Erfahrungsbericht: Eine Woche mit dem iPhone 6
Design und Praxis – FortsetzungFür großen Unmut sorgt bei einigen auch die Tatsache, dass die von einem Metallring eingefasste Kameralinse, genauer gesagt dessen Schutzglas aus Saphir, beim iPhone 6 um einige Millimeter-Bruchteile aus dem Gehäuse hervorsteht. Tatsächlich kann das Gehäuse dadurch, wenn man es auf eine harte, ebene Oberfläche legt, leicht kippeln. Legt man es aber auf eine irgendwie gepolsterte Oberfläche, also Tischdecke oder ähnliches, wackelt nichts mehr. Selbst wenn man nur ein dünnes Mikrofasertuch darunter legt, was zur Vermeidung von Kratzern auf der Rückseite ohnehin ratsam ist, macht sich das Kameraglas nicht negativ bemerkbar. Bei der Nutzung in der Hand oder beim Tragen in der Tasche stört das Schutzglas überhaupt nicht. Jedenfalls sind mir dadurch keinerlei Nachteile aufgefallen. Es ist wohl eher die Frage, was man höher bewertet: ein buchstäblich winziges Detail in der Ästhetik oder die Qualität der Kamera, denn Apple hat sich gewiss nicht für diesen kleinen Gnubbel entschieden, um besonders detailverliebte User zu ärgern.
iPhone 6 Kamera-Schutzglas – wirkt in der Realität längst nicht so gewaltig, wie auf dem Foto. True Tone LED-BlitzDas gilt übrigens auch für die Abwesenheit eines optischen Bildstabilisators im iPhone 6, gegenüber seinem größeren Bruder iPhone 6 Plus. Die dafür erforderlichen elektromechanischen Komponenten passten einfach nicht in das noch dünnere Gehäuse des 4,7“-Modells. Sie hätten auch mit einem dickeren iPhone leben können? Mag sein! Aber ein optischer Bildstabilisator ist möglicherweise nicht für die Mehrheit aller Anwender ein so wichtiges Feature wie für Sie. Und mal ehrlich: Das dünne Gehäuse des iPhone 6 ist wirklich ausgesprochen angenehm. Selbst das iPhone 5s wirkt dagegen fast schon plump.
Für die Hosentaschenträger: Das iPhone 6 lässt sich nach wie vor sehr gut in der Büx verstauen. Ich persönlich würde es zwar niemals in die Gesäßtasche stecken und auch in den vorderen Taschen nur mit einer Schutzhülle eine Ausnahme machen, aber es geht durchaus auch noch mit dieser Gehäusegröße recht komfortabel, wobei sich gerade bei dieser Tragweise das dünne Gehäuse bezahlt macht – solange die Taschen tief genug sind und die Hosen nicht zu eng, damit sich nichts verbiegen kann. Genau dazu wird momentan im Internet ja mal wieder versucht, einen Skandal zu konstruieren. Speziell das
iPhone 6 Plus soll sich zu leicht verbiegen. Jackentaschen sollten in den meisten Fällen gar kein Problem darstellen, aber bei vielen Brusttaschen in Oberhemden könnte es knapp werden. Dafür ist das iPhone 6 einfach ein Stück zu lang, um unauffällig und sicher darin getragen zu werden. Vom 6 Plus ganz zu schweigen.