Erfahrungsbericht: Eine Woche mit dem iPhone 6
DisplayEinen großen Schritt nach vorne hat Apple mit dem Display des iPhone 6 gemacht. Damit meine ich nicht nur die größere Diagonale oder die leicht höhere Auflösung gegenüber dem 5s bei gleicher Pixeldichte. Ich hoffe wirklich, dass bei den Verbrauchern und gewissen Medien bald die Einsicht durchsickert, dass die Display-Auflösung inzwischen ein sehr zweitrangiges Kriterium für die Display-Qualität ist. Natürlich kann eine noch höhere Pixeldichte vorteilhaft sein, wobei das sehr stark von der tatsächlichen Sehstärke des Betrachters abhängig ist. Mindestens ebenso wichtig, meiner Meinung nach sogar noch wichtiger, sind aber Dinge wie Farbtreue und Blickwinkel-Stabilität. Und genau in diesen beiden Punkten hat das iPhone 6 stark zugelegt. Zwar verliert auch das neue LCD-IPS-Display im iPhone 6 bei Betrachtung von der Seite an Helligkeit, aber die Farbstabilität wurde deutlich verbessert und es sieht fast so aus, als würde die Anzeige von innen gegen die vordere Glasfront projiziert. Man erkennt kaum noch eine Glasschicht oberhalb der Anzeige.
Deutlich verbesserte Blickwinkelstabilität beim neuen IPS-Display des iPhone 6Der zweite wichtige Punkt ist die Farbtreue. Zwar liegen mir keine Messwerte über die Genauigkeit der Farbkalibrierung vor, aber laut Apple soll das Display des iPhone 6 den sRGB-Farbraum vollständig abdecken, was schon mal keine Selbstverständlichkeit für Smartphone-Displays ist. Sogar für Desktop-Monitore nicht. Farben wirken auf dem Display tatsächlich sehr realistisch und vor allem nicht so quietsch-bunt, wie mit vielen super-mega-hochauflösenden AMOLED- oder sonstwas-Displays von Android-Smartphones. Spätestens an dem Punkt wirken Unterschiede in der Pixeldichte nur noch wie eine lächerliche Marginalie.
Natürlich ist auch das eine Frage des persönlichen Anspruchs und tatsächlichen Bedarfs. Eine noch höhere Pixeldichte (was übrigens das iPhone 6 Plus mit 401 ppi bietet) würde ich sicher nicht verschmähen, wenn sich dadurch keine Nachteile an anderer Stelle ergeben, aber 326 ppi sind sicher kein ungenügender Wert, um es dem iPhone 6 als Minuspunkt gegenüber der Konkurrenz anzukreiden. Jedenfalls nicht, ohne im Gegenzug die konkurrierenden Displays für ihre schlechtere Farbwiedergabe und Blickwinkelstabilität abzuwerten – was bei den Allermeisten der Fall sein dürfte.
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Nächster Punkt: Akkulaufzeit. Nach rund einer Woche mit dem iPhone 6 sind die Daten hierüber noch etwas begrenzt. Ein brandneu erhaltenes iPhone wird erfahrungsgemäß in den ersten Tagen viel stärker genutzt, als der spätere Nutzungsdurchschnitt im Alltag. Und sieben bis acht Tage Testphase sind nicht lange genug, um einen praxisgerechten Durchschnittswert zu ermitteln. Rein subjektiv hält der Akku meines iPhone 6 etwas länger als der des iPhone 5s. Bei meinem Nutzungsprofil sind das etwa 2-4 Tage, bevor die Saftbar ruft. Bei iPhone Power-Usern muss bestimmt häufiger, wenn nicht gar täglich nachgetankt werden. Großartige Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell sind also nicht zu erwarten. Mehr gibt die heutige Akkutechnologie einfach noch nicht her.
Aber es gibt eine interessante Entdeckung beim Laden über USB-Ports zu vermelden! Ich nutze an meinem Mac Pro 2013 einen 10-fach USB-Hub (siehe Rewind 385), der mit jeder seiner 10 USB-Buchsen in der Lage ist, das iPhone 5s aufzuladen, für das iPad Air aber nur eine Buchse mit genügend Ladespannung bietet. Das iPhone 6 verhält sich nun genau wie das iPad. An den Standardbuchsen des Hub angeschlossen bekomme ich die Meldung
„iPhone lädt nicht“. Direkt an eine der Buchsen des Mac Pro angeschlossen, kann das iPhone 6 jedoch aufgeladen werden. Das beiliegende USB-Stecker-Ladegerät des iPhone 6 weist genau dieselben Leistungsdaten auf wie das des iPhone 5s. Hier wurden offenbar intern die Spezifikationen zum Aufladen des Akkus im iPhone 6 etwas geändert, was dazu führen kann, dass nicht an jedem USB-Port bzw. -Hub Strom nachgetankt werden kann. Ich selbst lade das iPhone übrigens meistens über das iPad-Ladegerät, was etwas schneller geht. Ob das Laden des iPhone 6 allgemein länger dauert, kann ich mangels entsprechender Vergleichswerte nicht sagen. Aufgrund der höheren Akkukapazität im iPhone 6 ist aber davon auszugehen, dass etwas mehr Zeit benötigt wird.