereits im ersten Verfahren vor Richterin Yvonne Gonzalez Rogers unterlegen war. Der Spielehersteller hat nämlich wie angekündigt ebenfalls Berufung eingelegt. Das entsprechende
Dokument wurde jetzt einem Bericht von
MacRumors zufolge bei Gericht eingereicht.
Spielehersteller kritisiert "fehlerhafte Feststellungen"Epic Games ist der Auffassung, dass die Richterin in der ersten Verhandlung einige fehlerhafte Feststellungen getroffen hat. Falsch sei unter anderem Gonzalez Rogers' Entscheidung, dass Apple mit dem iOS App Store keine Monopolstellung einnehme, heißt es in dem Gerichtsdokument. Vielmehr fügten die Richtlinien und Vorschriften des iPhone-Konzerns sowohl Entwicklern als auch Verbrauchern Schaden zu, da diese keine Wahlmöglichkeiten hätten. Epic Games und andere Unternehmen könnten keine alternativen App Stores und Bezahlmethoden mit zusätzlichen Features und günstigeren Preisen anbieten. Der Spielehersteller betont, dass er von Entwicklern in einem eigenen digitalen Softwareladen deutlich niedrigere Provisionen verlangen würde als die von Apple im iOS App Store berechneten 30 Prozent.
Endgültige Entscheidung ist nicht in SichtApple verstößt der Meinung von Epic Games zufolge mit seinem Geschäftsgebaren gegen den Sherman Act. Richterin Gonzalez Rogers' Entscheidung, das sei nicht der Fall, ist laut dem Spielehersteller daher falsch. Das Unternehmen ersucht die Berufungsinstanz deshalb, das ursprüngliche Urteil zu revidieren und Apple zur Zulassung von alternativen App Stores und Bezahlmethoden zu verpflichten. Wann in dieser Angelegenheit eine endgültige Entscheidung fällt, ist derzeit nicht abzusehen.