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Widerrechtlich? FTC nimmt Apples Übernahmen unter die Lupe

Kleinere Übernahmen sind nach US-Recht insofern noch relativ unkompliziert, da keine Untersuchung der Federal Trade Commission erforderlich ist. Die Schwelle liegt bei einem Gesamtvolumen von 94 Millionen Dollar, wobei sich diese Grenze jedes Jahr verändert. Nach dem sogenannten Hart-Scott-Rodino Act müssen allerdings größere Käufe eingehend geprüft und vor allem auch die Auswirkungen auf das Wirtschaftssystem diskutiert werden. Beispielsweise gilt es zu klären, ob ein Unternehmen zu viel Macht bekommen, Preise diktieren oder in anderer Art und Weise den freien Wettbewerb einschränken könnte. Als Extrembeispiel: Apple müsste sich intensivsten Untersuchungen stellen, wenn man sich Netflix, Disney oder Spotify einverleiben wollte, da auf diese Weise ein übermäßig einflussreiches Medienimperium entstehen würde.


Apple muss viele Übernahmen erläutern
Allerdings gab die Federal Trade Commission in dieser Woche bekannt, dass man die Übernahmepolitik von Apple, Amazon, Facebook, Microsoft und Google überprüfen wolle – vor allem jene Akquisitionen, die nicht unter den Hart-Scott-Rodino Act fallen. Dies betrifft Apple stark, denn Cupertino ist regelmäßig auf Einkaufstour und übernimmt sehr oft kleinere Anbieter. Für Apple lautet die Strategie, Talente und Technologien zu erwerben, bevor das jeweilige Unternehmen zu einem Big Player wird oder ein anderer Tech-Konzern zuschlägt.

Marktverzerrung?
Das Vorgehen der FTC findet im Rahmen der Entwicklungen statt, ob die Tech-Giganten zu viel Einfluss erhalten und dem Markt nach Belieben ihre Regeln diktieren können. Neben einer Überprüfung von Online-Plattformen, Internetsuche, Social Media und Verkaufsdiensten wie dem App Store geht die FTC aber nun noch einen Schritt weiter und ermittelt, inwiefern viele kleine Unternehmenskäufe ebenfalls zu (partieller) Monopolbildung führen.

Viel Dokumentationsarbeit zu leisten
Apple wurde deswegen dazu aufgefordert, die Kauf-Strategien genau darzulegen sowie im Detail zu erläutern, wie das Unternehmen seit 2010 vorging, welche Abmachungen getroffen wurden, in welcher Weise die Eingliederung übernommener Anbieter erfolgte, wie man Schlüsselpersonal von anderen Unternehmen abwarb – und welche Vereinbarungen es gibt, die Mitarbeitern besagter Anbieter Konkurrenzlösungen untersagen oder freie Wahl eines neuen Arbeitgebers untersagen. Auch die Auswirkungen auf Produkt- und Preisentwicklungen sind darzulegen.

Kommentare

wolf2
wolf212.02.20 14:49
die konzerne sind ohnehin schon zu gross und zu einflussreich.
- google wäre auf jeden fall in ein paar teile zu zerschlagen
- amazon wäre zu zwingen für jedes gelieferte produkt rechnungen auszustellen
- bei apple fällt mir mal grad nichts ein ..
raunzen, mosern, sumpern, sudern, was uns bleibt.
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Bitsurfer12.02.20 18:51
Amazon ist in der Schweiz ganz speziell. Amazon ist hier völlig uninteressant und braucht kein Mensch.
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BigLebowski
BigLebowski12.02.20 22:58
wolf2
die konzerne sind ohnehin schon zu gross und zu einflussreich.
- google wäre auf jeden fall in ein paar teile zu zerschlagen
- amazon wäre zu zwingen für jedes gelieferte produkt rechnungen auszustellen
- bei apple fällt mir mal grad nichts ein ..

Wozu zerschlagen?

Man hätte einfach früher Mal das Politiker Hirn anmachen sollen und einige Übernahmen nicht gestatten

Google Maps Waze...?

Facebook Instagram, WhatsApp...?

Jetzt fällt denen ein das die zu groß und mächtig sind🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️

Und Amazon, die sind einfach so gut
Und die Konkurrenz war zu langsam🤷‍♂️
Naja, mein nächster eBook Reader wird wohl ein Tolino Vision 5 und kein Kindle.
Man müsste nur Amazon zwingen ihre Händler schneller zu bezahlen. Die Zahlungsziele die Amazon haben will sollen ja sehr sehr lang sein.
Bei mir ziehen die das geld jedenfalls sehr viel schneller ein😅

PS: was mir einfällt, wieso darf Android überall Chrome mit ausliefern?
YouTube, Bing?

Microsoft musste damals doch ein Auswahlfenster einblenden für die Browserauswahl?
🤔
+1
sierkb15.02.20 03:53
heise (13.02.2020): Nach Aufruf zu Entwickler-Revolte: Apple gibt E-Mail-App wieder frei
Apple habe zu viel Macht über Entwickler, so der Anbieter einer E-Mail-App, die erst acht Monate nach dem Rauswurf wieder zugelassen wurde.
heise, 13.02.2020
Nach einer achtmonatigen Auseinandersetzung hat Apple den E-Mail-Client BlueMail wieder in den Mac App Store gelassen. Anbieter Blix hatte Apple wegen des Rauswurfs bereits verklagt und Anfang Februar andere Entwickler zu einer Revolte aufgerufen: Apple habe zu viel Macht über kleine Entwickler, das Unternehmen könne man nur gemeinsam zu "Fairness" zwingen.

Apple verweist auf Sicherheitsbedenken

Apple habe das jüngste Update plötzlich freigegeben, obwohl es "viele der unberechtigt vorgebrachten" Ablehnungsgründe gar nicht ausräume, teilte Blix in einer Stellungnahme mit. Der App-Anbieter sieht sich in seinem Vorgehen bestätigt: Es demonstriere die "Effektivität von öffentlichem Druck" auf den iPhone-Konzern – und dass es sinnvoll sei, "die Stimme zu erheben", statt sich "zu verängstigt" vor Apple zu verstecken.

Man rufe andere Entwickler weiter zu einem Zusammenschluss auf und fordere mehr Fairness ein . Der Konzern könnte etwa externe Prüfer vorsehen, die den Zulassungsprozess für den App Store überwachen sollen, so Blix. Die Klage gegen Apple will die Firma nicht zurückziehen. Sie wirft dem Unternehmen Ideenklau und eine Patentverletzung durch den neuen Login-Dienst "Anmelden mit Apple" vor.

[…]

Auch Apple im Fadenkreuz von Regulierungsbehörden

Die BlueMail-App für iOS war von dem Rauswurf nicht betroffen und durchgehend im App Store verfügbar. Für macOS können Entwickler ihre Apps auch außerhalb von Apples App Store zum Download bereitstellen, davon machte Blix keinen Gebrauch. In iOS ist dies nicht möglich, der einzige Vertriebsweg ist der App Store.

US-Regulierungsbehörden klopfen derzeit die IT-Riesen Apple, Amazon, Google und Facebook auf wettbewerbswidrige Praktiken ab. Das US-Justizministerium hat Berichten zufolge auch Entwickler kontaktiert, deren Apps nach plötzlichen Regeländerungen von Apple rausgeworfen wurden. Ein Bericht mit Ergebnissen der Untersuchung könnte im Frühjahr erscheinen.
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