Erdbeben in Kalifornien: Warum Apples Hauptquartier Erschütterungen standhält
Am 18. April 1906 zerstörte ein Erdbeben weite Teile von San Francisco. Die Naturkatastrophe hat sich ins Gedächtnis der Menschen in Kalifornien eingebrannt und ist bis heute präsent. Als es vor wenigen Tagen im Süden des US-Bundesstaates zu zwei schweren tektonischen Erschütterungen kam, stellten sich daher nicht wenige die Frage, wie es eigentlich um die Sicherheit der Tech-Giganten im Silicon Valley bestellt ist.
Erdbebensicherheit hatte PrioritätNur wenige der im High-Tech-Zentrum ansässigen Unternehmen hatten die Erdbebensicherheit auf der To-Do-Liste, als sie ihre Firmengebäude errichteten. Ganz anders Apple: Der iPhone-Konzern legte schon bei der Planung seines 5 Milliarden teuren Hauptquartiers allergrößten Wert darauf, dass der gigantische Rundbau auch stärksten Erschütterungen standhält. Erreicht wurde das durch den Einsatz einer Technologie, welche bis zu 80 Prozent der Schwingungen abfedert, die bei einem Erdbeben auftreten können, und vor allem in Japan weit verbreitet ist.
Apples Hauptquartier steht auf Gleitlagern.
Foto: Apple
Gebäude ist vom Boden entkoppeltDas Verfahren, das im Apple Park zum Einsatz kam, wird als "seismische Isolation" bezeichnet. Apples Hauptquartier ist durch eine spezielle Lagerung vom Boden entkoppelt. Das Gebäude steht auf einem gigantischen Gleitmechanismus aus 692 großen "Untertassen" aus rostfreiem Edelstahl. Die Lager befinden sich zwischen Fundament und Bodenplatte des Bauwerks und sorgen dafür, dass sich dieses horizontal um bis zu gut 1,20 Meter in jede Richtung bewegen kann.
Anordnung von Steve JobsSteve Jobs persönlich ordnete bereits in der Planungsphase an, dass die seismische Isolation beim Bau des neuen Hauptquartiers zum Einsatz kommen sollte. Das sagte der mittlerweile ausgeschiedene Chefdesigner Jony Ive vor einiger Zeit in einem Interview. Der 2011 verstorbene Apple-Gründer ließ sich dabei einem
Bericht der New York Times zufolge von japanischer Ingenieurskunst inspirieren. Das asiatische Land hat große Erfahrung im erdbebensicheren Bauen, rund 9.000 Gebäude sind dort seismisch isoliert. In den USA verfügen gerade einmal 175 Bauwerke über diesen Schutz vor tektonischen Erschütterungen.